Selbst die Känguruhs können dieser Bucht nicht widerstehen. Sichelförmig schmiegt sich der weißeste Strand Westaustraliens an die Küstenlinie, geht sanft über in ein schimmerndes Umbrabraun. Und weiter draußen im Indischen Ozean spielen die Wellen mit den Schaumkronen „Fang-mich“. Die Schönheit der Natur blendet fast die Augen.
Zwischen Mai und Oktober ziehen Südkaper-Wale an der Lucky Bay vorbei. Die „glückliche Bucht“ liegt im Cape Le Grand Nationalpark nahe der Stadt Esperance und zählt zu den schönsten Küstenabschnitten von ganz Down Under. Hier räkeln sich auch Känguruhs gern im Sand. Und: Sie sind bei respektvoller Annäherung durchaus handzahm.
Westaustralien ist der größte Bundesstaat des Landes. Er nimmt eine Fläche von mehr als 2,5 Millionen Quadratkilometern ein – das entspricht etwa einem Drittel des Kontinents. Die extrem dünn besiedelte Landschaft bietet für Abenteurer und Naturfreaks paradiesische Möglichkeiten für Erkundungstouren: Im goldenen Outback, in den vielen Nationalparks und an der 20.781 Kilometer langen Küste. Eine abwechslungsreiche Tour führt vom mediterranen Süden in den tropischen Norden – immer am Blau des Ozeans entlang.
Ein guter Startpunkt ist Esperance mit seinen rund 14.000 Einwohnern. Die Stadt liegt im Südwesten. Rundherum locken versteckte Buchten mit strahlend weißem Sand – die trotzdem meist menschenleer sind. Surfer bevorzugen in dieser Gegend den West Beach; Baden ist in der Lucky Bay angesagt.
Ein kleiner Exkurs ins Landesinnere führt von Esperance aus in fünfeinhalb Autostunden auf die Spur des Goldes. Nahe Kalgoorlie liegt die Super Pit Goldmine, das größte Goldbergwerk Australiens und das viertgrößte weltweit. Im Schichtbetrieb wird heute das Gestein ab-gebaut. Mit dem Bild der ersten Goldsucher Ende des 19. Jahrhunderts hat der riesige Krater in den roten Felsen nichts mehr gemein. Dennoch zieht die Mine jährlich über 150.000 Touristen an. Wer mehr über die Zeit des Goldrauschs erfahren möchte, kann auf dem 965 Kilo-meter langen Golden Quest Discovery Trail Goldgräberstädte und ehemalige Bergwerke bestaunen.
Zurück an der Küste passiert man rund dreieinhalb Stunden westlich von Esperance den Fitzgerald-River-Nationalpark. Der Park beheimatet über 60 endemische Pflanzenarten und hat zwei Walbeobachtungsplattformen. In den australischen Wintermonaten kommen Glatt-wale in die Bucht vor Point Anne, um zu gebären. Die Aussichtspunkte gehören zu den spektakulärsten in Australien, da die Wale aus 20 Metern Entfernung beobachtet werden können.
Weiter geht die Fahrt in Richtung Westen – bis die ersten lieblichen Weinhänge sichtbar werden. Hier, im Südwesten, liegt ein wahres Schlaraffenland: die Weinregion Margaret River. Über 120 Winzer bauen ihre Reben an, vor allem Cabernet Sauvignon, aber auch Syrah und Merlot. Dazu kommt Fangfrisches direkt aus dem Ozean auf den Tisch – Hummer, Langusten, Venusmuscheln. In Margaret River liegen auch einige der beliebtesten Surf Spots Westaustraliens. Es macht enorm viel Spaß, den Profis bei ihren Manövern zuzusehen.
Drei Autostunden nördlich von Margaret River liegt Perth. Eine vielfältige Kunst- und Kulturszene lockt zahlreiche junge Menschen hierher. Zudem ist die knapp 1,7 Mio. Einwohner zählende Metropole die sonnenreichste Landeshauptstadt Australiens. Etwa 3.000 Sonnen-stunden pro Jahr liefern die richtige Stimmung für einen Besuch in zahlreichen Outdoor-Cafés, Restaurants und Bars. Hochkarätige Museen und 19 Stadtstrände tun ein Übriges, um Besucher in Perth willkommen zu heißen.
Und dann gibt es noch Rottnest Island. Die autofreie Insel steht unter Naturschutz – und beherbergt knuffige Kurzschwanzkänguruhs, die Quokkas. Sie sind so zutraulich, dass mittlerweile unzählige Selfies mit Quokkas das Netz erfreuen. „Rotto“, so der Name der Einheimischen für die Insel, ist per Fähre von Perth aus schnell erreichbar. Fahrräder kann man am Fähranleger leihen. Wer möchte, erkundet die Insel mit ihren über 60 Stränden, vorgelagerten Korallenriffs und Wracks bei einer geführten Tour. Zu sehen gibt es u. a. Seelöwen und Fischadler.
Von Perth aus gelangt man in rund zwei Wochen auf einem gemütlichen Road Trip nach Broome, der multi-ethnischen, entspannten Stadt im Nordwesten an der Roebuck Bay. Je nachdem, wie lange man sich an den spektakulären Naturschauplätzen unterwegs aufhält, kann es deutlich länger dauern. Denn Highlights reihen sich wie Perlen an einer Schnur an der Küstenlinie entlang. Eines davon ist der Nambung Nationalpark nahe Cervantes, in dem u. a. graue Riesenkänguruhs und Emus leben. Das Wahrzeichen des Parks ist Pinnacles Desert. Die bizarre Marslandschaft mit ihren Kalksteintürmen formte sich in Jahrtausenden durch Sonne, Wind, Muscheln und Sand.
Zwischen Perth und Exmouth erstreckt sich die Korallenküste. Ihr vorgelagert befindet sich das Ningaloo Reef – das größte Saumriff der Welt. Es reicht fast direkt an die Küste heran, über rund 300 Kilometer. Der Ningaloo Reef Marine Park gehört zum UNESCO Weltnaturerbe. Buckelwale, Seekühe, grüne Meeresschildkröten und unzählige Fischarten haben hier ihre Heimat. Ein erhabenes Erlebnis für Schnorchler und Taucher ist es, mit Walhaien zu schwimmen. Die sanften Riesen sind die größten Fische der Erde. Buchbar sind die Touren zu den Walhaien von März bis August, z. B. ab Coral Bay.
Genauso faszinierend ist eine Spritztour durch die Shark Bay – per Boot oder, besser noch, mit dem Mini-Flugzeug. Die zweigeteilte Bucht beherbergt den Francois Peron National Park – mit Traumstränden, roten Sandpisten und seltenen Tieren wie dem Dornteufel, der aussieht wie ein kleiner Drache.
Ebenfalls in der Shark Bay liegt Monkey Mia. Hier stehen täglich Touristen knietief im Ozean und blicken verzückt aufs Wasser. Grund: In dem Küstenort werden seit den 1980er Jahren zutrauliche Delfine von Rangern gefüttert; streng reguliert, so dass es den Tieren nicht schadet. Wer nach Monkey Mia fährt, passiert den Shell Beach. Der 120 Kilometer lange Strand aus Milliarden kleiner Muschelschalen ist eine Augenweide.
Ab der Region Pilbara, die am 23. Breitengrad beginnt, wird das tropische Klima des Nordwestens spürbar. Hitze und heftige Regengüsse sind von November bis April angesagt.Von Mai bis Oktober herrschen rund 25 bis 35 Grad. In der Pilbara-Region liegt der Karijini-Nationalpark – mit rund 6.274 Quadratkilo-metern der zweitgrößte in Westaustralien. Von Juli bis Oktober blühen hier Tausende Wildblumen. Und, passend zu den Temperaturen, finden sich in dem Park idyllische Naturpools mit Wasserfällen, die sich perfekt für ein erfrischendes Bad eignen.
Autor: Annette Anson
© Fotos: Western Australian Tourism Comission
Selbst die Känguruhs können dieser Bucht nicht widerstehen. Sichelförmig schmiegt sich der weißeste Strand Westaustraliens an die Küstenlinie, geht sanft über in ein schimmerndes Umbrabraun. Und weiter draußen im Indischen Ozean spielen die Wellen mit den Schaumkronen „Fang-mich“. Die Schönheit der Natur blendet fast die Augen.
Zwischen Mai und Oktober ziehen Südkaper-Wale an der Lucky Bay vorbei. Die „glückliche Bucht“ liegt im Cape Le Grand Nationalpark nahe der Stadt Esperance und zählt zu den schönsten Küstenabschnitten von ganz Down Under. Hier räkeln sich auch Känguruhs gern im Sand. Und: Sie sind bei respektvoller Annäherung durchaus handzahm.
Westaustralien ist der größte Bundesstaat des Landes. Er nimmt eine Fläche von mehr als 2,5 Millionen Quadratkilometern ein – das entspricht etwa einem Drittel des Kontinents. Die extrem dünn besiedelte Landschaft bietet für Abenteurer und Naturfreaks paradiesische Möglichkeiten für Erkundungstouren: Im goldenen Outback, in den vielen Nationalparks und an der 20.781 Kilometer langen Küste. Eine abwechslungsreiche Tour führt vom mediterranen Süden in den tropischen Norden – immer am Blau des Ozeans entlang.
Ein guter Startpunkt ist Esperance mit seinen rund 14.000 Einwohnern. Die Stadt liegt im Südwesten. Rundherum locken versteckte Buchten mit strahlend weißem Sand – die trotzdem meist menschenleer sind. Surfer bevorzugen in dieser Gegend den West Beach; Baden ist in der Lucky Bay angesagt.
Ein kleiner Exkurs ins Landesinnere führt von Esperance aus in fünfeinhalb Autostunden auf die Spur des Goldes. Nahe Kalgoorlie liegt die Super Pit Goldmine, das größte Goldbergwerk Australiens und das viertgrößte weltweit. Im Schichtbetrieb wird heute das Gestein ab-gebaut. Mit dem Bild der ersten Goldsucher Ende des 19. Jahrhunderts hat der riesige Krater in den roten Felsen nichts mehr gemein. Dennoch zieht die Mine jährlich über 150.000 Touristen an. Wer mehr über die Zeit des Goldrauschs erfahren möchte, kann auf dem 965 Kilo-meter langen Golden Quest Discovery Trail Goldgräberstädte und ehemalige Bergwerke bestaunen.
Zurück an der Küste passiert man rund dreieinhalb Stunden westlich von Esperance den Fitzgerald-River-Nationalpark. Der Park beheimatet über 60 endemische Pflanzenarten und hat zwei Walbeobachtungsplattformen. In den australischen Wintermonaten kommen Glatt-wale in die Bucht vor Point Anne, um zu gebären. Die Aussichtspunkte gehören zu den spektakulärsten in Australien, da die Wale aus 20 Metern Entfernung beobachtet werden können.
Weiter geht die Fahrt in Richtung Westen – bis die ersten lieblichen Weinhänge sichtbar werden. Hier, im Südwesten, liegt ein wahres Schlaraffenland: die Weinregion Margaret River. Über 120 Winzer bauen ihre Reben an, vor allem Cabernet Sauvignon, aber auch Syrah und Merlot. Dazu kommt Fangfrisches direkt aus dem Ozean auf den Tisch – Hummer, Langusten, Venusmuscheln. In Margaret River liegen auch einige der beliebtesten Surf Spots Westaustraliens. Es macht enorm viel Spaß, den Profis bei ihren Manövern zuzusehen.
Drei Autostunden nördlich von Margaret River liegt Perth. Eine vielfältige Kunst- und Kulturszene lockt zahlreiche junge Menschen hierher. Zudem ist die knapp 1,7 Mio. Einwohner zählende Metropole die sonnenreichste Landeshauptstadt Australiens. Etwa 3.000 Sonnen-stunden pro Jahr liefern die richtige Stimmung für einen Besuch in zahlreichen Outdoor-Cafés, Restaurants und Bars. Hochkarätige Museen und 19 Stadtstrände tun ein Übriges, um Besucher in Perth willkommen zu heißen.
Und dann gibt es noch Rottnest Island. Die autofreie Insel steht unter Naturschutz – und beherbergt knuffige Kurzschwanzkänguruhs, die Quokkas. Sie sind so zutraulich, dass mittlerweile unzählige Selfies mit Quokkas das Netz erfreuen. „Rotto“, so der Name der Einheimischen für die Insel, ist per Fähre von Perth aus schnell erreichbar. Fahrräder kann man am Fähranleger leihen. Wer möchte, erkundet die Insel mit ihren über 60 Stränden, vorgelagerten Korallenriffs und Wracks bei einer geführten Tour. Zu sehen gibt es u. a. Seelöwen und Fischadler.
Von Perth aus gelangt man in rund zwei Wochen auf einem gemütlichen Road Trip nach Broome, der multi-ethnischen, entspannten Stadt im Nordwesten an der Roebuck Bay. Je nachdem, wie lange man sich an den spektakulären Naturschauplätzen unterwegs aufhält, kann es deutlich länger dauern. Denn Highlights reihen sich wie Perlen an einer Schnur an der Küstenlinie entlang. Eines davon ist der Nambung Nationalpark nahe Cervantes, in dem u. a. graue Riesenkänguruhs und Emus leben. Das Wahrzeichen des Parks ist Pinnacles Desert. Die bizarre Marslandschaft mit ihren Kalksteintürmen formte sich in Jahrtausenden durch Sonne, Wind, Muscheln und Sand.
Zwischen Perth und Exmouth erstreckt sich die Korallenküste. Ihr vorgelagert befindet sich das Ningaloo Reef – das größte Saumriff der Welt. Es reicht fast direkt an die Küste heran, über rund 300 Kilometer. Der Ningaloo Reef Marine Park gehört zum UNESCO Weltnaturerbe. Buckelwale, Seekühe, grüne Meeresschildkröten und unzählige Fischarten haben hier ihre Heimat. Ein erhabenes Erlebnis für Schnorchler und Taucher ist es, mit Walhaien zu schwimmen. Die sanften Riesen sind die größten Fische der Erde. Buchbar sind die Touren zu den Walhaien von März bis August, z. B. ab Coral Bay.
Genauso faszinierend ist eine Spritztour durch die Shark Bay – per Boot oder, besser noch, mit dem Mini-Flugzeug. Die zweigeteilte Bucht beherbergt den Francois Peron National Park – mit Traumstränden, roten Sandpisten und seltenen Tieren wie dem Dornteufel, der aussieht wie ein kleiner Drache.
Ebenfalls in der Shark Bay liegt Monkey Mia. Hier stehen täglich Touristen knietief im Ozean und blicken verzückt aufs Wasser. Grund: In dem Küstenort werden seit den 1980er Jahren zutrauliche Delfine von Rangern gefüttert; streng reguliert, so dass es den Tieren nicht schadet. Wer nach Monkey Mia fährt, passiert den Shell Beach. Der 120 Kilometer lange Strand aus Milliarden kleiner Muschelschalen ist eine Augenweide.
Ab der Region Pilbara, die am 23. Breitengrad beginnt, wird das tropische Klima des Nordwestens spürbar. Hitze und heftige Regengüsse sind von November bis April angesagt.Von Mai bis Oktober herrschen rund 25 bis 35 Grad. In der Pilbara-Region liegt der Karijini-Nationalpark – mit rund 6.274 Quadratkilo-metern der zweitgrößte in Westaustralien. Von Juli bis Oktober blühen hier Tausende Wildblumen. Und, passend zu den Temperaturen, finden sich in dem Park idyllische Naturpools mit Wasserfällen, die sich perfekt für ein erfrischendes Bad eignen.
Autor: Annette Anson
© Fotos: Western Australian Tourism Comission
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