Die Konzepte, Visionen und epischen Ausmaße der generationenübergreifenden Komposition von Wadi AlFann, die von einigen der weltweit renommiertesten Pioniere der zeitgenössischen Kunst geschaffen wurden, markieren ein neues Kapitel in der Kunstgeschichte. Wadi AlFann wird eine einzigartige Gelegenheit bieten, Kunst im Dialog mit der Natur zu erleben. Indem sie von der Wüste lernen, reagieren die Künstler auf die Landschaft von AlUla und lassen sich von der dramatischen Topografie, den wellenförmigen Aussichten, den bemerkenswerten geologischen Strukturen und dem komplexen natürlichen Ökosystem inspirieren.
Die saudische Künstlerin Manal AlDowayan ist eine sensible Zeugin kultureller Metamorphosen und beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit Themen wie Unsichtbarkeit, kollektives Gedächtnis und den Status und die Darstellung von Frauen. Ihre labyrinthische Installation The Oasis of Stories ist von den Lehmwänden der Altstadt von AlUla inspiriert und lädt den Betrachter ein, durch sie hindurchzugehen und sich in einer architektonischen Skulptur zu verlieren, die die alten Räume der arabischen Siedlungen nachbildet. Die Wände von AlDowayans labyrinthartigen Passagen werden mit persönlichen Geschichten und Folklore beschriftet, die die Künstlerin in den Gemeinden von AlUla gesammelt hat.
Agnes Denes, eine führende Figur unter den Konzeptkünstlern der 1960erund 70er-Jahre und eine Pionierin der Umweltkunst, zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Ästhetik und die Auseinandersetzung mit Wissenschaft, Philosophie, Psychologie, Linguistik, Poesie, Geschichte, Musik und soziopolitischen Ideen aus. Mit ihrem neuen Werk setzt sie ihre Serie monumentaler Pyramiden fort: Durch die sorgfältige Untersuchung der Eigenschaften des Gesteins erwecken diese neuen Pyramiden die stillen Schluchten, in denen sie stehen, zum Leben. Sie repräsentieren die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft der Menschheit, erforschen Zivilisation, Fortschritt und Errungenschaften und schaffen eine atemberaubende Umgebung.
Michael Heizer, der in der zweiten Hälfte des 20. bis hinein ins 21. Jahrhundert einen großen Einfluss auf die Kunst ausübte, ist bekannt für seine großen Erdskulpturen im Freien und für seine Arbeiten aus Stein, Beton und Stahl, die sowohl außerhalb als auch innerhalb von Museen und Galerien stehen. Im Wadi AlFann führt er völlig neue, linienförmige Gravuren in den Sandsteinfelsen ein, die sich direkt auf die außergewöhnliche Geologie des Gebiets und die vielfältigen Details des Quweira-Sandsteins beziehen. Die meisten dieser großformatigen Werke sind schon von weitem zu sehen und verändern ihr Aussehen, wenn sich der Betrachter im Gebiet bewegt. Heizer wird demnächst seine monumentale Skulptur The Mile-and-a-half-long City, die er in Garden Valley, Nevada, im Laufe von mehr als 50 Jahren geschaffen hat, in begrenztem Umfang der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Der ehemalige Arzt und heutige Künstler Ahmed Mater, der eine bedeutende kulturelle Stimme ist, die das zeitgenössische Saudi-Arabiens dokumentiert und hinterfragt, erforscht in seinem neuen Werk Ashab Al-Lal den mythischen Raum zwischen subjektiver Vorstellung und objektiver Realität, indem er in den Sanddünen eine Fata Morgana erzeugt. Der Künstler stellt die Idee des Wahrzeichens als Symbol für Status und Autorität in Frage und betrachtet es stattdessen als einen Ort der Wissensvermittlung. Mater hat sich von den großen wissenschaftlichen und philosophischen Denkern des islamischen Goldenen Zeitalters inspirieren lassen, um für den Betrachter eine spirituelle, transzendentale Erfahrung zu schaffen. Eine Ausstellung mit Maquetten und Zeichnungen, die Maters Vision beschreibt, wurde in AlUlas Kunst- und Kulturviertel AlJadidah Village eröffnet.
Seit mehr als einem halben Jahrhundert widmet sich James Turrell, einer der führenden Köpfe der Light-and-Space-Bewegung der 1960er-Jahre, der Perceptual Art und erforscht die Materialität des Lichts und die Grenzen der menschlichen Wahrnehmung. In Wadi AlFann wird Turrell auf der sensorischen Erfahrung von Raum, Farbe und Wahrnehmung aufbauen und eine Reihe von Räumen im Boden des Canyons schaffen. Über eine Reihe von Tunneln und Treppen erkundet der Betrachter diese Räume und erfährt dabei die Dinglichkeit des Lichts ebenso wie Elemente des Himmels und des Geländes. Das Werk untersucht die Natur des Sehens und schafft eine Erfahrung des wortlosen Denkens.
Nora Aldabal, Executive Director für Kunst und Kreativwirtschaft der Royal Commission for AlUla, sagt dazu: „Wadi AlFann wird die Kreativität von AlUla neu beleben und neue, transformative Erfahrungen für Einheimische und Besucher gleichermaßen bieten. Als Hüter dieses Landes, einer Kreuzung zwischen Ost und West, die durch 200.000 Jahre Natur-, Menschen- und Kulturgeschichte geprägt ist, müssen wir das einzigartige Erbe von AlUla weiterhin nutzen, um seine Zukunft zu gestalten. Es ist eine Ehre, mit so geschätzten und gefeierten Künstlern zusammenzuarbeiten, um unsere Ambitionen zu unterstützen, AlUla als weltweit führendes Zentrum für Kunst und Kultur zu etablieren. Dieses visionäre Ziel wird eine lebendige und florierende lokale Kulturwirtschaft aufbauen und den Menschen in AlUla den Weg ebnen, ihr kreatives Potenzial zu entfalten und die Zukunft der Region zu gestalten.“ Die neue Attraktion soll somit Kunstliebhaber, Abenteurer und Globetrotter aus der ganzen Welt zu einer transformativen kulturellen Reise an einen einzigartigen Ort kreativer und geografischer Wunder einladen und die Geschichte der Region als Ort des interkulturellen Austauschs fortführen.
Die Enthüllung der ersten fünf Kunstwerke soll von einem abwechslungsreichen öffentlichen Programm begleitet werden, welches Performances und Touren durch das Tal umfassen wird. In Zusammenarbeit mit Madrasat AdDeera, einer Ausbildungsstätte für Handwerkskunst, werden die Auftragsarbeiten in Wadi AlFann Bildungsmöglichkeiten für die lokale Bevölkerung bieten, einschließlich der Einbindung in den Prozess der Konzeption und Installation der Kunstwerke, Sitzungen mit Kunstfachleuten und Kursen für lokale Kreative mit den engagierten Künstlern von Wadi AlFann. Ende 2022 startet ein Voreröffnungsprogramm mit temporären Ausstellungen, Künstleraufenthalten und öffentlichen Symposien, an denen Künstler, Architekten, Umweltschützer, Archäologen, Landwirte und die lokale Gemeinschaft teilnehmen werden.
Autorinnen: Julia Stubenböck & Lena Zeller
© Fotos: Royal Commission for AlUla (RCU)
Die Konzepte, Visionen und epischen Ausmaße der generationenübergreifenden Komposition von Wadi AlFann, die von einigen der weltweit renommiertesten Pioniere der zeitgenössischen Kunst geschaffen wurden, markieren ein neues Kapitel in der Kunstgeschichte. Wadi AlFann wird eine einzigartige Gelegenheit bieten, Kunst im Dialog mit der Natur zu erleben. Indem sie von der Wüste lernen, reagieren die Künstler auf die Landschaft von AlUla und lassen sich von der dramatischen Topografie, den wellenförmigen Aussichten, den bemerkenswerten geologischen Strukturen und dem komplexen natürlichen Ökosystem inspirieren.
Die saudische Künstlerin Manal AlDowayan ist eine sensible Zeugin kultureller Metamorphosen und beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit Themen wie Unsichtbarkeit, kollektives Gedächtnis und den Status und die Darstellung von Frauen. Ihre labyrinthische Installation The Oasis of Stories ist von den Lehmwänden der Altstadt von AlUla inspiriert und lädt den Betrachter ein, durch sie hindurchzugehen und sich in einer architektonischen Skulptur zu verlieren, die die alten Räume der arabischen Siedlungen nachbildet. Die Wände von AlDowayans labyrinthartigen Passagen werden mit persönlichen Geschichten und Folklore beschriftet, die die Künstlerin in den Gemeinden von AlUla gesammelt hat.
Agnes Denes, eine führende Figur unter den Konzeptkünstlern der 1960erund 70er-Jahre und eine Pionierin der Umweltkunst, zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Ästhetik und die Auseinandersetzung mit Wissenschaft, Philosophie, Psychologie, Linguistik, Poesie, Geschichte, Musik und soziopolitischen Ideen aus. Mit ihrem neuen Werk setzt sie ihre Serie monumentaler Pyramiden fort: Durch die sorgfältige Untersuchung der Eigenschaften des Gesteins erwecken diese neuen Pyramiden die stillen Schluchten, in denen sie stehen, zum Leben. Sie repräsentieren die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft der Menschheit, erforschen Zivilisation, Fortschritt und Errungenschaften und schaffen eine atemberaubende Umgebung.
Michael Heizer, der in der zweiten Hälfte des 20. bis hinein ins 21. Jahrhundert einen großen Einfluss auf die Kunst ausübte, ist bekannt für seine großen Erdskulpturen im Freien und für seine Arbeiten aus Stein, Beton und Stahl, die sowohl außerhalb als auch innerhalb von Museen und Galerien stehen. Im Wadi AlFann führt er völlig neue, linienförmige Gravuren in den Sandsteinfelsen ein, die sich direkt auf die außergewöhnliche Geologie des Gebiets und die vielfältigen Details des Quweira-Sandsteins beziehen. Die meisten dieser großformatigen Werke sind schon von weitem zu sehen und verändern ihr Aussehen, wenn sich der Betrachter im Gebiet bewegt. Heizer wird demnächst seine monumentale Skulptur The Mile-and-a-half-long City, die er in Garden Valley, Nevada, im Laufe von mehr als 50 Jahren geschaffen hat, in begrenztem Umfang der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Der ehemalige Arzt und heutige Künstler Ahmed Mater, der eine bedeutende kulturelle Stimme ist, die das zeitgenössische Saudi-Arabiens dokumentiert und hinterfragt, erforscht in seinem neuen Werk Ashab Al-Lal den mythischen Raum zwischen subjektiver Vorstellung und objektiver Realität, indem er in den Sanddünen eine Fata Morgana erzeugt. Der Künstler stellt die Idee des Wahrzeichens als Symbol für Status und Autorität in Frage und betrachtet es stattdessen als einen Ort der Wissensvermittlung. Mater hat sich von den großen wissenschaftlichen und philosophischen Denkern des islamischen Goldenen Zeitalters inspirieren lassen, um für den Betrachter eine spirituelle, transzendentale Erfahrung zu schaffen. Eine Ausstellung mit Maquetten und Zeichnungen, die Maters Vision beschreibt, wurde in AlUlas Kunst- und Kulturviertel AlJadidah Village eröffnet.
Seit mehr als einem halben Jahrhundert widmet sich James Turrell, einer der führenden Köpfe der Light-and-Space-Bewegung der 1960er-Jahre, der Perceptual Art und erforscht die Materialität des Lichts und die Grenzen der menschlichen Wahrnehmung. In Wadi AlFann wird Turrell auf der sensorischen Erfahrung von Raum, Farbe und Wahrnehmung aufbauen und eine Reihe von Räumen im Boden des Canyons schaffen. Über eine Reihe von Tunneln und Treppen erkundet der Betrachter diese Räume und erfährt dabei die Dinglichkeit des Lichts ebenso wie Elemente des Himmels und des Geländes. Das Werk untersucht die Natur des Sehens und schafft eine Erfahrung des wortlosen Denkens.
Nora Aldabal, Executive Director für Kunst und Kreativwirtschaft der Royal Commission for AlUla, sagt dazu: „Wadi AlFann wird die Kreativität von AlUla neu beleben und neue, transformative Erfahrungen für Einheimische und Besucher gleichermaßen bieten. Als Hüter dieses Landes, einer Kreuzung zwischen Ost und West, die durch 200.000 Jahre Natur-, Menschen- und Kulturgeschichte geprägt ist, müssen wir das einzigartige Erbe von AlUla weiterhin nutzen, um seine Zukunft zu gestalten. Es ist eine Ehre, mit so geschätzten und gefeierten Künstlern zusammenzuarbeiten, um unsere Ambitionen zu unterstützen, AlUla als weltweit führendes Zentrum für Kunst und Kultur zu etablieren. Dieses visionäre Ziel wird eine lebendige und florierende lokale Kulturwirtschaft aufbauen und den Menschen in AlUla den Weg ebnen, ihr kreatives Potenzial zu entfalten und die Zukunft der Region zu gestalten.“ Die neue Attraktion soll somit Kunstliebhaber, Abenteurer und Globetrotter aus der ganzen Welt zu einer transformativen kulturellen Reise an einen einzigartigen Ort kreativer und geografischer Wunder einladen und die Geschichte der Region als Ort des interkulturellen Austauschs fortführen.
Die Enthüllung der ersten fünf Kunstwerke soll von einem abwechslungsreichen öffentlichen Programm begleitet werden, welches Performances und Touren durch das Tal umfassen wird. In Zusammenarbeit mit Madrasat AdDeera, einer Ausbildungsstätte für Handwerkskunst, werden die Auftragsarbeiten in Wadi AlFann Bildungsmöglichkeiten für die lokale Bevölkerung bieten, einschließlich der Einbindung in den Prozess der Konzeption und Installation der Kunstwerke, Sitzungen mit Kunstfachleuten und Kursen für lokale Kreative mit den engagierten Künstlern von Wadi AlFann. Ende 2022 startet ein Voreröffnungsprogramm mit temporären Ausstellungen, Künstleraufenthalten und öffentlichen Symposien, an denen Künstler, Architekten, Umweltschützer, Archäologen, Landwirte und die lokale Gemeinschaft teilnehmen werden.
Autorinnen: Julia Stubenböck & Lena Zeller
© Fotos: Royal Commission for AlUla (RCU)
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