Prominente Besucher gab es im Felsenlabyrinth Luisenburg schon immer. Auch Goethe legte hier 1785 auf seiner Reise nach Italien einen Zwischenstopp ein. Und war von der Landschaft nahe Wunsiedel derart begeistert, dass er in einem Brief an seine Charlotte schrieb: „Der Granit lässt mich nicht los!“ Namenspatin des Felsenlabyrinths ist übrigens die preußische Königin Luise von Mecklenburg-Strelitz. Bereits zu ihren Lebzeiten, Ende des 18. Jahrhunderts, wurde das Areal Besuchern zugänglich gemacht.
Das riesige Granitmeer im Fichtelgebirge ist über 300 Millionen Jahre alt – und hat bis heute nichts von seinem Reiz eingebüßt. Es ist das größte seiner Art in ganz Europa und besonders für Familien mit Kindern ein Hit. Wanderwege führen vorbei an 25 Stationen mit skurrilen Felsengebilden. Die einzelnen Granitblöcke sind mehrere Meter hoch, und das Steinmeer hält manche Überraschung parat: Der Aufstieg auf den Gipfel der Felsen führt über steile Schluchten und durch niedrige Felsenblöcke zum Durchschlüpfen. Riesige Steinhaufen und geheimnisvolle Höhlen wollen erkundet werden.
Kurz vor dem Gipfel erwartet Wanderer ein besonderes Erlebnis: die Teufelstreppe mit ihren steinernen Stufen. Dann ist nach gut einer Stunde und rund 100 Höhenmetern der Zielpunkt erreicht – der Bundesstein mit seinem hölzernen Kreuz. Die phänomenale Aussicht über das Fichtelgebirge entschädigt hier auf jeden Fall für die Mühen des Aufstiegs.
Nun geht es wahlweise weiter zum Burgstein und zur Kösseine, der höchsten dauerhaft bewohnten Stelle Frankens. Oder man wandert anhand der roten Markierung wieder zurück. Und auch der Abstieg lässt keine Zweifel offen, dass es sich bei dem seltenen Naturphänomen um ein „Nationales Geotop“ handelt. Dieses Prädikat verlieh die Akademie für Geowissenschaften und Geotechnologien in Hannover im Jahr 2006 nur insgesamt 77 bedeutenden geologischen Orten in Deutschland – und einer davon ist das Felsenlabyrinth.
Steinformationen wie die „Drei Brüder“, der „Napoleonshut“ und die „Insel Helgoland“ im Granitmeer erzählen ihre ganz eigenen Geschichten. Bei einer Führung mit einem ausgebildeten Geopark-Ranger erfährt man viel Wissenswertes über die Historie und Geologie der Steine. Und bei einer Familienrallye werden alle Teilnehmer vor Ort mit Exkursionsrucksack und Kompass ausgestattet – wie in einem echten Abenteuerfilm…
Für welche Tour man sich auch entscheidet – das mystische Labyrinth fasziniert jeden Besucher. Goethe beschrieb dies in seinem Brief an Charlotte so: „Die ungeheure Größe der ohne Ordnung, Spur und Richtung übereinander gestürzten Granitmassen gibt einen Anblick, dessengleichen mir auf allen meinen Wegen niemals wieder vorgekommen ist.“
Heute besuchen jährlich über 70.000 Menschen das Felsenlabyrinth. Und im Sommer kommt für sie ein weiteres Bonbon dazu: die Freilichtspiele auf der Luisenburg. Der Eingang zur Naturbühne liegt direkt neben dem Granitmeer – mehr Romantik geht kaum.
Dieses Jahr finden Deutschlands älteste Freilichtspiele vom 1. Juni bis 21. August statt. Auf dem Programm stehen u. a. die Oper „Carmen“, das Musical „Cats“ und das Familienstück „Am Samstag kam das Sams zurück“. Für Kinder gibt es im Sommer einen Theater-Workshop im Felsenlabyrinth. Dann gehen kleine Entdecker auf die Suche nach Feen, Elfen und Zwergen und werden selbst schauspielerisch aktiv.
Das Felsenlabyrinth Luisenburg ist eine fantastische Attraktion nahe der Festspielstadt Wunsiedel. Aber nicht die einzige. Denn nördlich des Granitmeeres, keine zehn Autominuten entfernt, liegt einer der fortschrittlichsten Greifvogelparks Europas – mit eigener Falknerei. Große, artgerechte Volieren geben im Greifvogelpark Katharinenberg den Blick frei auf faszinierende Vögel, u. a. Adler, Falken und Uhus aus aller Herren Länder. Eines der Highlights ist eine riesige, begehbare Voliere.
Nicht nur Kinder sind begeistert von den Flugshows, die jeweils um 15 Uhr stattfinden. In diesem Jahr gibt es einige Neuzugänge – wie zum Beispiel „Jet“ und „Jones“. Die beiden jungen Wüstenbussarde fliegen in ihrem jugendlichem Leichtsinn ganz dicht über die Köpfe der Zuschauer hinweg. Ab und zu landen die Tiere auch in den Zuschauerreihen, um die Besucher zu begrüßen. Doch keine Angst: Dieses Spektakel ist durchaus geplant…
Gerfalke „Shira“ demonstriert, mit wie viel Mut und Schnelligkeit die Tiere sich auf die Jagd machen. Sie hat eine eigens für die Show angefertigte Fuchsattrappe als Beutetier. Geschicklichkeit beweist auch Truthahngeier „Charly Chaplin“ in seinem schwarz gefiederten Frack bei einem originellen Suchspiel. Stillsitzen ist ratsam, wenn der Schopfkarakara „Punky“ mit frecher Frisur und buntem Schnabel von Kopf zu Kopf durch die Zuschauerreihen hüpft. Und bei einem europaweit einzigartigen Wettrennen zwischen Vogel und Modellflugzeug zeigt Sakerfalke „Blue“, wie schnell er ist. Der Falke bringt es auf eine Spitzengeschwindigkeit von 351 Kilometer pro Stunde. Und überholt das Modellflugzeug ganz locker.
Atemberaubend ist auch der Tanz der roten und schwarzen Milane zwischen Himmel und Erde. Mit Leichtigkeit zeigen sich die Flugakrobaten im Einklang mit ihrem Element. Majestätisch dagegen wirkt der Anblick des Weißkopfseeadlers „Königin“. Der Adler ist ursprünglich in Nordamerika beheimatet und besitzt eine Flügelspannweite von 2,3 Metern.
Das große Finale gilt dem Kleinsten: „Herkules“, der niedliche Buntfalke, ist der Liebling der Kinder. Denn die dürfen bei seiner Showeinlage assistieren und ihn vom eigenen Arm abfliegen lassen.
Wer gern mehr über die Könige der Lüfte erfahren möchte, kann einen Erlebnistag als Falkner im Greifvogelpark buchen. Während dieses Tages begleiten Interessierte die Arbeit mit Wüstenbussarden, Habichten, Falken und eventuell sogar Adlern. Sie lernen die verschiedenen Charaktere und Eigenarten der Vögel kennen, probieren Trainingsmethoden aus, helfen beim Reinigen der Volieren und beim Füttern. Das Mindestalter für den Erlebnistag ist 16 Jahre.
Eine weitere Attraktion für kleine Besucher ist der Streichelzoo auf dem Parkgelände. Hier sind die Mini-Schweine „Schnitzel“ und „Braunschweiger“, die Zwergschafe „Ingrid“ und „Alexander“, sowie die Zwergziegen „Apollo“ und „Zeus“ zu bestaunen.
Jedes Jahr werden im Greifvogelpark auch hilfebedürftige Tiere abgegeben. Das Team um Falknermeister Eckard Mickisch ist dann damit beschäftigt, z. B. kleine Eichhörnchen oder sogar einen Waschbären aufzupäppeln – und fit für ein Leben in freier Wildbahn zu machen.
Vor drei Jahren bekam Falknermeister Eckard Mickisch eine ganz besondere Auszeichnung für den Greifvogelpark. Er bewarb sich um das Verbrauchergütesiegel. Dieses wird normalerweise an Dienstleister vergeben. Die Punkte, in denen der Greifvogelpark sich der Kontrolle stellte, waren Freundlichkeit, Personal, Sauberkeit des Parks, Unterbringung der Vögel, Qualität der Flugvorführung, Verständlichkeit der Flugvorführung und Preis-Leistungs-Verhältnis. In allen Punkten wurde die Note „sehr gut“ erzielt. Das Verbrauchergütesiegel in Gold zeugt seither zusätzlich vom hohen Qualitätsanspruch für die Tiere.
Nachdem es auf dem Parkgelände viel zu sehen gab, können sich kleine und große Besucher im Bistro Katharinenbergterrasse oberhalb des Parks stärken. Umgeben von uralten Bäumen und mit schönem Ausblick kann man hier seinen Durst und Hunger stillen.
Autor: Raimond Ahlborn
© Fotos: Tourist-Information Wunsiedel, Greifvogelpark mit Falknerei Katharinenberg
Prominente Besucher gab es im Felsenlabyrinth Luisenburg schon immer. Auch Goethe legte hier 1785 auf seiner Reise nach Italien einen Zwischenstopp ein. Und war von der Landschaft nahe Wunsiedel derart begeistert, dass er in einem Brief an seine Charlotte schrieb: „Der Granit lässt mich nicht los!“ Namenspatin des Felsenlabyrinths ist übrigens die preußische Königin Luise von Mecklenburg-Strelitz. Bereits zu ihren Lebzeiten, Ende des 18. Jahrhunderts, wurde das Areal Besuchern zugänglich gemacht.
Das riesige Granitmeer im Fichtelgebirge ist über 300 Millionen Jahre alt – und hat bis heute nichts von seinem Reiz eingebüßt. Es ist das größte seiner Art in ganz Europa und besonders für Familien mit Kindern ein Hit. Wanderwege führen vorbei an 25 Stationen mit skurrilen Felsengebilden. Die einzelnen Granitblöcke sind mehrere Meter hoch, und das Steinmeer hält manche Überraschung parat: Der Aufstieg auf den Gipfel der Felsen führt über steile Schluchten und durch niedrige Felsenblöcke zum Durchschlüpfen. Riesige Steinhaufen und geheimnisvolle Höhlen wollen erkundet werden.
Kurz vor dem Gipfel erwartet Wanderer ein besonderes Erlebnis: die Teufelstreppe mit ihren steinernen Stufen. Dann ist nach gut einer Stunde und rund 100 Höhenmetern der Zielpunkt erreicht – der Bundesstein mit seinem hölzernen Kreuz. Die phänomenale Aussicht über das Fichtelgebirge entschädigt hier auf jeden Fall für die Mühen des Aufstiegs.
Nun geht es wahlweise weiter zum Burgstein und zur Kösseine, der höchsten dauerhaft bewohnten Stelle Frankens. Oder man wandert anhand der roten Markierung wieder zurück. Und auch der Abstieg lässt keine Zweifel offen, dass es sich bei dem seltenen Naturphänomen um ein „Nationales Geotop“ handelt. Dieses Prädikat verlieh die Akademie für Geowissenschaften und Geotechnologien in Hannover im Jahr 2006 nur insgesamt 77 bedeutenden geologischen Orten in Deutschland – und einer davon ist das Felsenlabyrinth.
Steinformationen wie die „Drei Brüder“, der „Napoleonshut“ und die „Insel Helgoland“ im Granitmeer erzählen ihre ganz eigenen Geschichten. Bei einer Führung mit einem ausgebildeten Geopark-Ranger erfährt man viel Wissenswertes über die Historie und Geologie der Steine. Und bei einer Familienrallye werden alle Teilnehmer vor Ort mit Exkursionsrucksack und Kompass ausgestattet – wie in einem echten Abenteuerfilm…
Für welche Tour man sich auch entscheidet – das mystische Labyrinth fasziniert jeden Besucher. Goethe beschrieb dies in seinem Brief an Charlotte so: „Die ungeheure Größe der ohne Ordnung, Spur und Richtung übereinander gestürzten Granitmassen gibt einen Anblick, dessengleichen mir auf allen meinen Wegen niemals wieder vorgekommen ist.“
Heute besuchen jährlich über 70.000 Menschen das Felsenlabyrinth. Und im Sommer kommt für sie ein weiteres Bonbon dazu: die Freilichtspiele auf der Luisenburg. Der Eingang zur Naturbühne liegt direkt neben dem Granitmeer – mehr Romantik geht kaum.
Dieses Jahr finden Deutschlands älteste Freilichtspiele vom 1. Juni bis 21. August statt. Auf dem Programm stehen u. a. die Oper „Carmen“, das Musical „Cats“ und das Familienstück „Am Samstag kam das Sams zurück“. Für Kinder gibt es im Sommer einen Theater-Workshop im Felsenlabyrinth. Dann gehen kleine Entdecker auf die Suche nach Feen, Elfen und Zwergen und werden selbst schauspielerisch aktiv.
Das Felsenlabyrinth Luisenburg ist eine fantastische Attraktion nahe der Festspielstadt Wunsiedel. Aber nicht die einzige. Denn nördlich des Granitmeeres, keine zehn Autominuten entfernt, liegt einer der fortschrittlichsten Greifvogelparks Europas – mit eigener Falknerei. Große, artgerechte Volieren geben im Greifvogelpark Katharinenberg den Blick frei auf faszinierende Vögel, u. a. Adler, Falken und Uhus aus aller Herren Länder. Eines der Highlights ist eine riesige, begehbare Voliere.
Nicht nur Kinder sind begeistert von den Flugshows, die jeweils um 15 Uhr stattfinden. In diesem Jahr gibt es einige Neuzugänge – wie zum Beispiel „Jet“ und „Jones“. Die beiden jungen Wüstenbussarde fliegen in ihrem jugendlichem Leichtsinn ganz dicht über die Köpfe der Zuschauer hinweg. Ab und zu landen die Tiere auch in den Zuschauerreihen, um die Besucher zu begrüßen. Doch keine Angst: Dieses Spektakel ist durchaus geplant…
Gerfalke „Shira“ demonstriert, mit wie viel Mut und Schnelligkeit die Tiere sich auf die Jagd machen. Sie hat eine eigens für die Show angefertigte Fuchsattrappe als Beutetier. Geschicklichkeit beweist auch Truthahngeier „Charly Chaplin“ in seinem schwarz gefiederten Frack bei einem originellen Suchspiel. Stillsitzen ist ratsam, wenn der Schopfkarakara „Punky“ mit frecher Frisur und buntem Schnabel von Kopf zu Kopf durch die Zuschauerreihen hüpft. Und bei einem europaweit einzigartigen Wettrennen zwischen Vogel und Modellflugzeug zeigt Sakerfalke „Blue“, wie schnell er ist. Der Falke bringt es auf eine Spitzengeschwindigkeit von 351 Kilometer pro Stunde. Und überholt das Modellflugzeug ganz locker.
Atemberaubend ist auch der Tanz der roten und schwarzen Milane zwischen Himmel und Erde. Mit Leichtigkeit zeigen sich die Flugakrobaten im Einklang mit ihrem Element. Majestätisch dagegen wirkt der Anblick des Weißkopfseeadlers „Königin“. Der Adler ist ursprünglich in Nordamerika beheimatet und besitzt eine Flügelspannweite von 2,3 Metern.
Das große Finale gilt dem Kleinsten: „Herkules“, der niedliche Buntfalke, ist der Liebling der Kinder. Denn die dürfen bei seiner Showeinlage assistieren und ihn vom eigenen Arm abfliegen lassen.
Wer gern mehr über die Könige der Lüfte erfahren möchte, kann einen Erlebnistag als Falkner im Greifvogelpark buchen. Während dieses Tages begleiten Interessierte die Arbeit mit Wüstenbussarden, Habichten, Falken und eventuell sogar Adlern. Sie lernen die verschiedenen Charaktere und Eigenarten der Vögel kennen, probieren Trainingsmethoden aus, helfen beim Reinigen der Volieren und beim Füttern. Das Mindestalter für den Erlebnistag ist 16 Jahre.
Eine weitere Attraktion für kleine Besucher ist der Streichelzoo auf dem Parkgelände. Hier sind die Mini-Schweine „Schnitzel“ und „Braunschweiger“, die Zwergschafe „Ingrid“ und „Alexander“, sowie die Zwergziegen „Apollo“ und „Zeus“ zu bestaunen.
Jedes Jahr werden im Greifvogelpark auch hilfebedürftige Tiere abgegeben. Das Team um Falknermeister Eckard Mickisch ist dann damit beschäftigt, z. B. kleine Eichhörnchen oder sogar einen Waschbären aufzupäppeln – und fit für ein Leben in freier Wildbahn zu machen.
Vor drei Jahren bekam Falknermeister Eckard Mickisch eine ganz besondere Auszeichnung für den Greifvogelpark. Er bewarb sich um das Verbrauchergütesiegel. Dieses wird normalerweise an Dienstleister vergeben. Die Punkte, in denen der Greifvogelpark sich der Kontrolle stellte, waren Freundlichkeit, Personal, Sauberkeit des Parks, Unterbringung der Vögel, Qualität der Flugvorführung, Verständlichkeit der Flugvorführung und Preis-Leistungs-Verhältnis. In allen Punkten wurde die Note „sehr gut“ erzielt. Das Verbrauchergütesiegel in Gold zeugt seither zusätzlich vom hohen Qualitätsanspruch für die Tiere.
Nachdem es auf dem Parkgelände viel zu sehen gab, können sich kleine und große Besucher im Bistro Katharinenbergterrasse oberhalb des Parks stärken. Umgeben von uralten Bäumen und mit schönem Ausblick kann man hier seinen Durst und Hunger stillen.
Autor: Raimond Ahlborn
© Fotos: Tourist-Information Wunsiedel, Greifvogelpark mit Falknerei Katharinenberg
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