Wenn die Haut sich wehrt. SONNENALLERGIE

Hautreaktionen, die durch UV-A- oder UV-B-Strahlung ausgelöst werden, haben im Volksmund viele Namen wie Sonnenbrand, Sonnenallergie oder Mallorca-Akne. Allerdings handelt es sich dabei um ganz unterschiedliche Krankheitsbilder.

Sonne tut gut und macht glücklich, denn sie wirkt positiv auf das Immunsystem und die Psyche ein. Zusätzlich fördern Sonnenstrahlen die Bildung von Vitamin D in der Haut, das auch eine wichtige Rolle beim Knochenstoffwechsel spielt. Sonnenlicht in dosierter Form ist also gesund, kostenlos und unverzichtbar!

Doch das Sonnenlicht hat auch gefährliche Seiten. Auf zu viel Sonne reagiert die ungeschützte Haut mit Sonnenbrand oder Lichtdermatosen und auch Langzeitschäden sind möglich wie Hautalterung oder sogar Hautkrebs.

Wie schnell Hautschäden oder -erkrankungen entstehen können, wird oft unterschätzt. Zu langer Sonnenaufenthalt, das Eincremen vergessen, ein zu geringer Lichtschutzfaktor, nach dem Baden nicht wieder eingecremt und schon ist es passiert: die Haut rötet sich, spannt, juckt und im schlimmsten Fall folgen Bläschen, Fieber bis hin zu Kreislaufproblemen. Die Ursache liegt in den UV-Strahlen des Sonnenlichts. Die meisten Schäden kann die Haut mit ihren Reparatursystemen nach und nach wieder in Ordnung bringen. Doch die negativen Effekte können sich aufsummieren, vielfach sonnenverbrannte Haut kann nach vielen Jahren an einem gefährlichen Hautkrebs erkranken. Insbesondere in den ersten zehn Lebensjahren sollten Sonnenbrände unbedingt vermieden werden, so die Empfehlungen der Dermatologen. Denn in diesen frühen Jahren erhöhen sie das Risiko für Hautkrebs deutlich.

Mallorca-Akne

Ursächlich für eine Mallorca-Akne sind das Zusammentreffen von Emulgatoren und/oder bestimmten Fetten in Kosmetika oder Körperpflegemitteln mit den einwirkenden UV-A-Strahlen bei einem Sonnenbad. Die Mallorca-Akne kommt seltener vor als die Polymorphe Lichtdermatose und zeigt sich mit roten Flecken, Knötchen, Papeln, manchmal Quaddeln und starkem Juckreiz auf den „Sonnenterrassen“ Dekolleté, Schulterregion, Arme und seltener Gesicht. Eine wirksame Therapie erfolgt mit Antihistaminika. Zur Vorbeugung einer Mallorca-Akne sollte bereits einige Tage vor Reisebeginn die gesamte Pflegekosmetik auf lipid- und emulgatorfreie Produkte umgestellt werden.

Photosensibilisierung

Die Sonnenallergie wird meist durch lichtsensibilisierende Stoffe wie Kosmetika oder Medikamente in Kombination mit Sonnenlicht ausgelöst. Zu diesen lichtvermittelten Reaktionen gehören sowohl photoallergische als auch phototoxische Reaktionen. Die Symptome an Armen, Dekolleté, Händen, Schultergürtel, Körperstamm und Beinen treten Stunden bis Tage nach der Sonnenexposition auf, meist verbunden mit Juckreiz. Die Sonnenallergie wird vor allem durch UV-A-Strahlen, weniger durch UV-B-Strahlen verursacht. Als wirksame Therapie wie auch zur Vorbeugung werden Antihistaminika eingesetzt.

Tipps bei akutem Sonnenbrand:

  • raus aus der Sonne
  • viel trinken
  • mit Wasser oder feuchten Umschlägen kühlen
  • Wenn große Hautareale betroffen sind oder Brandblasen entstehen, sollten Sie sich an einen Arzt wenden.
  • Bei starkem Sonnenbrand helfen innerhalb der ersten acht Stunden entzündungshemmende Medikamente mit Azetylsalizylsäure.
  • Cortisonpräparate kommen erst ab acht Stunden nach Auftreten der ersten Symptome zum Einsatz.

Tipps für ein gesundes Sonnenbaden:

  • Nach einer langen Sonnenabstinenz braucht Ihre Haut Zeit, um sich an die Sonne zu gewöhnen. Beginnen Sie mit kurzen Sonnenbädern: fünf bis zehn Minuten am frühen Vormittag oder späten Nachmittag.
  • Meiden Sie die pralle Mittagssonne und halten Sie sich am besten im Schatten auf.
  • Schützen Sie Ihre Haut mit Sonnenschutzmitteln, die Ihrem Hauttyp entsprechen. Hellere Haut braucht einen höheren Lichtschutzfaktor. Tragen Sie Sonnencremes großzügig auf und vergessen Sie nicht Wangen, Nase, Ohrmuscheln, Schultern, Hand- und Fußrücken.
  • Durch Baden oder Schwitzen können Sonnenschutzmittel ihre Wirkung verlieren, vergessen Sie daher nicht öfter nachzucremen.
  • Durch Reflexionen wirkt die UV-Strahlung auch im Schatten, daher benötigen Sie hier ebenfalls Sonnenschutzmittel und sonnengerechte Bekleidung. Nach dem Sonnenbaden braucht die gereizte Haut zusätzlich Pflege, z. B. feuchtigkeitsspendende Lotionen, Cremes und After-Sun-Produkte.

Tipps für die Kleinen:

  • Babys unter einem Jahr dürfen der direkten Sonne nicht ausgesetzt werden.
  • Die Kopfbedeckung sollte den Nackenbereich, die Ohren sowie die Nase abschirmen.
  • Kleidung und Kopfbedeckung mit UV-Schutz bieten einen zusätzlichen Schutz für Kleinkinder.
  • Kinder müssen ausreichend trinken. Wasser und Saftschorlen sind gesunde Durstlöscher.

In Zusammenarbeit mit DAAB – Deutscher Allergie- und Asthmabund e. V.

Fotos: pixabay.com

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Wenn die Haut sich wehrt. SONNENALLERGIE

Hautreaktionen, die durch UV-A- oder UV-B-Strahlung ausgelöst werden, haben im Volksmund viele Namen wie Sonnenbrand, Sonnenallergie oder Mallorca-Akne. Allerdings handelt es sich dabei um ganz unterschiedliche Krankheitsbilder.

Sonne tut gut und macht glücklich, denn sie wirkt positiv auf das Immunsystem und die Psyche ein. Zusätzlich fördern Sonnenstrahlen die Bildung von Vitamin D in der Haut, das auch eine wichtige Rolle beim Knochenstoffwechsel spielt. Sonnenlicht in dosierter Form ist also gesund, kostenlos und unverzichtbar!

Doch das Sonnenlicht hat auch gefährliche Seiten. Auf zu viel Sonne reagiert die ungeschützte Haut mit Sonnenbrand oder Lichtdermatosen und auch Langzeitschäden sind möglich wie Hautalterung oder sogar Hautkrebs.

Wie schnell Hautschäden oder -erkrankungen entstehen können, wird oft unterschätzt. Zu langer Sonnenaufenthalt, das Eincremen vergessen, ein zu geringer Lichtschutzfaktor, nach dem Baden nicht wieder eingecremt und schon ist es passiert: die Haut rötet sich, spannt, juckt und im schlimmsten Fall folgen Bläschen, Fieber bis hin zu Kreislaufproblemen. Die Ursache liegt in den UV-Strahlen des Sonnenlichts. Die meisten Schäden kann die Haut mit ihren Reparatursystemen nach und nach wieder in Ordnung bringen. Doch die negativen Effekte können sich aufsummieren, vielfach sonnenverbrannte Haut kann nach vielen Jahren an einem gefährlichen Hautkrebs erkranken. Insbesondere in den ersten zehn Lebensjahren sollten Sonnenbrände unbedingt vermieden werden, so die Empfehlungen der Dermatologen. Denn in diesen frühen Jahren erhöhen sie das Risiko für Hautkrebs deutlich.

Mallorca-Akne

Ursächlich für eine Mallorca-Akne sind das Zusammentreffen von Emulgatoren und/oder bestimmten Fetten in Kosmetika oder Körperpflegemitteln mit den einwirkenden UV-A-Strahlen bei einem Sonnenbad. Die Mallorca-Akne kommt seltener vor als die Polymorphe Lichtdermatose und zeigt sich mit roten Flecken, Knötchen, Papeln, manchmal Quaddeln und starkem Juckreiz auf den „Sonnenterrassen“ Dekolleté, Schulterregion, Arme und seltener Gesicht. Eine wirksame Therapie erfolgt mit Antihistaminika. Zur Vorbeugung einer Mallorca-Akne sollte bereits einige Tage vor Reisebeginn die gesamte Pflegekosmetik auf lipid- und emulgatorfreie Produkte umgestellt werden.

Photosensibilisierung

Die Sonnenallergie wird meist durch lichtsensibilisierende Stoffe wie Kosmetika oder Medikamente in Kombination mit Sonnenlicht ausgelöst. Zu diesen lichtvermittelten Reaktionen gehören sowohl photoallergische als auch phototoxische Reaktionen. Die Symptome an Armen, Dekolleté, Händen, Schultergürtel, Körperstamm und Beinen treten Stunden bis Tage nach der Sonnenexposition auf, meist verbunden mit Juckreiz. Die Sonnenallergie wird vor allem durch UV-A-Strahlen, weniger durch UV-B-Strahlen verursacht. Als wirksame Therapie wie auch zur Vorbeugung werden Antihistaminika eingesetzt.

Tipps bei akutem Sonnenbrand:

  • raus aus der Sonne
  • viel trinken
  • mit Wasser oder feuchten Umschlägen kühlen
  • Wenn große Hautareale betroffen sind oder Brandblasen entstehen, sollten Sie sich an einen Arzt wenden.
  • Bei starkem Sonnenbrand helfen innerhalb der ersten acht Stunden entzündungshemmende Medikamente mit Azetylsalizylsäure.
  • Cortisonpräparate kommen erst ab acht Stunden nach Auftreten der ersten Symptome zum Einsatz.

Tipps für ein gesundes Sonnenbaden:

  • Nach einer langen Sonnenabstinenz braucht Ihre Haut Zeit, um sich an die Sonne zu gewöhnen. Beginnen Sie mit kurzen Sonnenbädern: fünf bis zehn Minuten am frühen Vormittag oder späten Nachmittag.
  • Meiden Sie die pralle Mittagssonne und halten Sie sich am besten im Schatten auf.
  • Schützen Sie Ihre Haut mit Sonnenschutzmitteln, die Ihrem Hauttyp entsprechen. Hellere Haut braucht einen höheren Lichtschutzfaktor. Tragen Sie Sonnencremes großzügig auf und vergessen Sie nicht Wangen, Nase, Ohrmuscheln, Schultern, Hand- und Fußrücken.
  • Durch Baden oder Schwitzen können Sonnenschutzmittel ihre Wirkung verlieren, vergessen Sie daher nicht öfter nachzucremen.
  • Durch Reflexionen wirkt die UV-Strahlung auch im Schatten, daher benötigen Sie hier ebenfalls Sonnenschutzmittel und sonnengerechte Bekleidung. Nach dem Sonnenbaden braucht die gereizte Haut zusätzlich Pflege, z. B. feuchtigkeitsspendende Lotionen, Cremes und After-Sun-Produkte.

Tipps für die Kleinen:

  • Babys unter einem Jahr dürfen der direkten Sonne nicht ausgesetzt werden.
  • Die Kopfbedeckung sollte den Nackenbereich, die Ohren sowie die Nase abschirmen.
  • Kleidung und Kopfbedeckung mit UV-Schutz bieten einen zusätzlichen Schutz für Kleinkinder.
  • Kinder müssen ausreichend trinken. Wasser und Saftschorlen sind gesunde Durstlöscher.

In Zusammenarbeit mit DAAB – Deutscher Allergie- und Asthmabund e. V.

Fotos: pixabay.com

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