Die zwei Männer auf der dunkelblauen Holzbank lachen verschmitzt und trinken Brause. Ich setze mich dazu. „Männerwartebank“ steht in roten Lettern auf der Rückenlehne. Die Männer und ich, wir kennen uns seit knapp zwei Stunden. Jetzt diskutieren wir, was man als Besucher in Dresden auf jeden Fall gesehen haben sollte.
Aktuell nehmen wir an der kulinarischen Stadtführung „Tasty Dresden“ in der Äußeren Neustadt teil. „Diese Holzbank ist sehr nützlich“, erzählt Leni Diener und schmunzelt vergnügt. Die Erfinderin von „Tasty Dresden“ zeigt ihren Gästen unter anderem die Kunsthofpassage an der Görlitzer Straße. Und jedes Mal passiert folgendes: Während die Frauen sofort mit feuchten Augen plus Shopping-Tunnelblick in die unzähligen Läden in der Passage ausschwärmen, bleiben die Männer lieber an Ort und Stelle. Auf der „Männerwartebank“.
Die Passage ist ein beliebter kultureller Treffpunkt in der Dresdner Neustadt. Fünf kleine Höfe mit farbig verzierten Hausfassaden bilden den Kern. Im „Hof der Elemente“ etwa ist Wasser das zentrale Thema. Es ergießt sich zu einer feinen Musik durch trompetenförmige Trichter an den Hauswänden. Restaurants und Werkstätten, dazu Schmuck, Tee und allerlei Nippes runden die Kombination aus Kunst, Architektur und Lifestyle ab.
Leni Diener hat hier regelmäßig Mühe, ihre Damen wieder einzufangen. Dabei geht ihre Tour lecker weiter. Sie führt durch insgesamt fünf Restaurants - und spiegelt den multikulturellen Mix wider, der typisch ist für das Viertel am rechten Elbufer.
Da gibt es beispielsweise das russische Café „Zarewna art affaire“: Die dort angebotenen Spezialitäten wie Pelmeni und selbst gebackene, üppige Torten sind nicht gerade Figurschmeichler - aber lohnenswerte Sünden. Im Gewürzatelier und Café „Zaffaran“ duftet es nach einer Fülle von losen Gewürzen wie Chili, Kurkuma, Koreander. Und das Geschäft „Beyond the Pond“ führt britische und amerikanische Spezialitäten.
Neben den Gaumenfreuden erfahren wir Wissenswertes über die Äußere Neustadt. Sie trägt ihren Namen seit 1685. Davor hieß sie „Altenstadt“. Damals wütete in dem Viertel ein verheerender Brand. Erst der Wiederaufbau in den Jahrzehnten danach brachte den neuen Namen. Am Neustädter Markt beispielsweise steht seit 1736 der „Goldene Reiter“ – das Reiterdenkmal des sächsischen Kurfürsten und polnischen Königs Friedrich August des Starken. Pferd und Reiter sind mit Blattgold überzogen. August I. und sein Sohn August II. sorgten dafür, dass Dresden heute seiner barocken Prachtbauten wegen auch „Elbflorenz“ genannt wird.
Doch zurück ins Heute: In den quirligen Straßen der Neustadt sieht man knallige Graffittis, Szenelokale, Antiquariate, witzige Klamotten- und Comicläden. Auch zeitgenössische Kunst wird hier in Form von Galerien und Festivals zelebriert. Und: In der Bautzner Straße gibt es laut Guinnessbuch den „schönsten Milchladen der Welt“. Seit 1997 ist die „Dresdner Molkerei der Gebrüder Pfund“ dort als ebensolcher aufgeführt. 1880 gründete der Landwirt Paul Pfund mit Frau und sechs Kindern in Dresden den Laden - und schuf ein Kleinod.
Bis heute findet man dort Köstlichkeiten nach Originalrezept: Käse, Kondensmilch, Stollen und Seife. Die Theke sieht aus wie aus einem Märchenfilm: Bemalte Kacheln, kleine Säulen und eine wahrhaft meisterlich verzierte Decke lassen beim Besucher den Mund offen stehen.
Tritt man aus dem Laden heraus, ist die Elbe nicht weit. Folgt man ihr stromaufwärts, beginnt dort das Regierungsviertel am Königsufer und zeigt mit dem sächsischen Finanzministerium und der Staatskanzlei prächtige Bauten aus der Zeit des Fin de siècle.
Gesättigt mache ich mich nach der Stadtführung auf den Weg in die Altstadt. Neustadt und Altsatdt, durch die Augustusbrücke miteinander verbunden, liefern sich quasi ein Kopfan-Kopf-Rennen an Attraktionen: Am rechten Elbufer tobt die Szene mit hippen Bars und Clubs. Am linken Elbufer dagegen reiht sich ein weltberühmtes Gebäude ans nächste – allen voran die Frauenkirche mit ihrer prachtvollen Barock-Kuppel, die Semperoper und der Zwinger. Am besten, man genießt einfach beide Seiten der Stadt.
Mein Weg führt mich jetzt zum Zwinger: Der Hofarchitekt von August dem Starken, Matthäus Daniel Pöppelmann, entwarf das Gebäude; die Grundsteinlegung erfolgte 1709. Das vor filigraner Steinmetzarbeit schier übervolle Kunstwerk gehört heute zu den bedeutendsten Barockbauten Deutschlands. Das Nymphenbad, das Kronentor und die reich geschmückten Pavillons wurden als Gartenanlage und Orangerie genutzt. Schon damals wandelte August I. hier in seiner Kurfürstlichen Kunstsammlung umher.
Heute ist im Zwinger die Galerie alter Meister zu sehen. Sie zeigt fast denselben Bestand wie zu Johann Wolfgang von Goethes Zeiten. Dieser soll bei seinem Besuch ausgerufen haben: „Meine Verwunderung übersteigt jeden Begriff!“ Daneben befindet sich im Zwinger die umfangreichste Spezialkeramiksammlung der Welt. Denn: August der Starke war nach eigenen Angaben süchtig nach Porzellan. Über ein Jahrhundert, nachdem der Zwinger vollendet worden war, erweiterte der Architekt Gottfried Semper das Gebäude um die Sempergalerie. 1855 öffnete sie ihre Pforten für Besucher – und war schon damals eines der wichtigsten deutschen Museen.
Nach dem Museumsbesuch zieht es mich in die Prager Straße, wo ich komfortabel im Hotel Ibis wohne. Seit 1970 ist die Prager Straße Fußgängerzone und voll mit Einkaufsmöglichkeiten. Von hier aus ist es nicht weit bis zum Hauptbahnhof und zur Altstadt. Und dass ich jetzt shoppen gehe, hat rein gar nichts mit einem Tunnelblick zu tun. Es ist sozusagen lebensnotwendig: Denn ich gehe morgen Abend in die Semperoper, brauche noch ein Kleid. Und zwei Stunden später habe ich mir einen Traum in Rot gekauft.
Große Teile der Dresdner Altstadt wurden im Krieg beschädigt. Auch Zwinger und Semperoper wurden bei einem Bombenangriff im Februar 1945 in Mitleidenschaft gezogen. Die Semperoper öffnete nach dem Wiederaufbau aber erst 40 Jahre später wieder ihre Tore.
Dies war nicht der erste Neuanfang. Bereits zwei Mal war das Gebäude früher abgebrannt. August II. beauftragte Gottfried Semper mit dem Bau eines königlichen Hoftheaters: Von 1838 bis 1843 wurde das Meisterwerk fertig gestellt. Nach einem Brand im Jahr 1869 durfte Gottfried Semper allerdings beim Neuaufbau nicht dabei sein, weil er sich an den Maiaufständen beteiligt hatte. Die Dresdner sahen das anders: Sie sammelten Unterschriften, und so durfte Semper unter der Bauaufsicht seine Sohnes doch noch einen Entwurf einreichen und umsetzen.
Auch der Ruhm Richard Wagners begann hier: 2013 jährte sich der Geburtstag des Komponisten zum 200. Mal. Wagner wurde 1843 zu Dresdens Hofkapellmeister ernannt. Der „Tannhäuser“ entstand in dieser Zeit, 1845 wurde er in der Semperoper uraufgeführt. Und ich freue mich, dass ich ihn jetzt erleben darf. Doch pssst! Gleich geht das Licht aus und der erste Ton der Ouvertüre erklingt …
Beste Reisezeit: April bis September.
Klima: Gemäßigtes Kontinentalklima mit eher milden Temperaturen. Die Durchschnittswerte liegen im Juli und August bei ca. 20 °C, im Winter um den Gefrierpunkt.
Zeitzone: MEZ
Sprache: Deutsch mit sächsischem Dialekt.
Geld: Euro
Dokumente: Die Dresden Card bietet Vergünstigungen bei Verkehrsmitteln, kulturellen Events und Restaurants. Sie kann online gebucht werden unter www.dresden.de.
Essen und Trinken: Deftige Hausmannskost wie Sächsischer Sauerbraten mit Klößen. Zu Weihnachten kommt traditionell das Neunerlaa (Neunerlei) auf den Tisch: neun verschiedene Speisen, darunter Linsen, Klöße und Bratwürste, die jeweils eine Bedeutung haben wie Glück, Wohlstand und Kraft. Weltberühmt sind auch die unterschiedlichen Backwaren wie Dresdner Eierschecke (Kuchen mit Quark und Rosinen) und zu Weihnachten Pfefferkuchen und Christstollen.
Restaurants: Im Altmarktkeller am Altmarkt 4 wird original böhmische Küche serviert; das barocke Gasthaus „Kurfürstenschänke“ serviert deutsche und tschechische Spezialitäten und ist schön gelegen: An der Frauenkirche 13.
Sehenswert: Barockes Meisterwerk: der Zwinger, Grünes Gewölbe (historische Museumssammlung), Dresdner Molkerei in der Bautzner Straße 79 (der schönste Milchladen der Welt), „Blaues Wunder“, Semperoper, Albertinum, Frauenkirche, Japanisches Palais, Brühlsche Terrasse, Schloss und Park Pillnitz.
Unbedingt machen: Eine Oper in der Semperoper oder ein Konzert des weltberühmten Kreuzchores genießen; die Stadtführung „Tasty Dresden“ durch die Neustadt mitmachen. Die Museumslandschaft erkunden: z. B. das Hygienemuseum oder das Kupferstichkabinett. Durch das Künstler-Eldorado Loschwitz streifen.
Unbedingt vermeiden: Versuchen, den sächsischen Dialekt nachzuahmen.
Beliebte Mitbringsel: Raritäten aus DDR-Zeiten wie Sandmännchen-Kuscheltiere; Likör, Christstollen.
Literatur: Roland Mischke: „Go Vista Plus Dresden“, Vista Point Verlag, ca. 8 Euro.
Auskünfte: www.dresden-tourismus.de, www.dresden-tourist.de, www.dresden-online.de
Annette Waldow
Fotos: Dresden Marketing, Ibis Hotels Dresden
Die zwei Männer auf der dunkelblauen Holzbank lachen verschmitzt und trinken Brause. Ich setze mich dazu. „Männerwartebank“ steht in roten Lettern auf der Rückenlehne. Die Männer und ich, wir kennen uns seit knapp zwei Stunden. Jetzt diskutieren wir, was man als Besucher in Dresden auf jeden Fall gesehen haben sollte.
Aktuell nehmen wir an der kulinarischen Stadtführung „Tasty Dresden“ in der Äußeren Neustadt teil. „Diese Holzbank ist sehr nützlich“, erzählt Leni Diener und schmunzelt vergnügt. Die Erfinderin von „Tasty Dresden“ zeigt ihren Gästen unter anderem die Kunsthofpassage an der Görlitzer Straße. Und jedes Mal passiert folgendes: Während die Frauen sofort mit feuchten Augen plus Shopping-Tunnelblick in die unzähligen Läden in der Passage ausschwärmen, bleiben die Männer lieber an Ort und Stelle. Auf der „Männerwartebank“.
Die Passage ist ein beliebter kultureller Treffpunkt in der Dresdner Neustadt. Fünf kleine Höfe mit farbig verzierten Hausfassaden bilden den Kern. Im „Hof der Elemente“ etwa ist Wasser das zentrale Thema. Es ergießt sich zu einer feinen Musik durch trompetenförmige Trichter an den Hauswänden. Restaurants und Werkstätten, dazu Schmuck, Tee und allerlei Nippes runden die Kombination aus Kunst, Architektur und Lifestyle ab.
Leni Diener hat hier regelmäßig Mühe, ihre Damen wieder einzufangen. Dabei geht ihre Tour lecker weiter. Sie führt durch insgesamt fünf Restaurants - und spiegelt den multikulturellen Mix wider, der typisch ist für das Viertel am rechten Elbufer.
Da gibt es beispielsweise das russische Café „Zarewna art affaire“: Die dort angebotenen Spezialitäten wie Pelmeni und selbst gebackene, üppige Torten sind nicht gerade Figurschmeichler - aber lohnenswerte Sünden. Im Gewürzatelier und Café „Zaffaran“ duftet es nach einer Fülle von losen Gewürzen wie Chili, Kurkuma, Koreander. Und das Geschäft „Beyond the Pond“ führt britische und amerikanische Spezialitäten.
Neben den Gaumenfreuden erfahren wir Wissenswertes über die Äußere Neustadt. Sie trägt ihren Namen seit 1685. Davor hieß sie „Altenstadt“. Damals wütete in dem Viertel ein verheerender Brand. Erst der Wiederaufbau in den Jahrzehnten danach brachte den neuen Namen. Am Neustädter Markt beispielsweise steht seit 1736 der „Goldene Reiter“ – das Reiterdenkmal des sächsischen Kurfürsten und polnischen Königs Friedrich August des Starken. Pferd und Reiter sind mit Blattgold überzogen. August I. und sein Sohn August II. sorgten dafür, dass Dresden heute seiner barocken Prachtbauten wegen auch „Elbflorenz“ genannt wird.
Doch zurück ins Heute: In den quirligen Straßen der Neustadt sieht man knallige Graffittis, Szenelokale, Antiquariate, witzige Klamotten- und Comicläden. Auch zeitgenössische Kunst wird hier in Form von Galerien und Festivals zelebriert. Und: In der Bautzner Straße gibt es laut Guinnessbuch den „schönsten Milchladen der Welt“. Seit 1997 ist die „Dresdner Molkerei der Gebrüder Pfund“ dort als ebensolcher aufgeführt. 1880 gründete der Landwirt Paul Pfund mit Frau und sechs Kindern in Dresden den Laden - und schuf ein Kleinod.
Bis heute findet man dort Köstlichkeiten nach Originalrezept: Käse, Kondensmilch, Stollen und Seife. Die Theke sieht aus wie aus einem Märchenfilm: Bemalte Kacheln, kleine Säulen und eine wahrhaft meisterlich verzierte Decke lassen beim Besucher den Mund offen stehen.
Tritt man aus dem Laden heraus, ist die Elbe nicht weit. Folgt man ihr stromaufwärts, beginnt dort das Regierungsviertel am Königsufer und zeigt mit dem sächsischen Finanzministerium und der Staatskanzlei prächtige Bauten aus der Zeit des Fin de siècle.
Gesättigt mache ich mich nach der Stadtführung auf den Weg in die Altstadt. Neustadt und Altsatdt, durch die Augustusbrücke miteinander verbunden, liefern sich quasi ein Kopfan-Kopf-Rennen an Attraktionen: Am rechten Elbufer tobt die Szene mit hippen Bars und Clubs. Am linken Elbufer dagegen reiht sich ein weltberühmtes Gebäude ans nächste – allen voran die Frauenkirche mit ihrer prachtvollen Barock-Kuppel, die Semperoper und der Zwinger. Am besten, man genießt einfach beide Seiten der Stadt.
Mein Weg führt mich jetzt zum Zwinger: Der Hofarchitekt von August dem Starken, Matthäus Daniel Pöppelmann, entwarf das Gebäude; die Grundsteinlegung erfolgte 1709. Das vor filigraner Steinmetzarbeit schier übervolle Kunstwerk gehört heute zu den bedeutendsten Barockbauten Deutschlands. Das Nymphenbad, das Kronentor und die reich geschmückten Pavillons wurden als Gartenanlage und Orangerie genutzt. Schon damals wandelte August I. hier in seiner Kurfürstlichen Kunstsammlung umher.
Heute ist im Zwinger die Galerie alter Meister zu sehen. Sie zeigt fast denselben Bestand wie zu Johann Wolfgang von Goethes Zeiten. Dieser soll bei seinem Besuch ausgerufen haben: „Meine Verwunderung übersteigt jeden Begriff!“ Daneben befindet sich im Zwinger die umfangreichste Spezialkeramiksammlung der Welt. Denn: August der Starke war nach eigenen Angaben süchtig nach Porzellan. Über ein Jahrhundert, nachdem der Zwinger vollendet worden war, erweiterte der Architekt Gottfried Semper das Gebäude um die Sempergalerie. 1855 öffnete sie ihre Pforten für Besucher – und war schon damals eines der wichtigsten deutschen Museen.
Nach dem Museumsbesuch zieht es mich in die Prager Straße, wo ich komfortabel im Hotel Ibis wohne. Seit 1970 ist die Prager Straße Fußgängerzone und voll mit Einkaufsmöglichkeiten. Von hier aus ist es nicht weit bis zum Hauptbahnhof und zur Altstadt. Und dass ich jetzt shoppen gehe, hat rein gar nichts mit einem Tunnelblick zu tun. Es ist sozusagen lebensnotwendig: Denn ich gehe morgen Abend in die Semperoper, brauche noch ein Kleid. Und zwei Stunden später habe ich mir einen Traum in Rot gekauft.
Große Teile der Dresdner Altstadt wurden im Krieg beschädigt. Auch Zwinger und Semperoper wurden bei einem Bombenangriff im Februar 1945 in Mitleidenschaft gezogen. Die Semperoper öffnete nach dem Wiederaufbau aber erst 40 Jahre später wieder ihre Tore.
Dies war nicht der erste Neuanfang. Bereits zwei Mal war das Gebäude früher abgebrannt. August II. beauftragte Gottfried Semper mit dem Bau eines königlichen Hoftheaters: Von 1838 bis 1843 wurde das Meisterwerk fertig gestellt. Nach einem Brand im Jahr 1869 durfte Gottfried Semper allerdings beim Neuaufbau nicht dabei sein, weil er sich an den Maiaufständen beteiligt hatte. Die Dresdner sahen das anders: Sie sammelten Unterschriften, und so durfte Semper unter der Bauaufsicht seine Sohnes doch noch einen Entwurf einreichen und umsetzen.
Auch der Ruhm Richard Wagners begann hier: 2013 jährte sich der Geburtstag des Komponisten zum 200. Mal. Wagner wurde 1843 zu Dresdens Hofkapellmeister ernannt. Der „Tannhäuser“ entstand in dieser Zeit, 1845 wurde er in der Semperoper uraufgeführt. Und ich freue mich, dass ich ihn jetzt erleben darf. Doch pssst! Gleich geht das Licht aus und der erste Ton der Ouvertüre erklingt …
Beste Reisezeit: April bis September.
Klima: Gemäßigtes Kontinentalklima mit eher milden Temperaturen. Die Durchschnittswerte liegen im Juli und August bei ca. 20 °C, im Winter um den Gefrierpunkt.
Zeitzone: MEZ
Sprache: Deutsch mit sächsischem Dialekt.
Geld: Euro
Dokumente: Die Dresden Card bietet Vergünstigungen bei Verkehrsmitteln, kulturellen Events und Restaurants. Sie kann online gebucht werden unter www.dresden.de.
Essen und Trinken: Deftige Hausmannskost wie Sächsischer Sauerbraten mit Klößen. Zu Weihnachten kommt traditionell das Neunerlaa (Neunerlei) auf den Tisch: neun verschiedene Speisen, darunter Linsen, Klöße und Bratwürste, die jeweils eine Bedeutung haben wie Glück, Wohlstand und Kraft. Weltberühmt sind auch die unterschiedlichen Backwaren wie Dresdner Eierschecke (Kuchen mit Quark und Rosinen) und zu Weihnachten Pfefferkuchen und Christstollen.
Restaurants: Im Altmarktkeller am Altmarkt 4 wird original böhmische Küche serviert; das barocke Gasthaus „Kurfürstenschänke“ serviert deutsche und tschechische Spezialitäten und ist schön gelegen: An der Frauenkirche 13.
Sehenswert: Barockes Meisterwerk: der Zwinger, Grünes Gewölbe (historische Museumssammlung), Dresdner Molkerei in der Bautzner Straße 79 (der schönste Milchladen der Welt), „Blaues Wunder“, Semperoper, Albertinum, Frauenkirche, Japanisches Palais, Brühlsche Terrasse, Schloss und Park Pillnitz.
Unbedingt machen: Eine Oper in der Semperoper oder ein Konzert des weltberühmten Kreuzchores genießen; die Stadtführung „Tasty Dresden“ durch die Neustadt mitmachen. Die Museumslandschaft erkunden: z. B. das Hygienemuseum oder das Kupferstichkabinett. Durch das Künstler-Eldorado Loschwitz streifen.
Unbedingt vermeiden: Versuchen, den sächsischen Dialekt nachzuahmen.
Beliebte Mitbringsel: Raritäten aus DDR-Zeiten wie Sandmännchen-Kuscheltiere; Likör, Christstollen.
Literatur: Roland Mischke: „Go Vista Plus Dresden“, Vista Point Verlag, ca. 8 Euro.
Auskünfte: www.dresden-tourismus.de, www.dresden-tourist.de, www.dresden-online.de
Annette Waldow
Fotos: Dresden Marketing, Ibis Hotels Dresden
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