Es gibt sie noch – die unentdeckten Regionen Europas, wo sich der Tourismus auf sanften Sohlen bewegt und man Natur, Menschen und Kultur auf authentische Weise erleben kann. Eine davon ist die Extremadura: Im Westen Spaniens, direkt an der portugiesischen Grenze fügen sich die kontrastreichen Provinzen Cáceres und Badajoz zu einer einzigartigen Kombination aus Bergen, Wäldern, Seen, Naturschutzgebieten und geschichtsträchtigen Stätten zusammen. Zu den Besonderheiten gehören der Nationalpark Monfragüe und der Naturpark Cornalvo, beides Schutzgebiete, die für ihre vielfältige Vogelwelt und ursprüngliche Landschaft bekannt sind. Aber auch die drei UNESCO-Welterbestätten, das königliche Kloster Santa Maria de Guadalupe sowie die Provinzhauptstädte Mérida und Cáceres mit ihrer beeindruckenden Geschichte, sind einen Besuch wert. Die schmucken kleinen Städte der Extremadura zählen zu den schönsten in ganz Spanien. So auch die Römerstadt Mérida, die als Hauptstadt der Region das römische Erbe des Landes repräsentiert und mit ihren Ruinen der Stadt Augusta Emerita lockt – darunter Aquädukte, Theater, ein Zirkus und eine Brücke über den Fluss Guadiana. Sehenswerte historische Stadtkerne bieten auch Orte wie Alburquerque, Jerez de los Caballeros, Olivenza und Zafra.
Die Extremadura ist bis heute eine recht unentdeckte Region für ausländische Touristen. Auf 40.000 Quadratkilometern findet man Ruhe und Gelassenheit. Typisch für die Landschaften sind die Dehesas, die endlosen, hügeligen Wiesen mit schattenspendenden Bäumen, unter denen das Vieh weidet. Im Frühjahr und Herbst machen hier Zugvögel Rast und begeistern mit ihrer Vielzahl sowie seltenen Exemplaren Vogel- und Naturbeobachter. Auf Kirchtürmen und Strommasten bauen Storche ihre Nester und auch Geier und Adler fühlen sich im gebirgigen Norden zu Hause. Sie leben in Gesellschaft vieler vom Aussterben bedrohter Tiere, wie Luchsen, Großtrappen, Kranichen, Schwarzstörchen und Wölfen. Im trockenen Süden des Landes, in Hainen von ausladenden Stein- und Korkeichen, fühlen sich auch schwarzhufige Schweine besonders wohl. Sie ernähren sich von Eicheln und bringen den berühmten „Jamónes Ibéricos“ Schinken hervor – eine Spezialität der Extremadura, die ihresgleichen sucht. Das Frühjahr gehört auch wegen der prachtvollen Kirschblüte im Jerte-Tal zu den empfehlenswerten Jahreszeiten, dann nämlich überzieht ein magischer weißer Schleier die idyllische Landschaft. Der höchste Berg der Extremadura mit 2.400 Metern ist der Torreón an der Grenze zu Salamanca.
Neben landschaftlichen und kulturellen Reizen verwöhnt die Extremadura ihre Gäste mit wunderbaren traditionellen Speisen. Gerichte mit Hase oder Rebhuhn in verschiedenen Zubereitungen sowie Fleischgerichte mit Ibérico-Schwein stehen auf vielen Speisekarten. Besonders die Wurstwaren – allen voran der Ibérico-Schinken des Gütesiegels Dehesa de Extremadura – gelten als Spezialität. Weitere typische Schmankerl sind Brotkrumen nach Art der Extremadura, Zorongollo Salat und Cuchifrito (frittiertes Schweinefleisch). Mit allen Sinnen genießen, lassen sich dazu noch die legendären Sonnenuntergänge in der Extremadura. Wenn Himmel und Erde in allen Rot-, Braun- und Gelbtönen leuchten, ist das einfach ein Augenschmaus...
Ganz besonders zu empfehlen ist die Extremadura für Wanderer. Sie haben hier die Wahl zwischen berühmten spanischen Kulturrouten, wie z. B. der „Ruta del Emperador Carlos V“. Sie beschreibt den letzten Weg des Kaisers Karl V und führt im Norden der Region durch herrliche Täler. Nach seiner Abdankung verbrachte der Monarch aus dem Hause Habsburg seinen Lebensabend im Kloster Yuste in der Nähe von Plasencia, wo er mit 58 Jahren starb. 1557 führte er seinen Tross von Jarandilla de le Vera über die Passstraße vom Jerte- ins Vera-Tal bis zum Kloster. Ihm zu Ehren wurde die Strecke zu einem rund 16 km langen Themen-Wanderweg ausgebaut. Die Route schlängelt sich malerisch über Gebirgsbäche und durch kleine Orte, wie Aldeanueva de la Vera und Cuacos. Von Cuacos de Yuste aus führt eine Straße hinauf zum Kloster. Dort liegt auf halber Strecke, recht unscheinbar ein deutscher Friedhof, wo man deutsche Soldaten begraben hat, die in verschiedenen Schlachten des Ersten und Zweiten Weltkriegs ums Leben kamen.
Wer länger unterwegs sein möchte, kann auf dem Silberweg durch die Extremadura pilgern. Der Jacobsweg führt von Sevilla aus auf 107 Kilometern nach Santiago de Compostela. Im Frühjahr ist die Strecke ein echter Geheimtipp unter Wander-Enthusiasten.
Darüber hinaus bieten die Vías verdes (grüne Wege) auf ehemaligen Bahntrassen eine wunderbare Möglichkeit Extremadura zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erkunden. Mehr als 120 unterschiedliche Routen unterschiedlicher Länge führen durch die unberührte Natur.
Noch viel mehr Informationen über die spannende Region Extremadura gibt es in der Ausgabe 01/2022 der NEUEN ReiseLust, die im Frühjahr 2022 erscheinen wird.
Autor: Andrea Lang
Weitere Informationen: spain.info
© Fotos: Turismo de Extremadura, unsplash.com (Manuel Torres Garcia, David Gil de la Canal, Javier Penas)
Es gibt sie noch – die unentdeckten Regionen Europas, wo sich der Tourismus auf sanften Sohlen bewegt und man Natur, Menschen und Kultur auf authentische Weise erleben kann. Eine davon ist die Extremadura: Im Westen Spaniens, direkt an der portugiesischen Grenze fügen sich die kontrastreichen Provinzen Cáceres und Badajoz zu einer einzigartigen Kombination aus Bergen, Wäldern, Seen, Naturschutzgebieten und geschichtsträchtigen Stätten zusammen. Zu den Besonderheiten gehören der Nationalpark Monfragüe und der Naturpark Cornalvo, beides Schutzgebiete, die für ihre vielfältige Vogelwelt und ursprüngliche Landschaft bekannt sind. Aber auch die drei UNESCO-Welterbestätten, das königliche Kloster Santa Maria de Guadalupe sowie die Provinzhauptstädte Mérida und Cáceres mit ihrer beeindruckenden Geschichte, sind einen Besuch wert. Die schmucken kleinen Städte der Extremadura zählen zu den schönsten in ganz Spanien. So auch die Römerstadt Mérida, die als Hauptstadt der Region das römische Erbe des Landes repräsentiert und mit ihren Ruinen der Stadt Augusta Emerita lockt – darunter Aquädukte, Theater, ein Zirkus und eine Brücke über den Fluss Guadiana. Sehenswerte historische Stadtkerne bieten auch Orte wie Alburquerque, Jerez de los Caballeros, Olivenza und Zafra.
Die Extremadura ist bis heute eine recht unentdeckte Region für ausländische Touristen. Auf 40.000 Quadratkilometern findet man Ruhe und Gelassenheit. Typisch für die Landschaften sind die Dehesas, die endlosen, hügeligen Wiesen mit schattenspendenden Bäumen, unter denen das Vieh weidet. Im Frühjahr und Herbst machen hier Zugvögel Rast und begeistern mit ihrer Vielzahl sowie seltenen Exemplaren Vogel- und Naturbeobachter. Auf Kirchtürmen und Strommasten bauen Storche ihre Nester und auch Geier und Adler fühlen sich im gebirgigen Norden zu Hause. Sie leben in Gesellschaft vieler vom Aussterben bedrohter Tiere, wie Luchsen, Großtrappen, Kranichen, Schwarzstörchen und Wölfen. Im trockenen Süden des Landes, in Hainen von ausladenden Stein- und Korkeichen, fühlen sich auch schwarzhufige Schweine besonders wohl. Sie ernähren sich von Eicheln und bringen den berühmten „Jamónes Ibéricos“ Schinken hervor – eine Spezialität der Extremadura, die ihresgleichen sucht. Das Frühjahr gehört auch wegen der prachtvollen Kirschblüte im Jerte-Tal zu den empfehlenswerten Jahreszeiten, dann nämlich überzieht ein magischer weißer Schleier die idyllische Landschaft. Der höchste Berg der Extremadura mit 2.400 Metern ist der Torreón an der Grenze zu Salamanca.
Neben landschaftlichen und kulturellen Reizen verwöhnt die Extremadura ihre Gäste mit wunderbaren traditionellen Speisen. Gerichte mit Hase oder Rebhuhn in verschiedenen Zubereitungen sowie Fleischgerichte mit Ibérico-Schwein stehen auf vielen Speisekarten. Besonders die Wurstwaren – allen voran der Ibérico-Schinken des Gütesiegels Dehesa de Extremadura – gelten als Spezialität. Weitere typische Schmankerl sind Brotkrumen nach Art der Extremadura, Zorongollo Salat und Cuchifrito (frittiertes Schweinefleisch). Mit allen Sinnen genießen, lassen sich dazu noch die legendären Sonnenuntergänge in der Extremadura. Wenn Himmel und Erde in allen Rot-, Braun- und Gelbtönen leuchten, ist das einfach ein Augenschmaus...
Ganz besonders zu empfehlen ist die Extremadura für Wanderer. Sie haben hier die Wahl zwischen berühmten spanischen Kulturrouten, wie z. B. der „Ruta del Emperador Carlos V“. Sie beschreibt den letzten Weg des Kaisers Karl V und führt im Norden der Region durch herrliche Täler. Nach seiner Abdankung verbrachte der Monarch aus dem Hause Habsburg seinen Lebensabend im Kloster Yuste in der Nähe von Plasencia, wo er mit 58 Jahren starb. 1557 führte er seinen Tross von Jarandilla de le Vera über die Passstraße vom Jerte- ins Vera-Tal bis zum Kloster. Ihm zu Ehren wurde die Strecke zu einem rund 16 km langen Themen-Wanderweg ausgebaut. Die Route schlängelt sich malerisch über Gebirgsbäche und durch kleine Orte, wie Aldeanueva de la Vera und Cuacos. Von Cuacos de Yuste aus führt eine Straße hinauf zum Kloster. Dort liegt auf halber Strecke, recht unscheinbar ein deutscher Friedhof, wo man deutsche Soldaten begraben hat, die in verschiedenen Schlachten des Ersten und Zweiten Weltkriegs ums Leben kamen.
Wer länger unterwegs sein möchte, kann auf dem Silberweg durch die Extremadura pilgern. Der Jacobsweg führt von Sevilla aus auf 107 Kilometern nach Santiago de Compostela. Im Frühjahr ist die Strecke ein echter Geheimtipp unter Wander-Enthusiasten.
Darüber hinaus bieten die Vías verdes (grüne Wege) auf ehemaligen Bahntrassen eine wunderbare Möglichkeit Extremadura zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erkunden. Mehr als 120 unterschiedliche Routen unterschiedlicher Länge führen durch die unberührte Natur.
Noch viel mehr Informationen über die spannende Region Extremadura gibt es in der Ausgabe 01/2022 der NEUEN ReiseLust, die im Frühjahr 2022 erscheinen wird.
Autor: Andrea Lang
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© Fotos: Turismo de Extremadura, unsplash.com (Manuel Torres Garcia, David Gil de la Canal, Javier Penas)
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