Weinkultur: Ein Schluck FRANKEN IM GLAS

Wenn man an Franken denkt, gehört auch der Frankenwein dazu. Die Landschaft ist geprägt von malerischen Häusern im Fachwerkstil, oft umrahmt von Weinbergen. Genauso idyllisch sieht es auch in Castell beim Fürstlich Castell’sche Domänenamt aus...

Der Weinort Castell, der zu den ältesten in Deutschland zählt und die fürstliche Familie in 26. Generation sowie das zugehörige Unternehmen tragen denselben Namen: Castell. Neben der Fürstlich Castell’schen Bank sowie der Bewirtschaftung von Wald und Feldern widmet sich Castell seit bald 800 Jahren dem Wein. 1659 wurden in Castell Deutschlands erste Silvaner-Reben gepflanzt. Bis heute steht die heimische Rebsorte im Mittelpunkt des Weingutes, das nach den strengen Richtlinien des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter VDP arbeitet und zu den Pionieren der ersten Klassifizierung in Franken zählt. Sein größtes Potenzial liegt in den sieben VDP klassifizierten Einzellagen mit wertvollen Böden, davon fünf Monopollagen, die teilweise über 750 Jahre alt und mit bis zu 50 Jahre alten Reben bepflanzt sind. Um sie gesund an kommende Generationen zu übergeben, arbeitet Castell konsequent naturnah und mit größtem Respekt für die Schöpfung. Ideal sind die klimatischen Bedingungen in Castell für den Weinbau. Der Wald spielt eine wesentliche Rolle. Im Sommer bringt er Frische, im Winter hat er eine schützende Wirkung. Durch dieses Zusammenspiel entstehen mineralische Weißweine und strukturierte Rotweine, die eine klare, puristische Stilistik zeigen und deutlich von der Mineralität des Gipskeupers geprägt sind. Ob fränkisch trocken oder edelsüß, Casteller Weine gewinnen stets durch Reife und überzeugen durch Langlebigkeit. Deshalb reifen sie in Holzfässern, die in der Region nach alter Handwerkskunst aus Eichen der eigenen Wälder gefertigt werden. Für die Weinerzeugung ist Peter Geil (Weingutsleiter und Kellermeister) mit seinem Team verantwortlich. Wir haben ihn interviewt und nachgefragt, wo die Herausforderungen liegen, um Top-Weine ins Glas zu bringen. Oft wird ja gesagt es gibt nur zwei Arten von Wein für jeden persönlich – unabhängig vom Weinwissen – entweder der Wein schmeckt oder eben nicht.

Interview mit Peter Geil:

Christian Schwert: Herr Geil, war Ihnen schon als Kind klar, dass Sie Winzer werden wollen?

Peter Geil: Da ich aus einer Winzerfamilie stamme und ich auch als Kind immer mit im Weinberg dabei war, war mir immer klar, dass das auch der Beruf ist, den ich mein Leben lang machen will.

Wie würden Sie die Philosophie vom Fürstlich Castell´schen Domänenamt beschreiben?

Unsere vom Gipskeuper geprägten und somit sehr mineralischen Böden sind die Basis für unsere Weine. Gepaart mit den Casteller Lagen, beschert der Gipskeuper unseren Weine eine Eigenschaft, die wir mehr und mehr zu schätzen wissen: die große Langlebigkeit. Auf ihr baut sich unsere Weinphilosophie auf. Wir versuchen die Stilistik unserer einzelnen Lagen herauszuarbeiten. Weinberg und Keller arbeiten Hand in Hand und mit viel Fingerspitzengefühl, um die Trauben in perfektem Reifezustand zu lesen, was gerade beim Gipskeuper extrem wichtig ist. Im Keller versuchen wir dann so wenig wie möglich einzugreifen und unseren Weinen die nötige Zeit zu geben. Die kritische Selbstreflexion ist unser steter Begleiter. Wir wissen, ein Rezept gibt es nicht. Deshalb entwickeln wir uns immer weiter. Zur Gärung lassen wir bewusst mehr Trub im Most und wir vergären spontan im perfekten Klima unseres Schlosskellers. Für die ideale Reife gönnen wir unseren Weinen zudem ein ausgedehnt langes Hefelager in großen Holzfässern aus den Eichen unserer eigenen Wälder.

Was macht Ihre Weine aus?

Wir produzieren sehr herkunftsbezogene und langlebige Weine, die sich klar von der Masse abheben.

Welcher ist Ihr persönlicher Lieblingswein von Castell und warum?

Ich trinke alle unsere Weine sehr gerne. Einer meiner Favoriten ist aber unser Lagenwein VDP.ERSTE LAGE Casteller Kugelspiel Silvaner trocken. Die Lage ist tendenziell eher etwas kühler und bringt auch in wärmeren Jahren immer sehr straffe, geradlinige und puristische Weine hervor. Sowohl jünger, als auch gereift ist dieser Wein immer eine sichere Wahl.

Welche Personen haben Sie in Ihrem Leben bisher am meisten beeinflusst?

In meinem Leben haben mich vor allem mein Vater und mein Großvater beeinflusst. Beide sind bzw. waren Winzer und haben in mir die Leidenschaft für den Beruf geweckt.

Wie gehen Sie im Weingut mit der aktuellen Situation um? Denken Sie, dass Corona das Weingeschäft und/oder die Art, wo und wie Wein getrunken wird, nachhaltig verändern wird?

Die aktuelle Situation ist für alle im Markt beteiligten Personen eine Herausforderung. Es wird nach wie vor viel Wein getrunken. Nur der Weg, wie der Wein zum Kunden kommt, verschiebt sich zum Teil. Für uns sind nach wie vor der Handel und die Gastronomie sehr wichtig. Wir reagieren momentan, da ja die Gastronomie gesperrt ist, mit Aktionen, wie Onlineproben etc. auf die veränderte Situation. Wir sehen dies aber auch bewusst als Service, der uns im Gespräch hält und auch unseren Partnern im Handel zu Gute kommt.

Was ist Ihre größte Passion neben dem Wein?

Neben dem Wein ist meine größte Passion meine Familie. Ich versuche so viel Zeit wie möglich mit meinen Lieben zu verbringen.

Was wäre aus Ihnen geworden, wenn Sie nicht Winzer geworden wären?

Ich hätte wahrscheinlich irgendetwas mit Landwirtschaft im Allgemeinen oder ein Handwerk mit Holz gelernt.

Mit wem würden Sie gerne mal ein Glas Wein trinken und warum?

Ich würde sehr gerne einmal mit meinem Urgroßvater ein Glas Wein trinken. Ich habe ihn nicht mehr kennen gelernt. Er selbst war aber ein sehr visionärer Mensch. Gerne wüsste ich, was er sich von seinen Überlegungen vor 100 Jahren versprochen hat. Das wäre bestimmt sehr spannend zu wissen.

Wie lautet Ihr Lebensmotto?

Ich beobachte meine nächsten Schritte immer ganz genau, schaue mir aber trotzdem auch die Schönheit am Horizont an!

Vielen Dank für das Gespräch!

 

Festtagswein für Sie zuhause

Damit Sie sich auch ein bisschen Franken nach Hause ins Glas holen können – gerade jetzt zu den Festtagen – hat Peter Geil für unsere Leser seine Empfehlungspakete geschnürt.

Folgende Pakete hat Peter Geil zusammengestellt:

 

Redakteur: Christian Schwert

Seine Leidenschaft sind Automobile, schöne Destinationen (Hotels, Resorts) und nicht zu vergessen die kulinarischen Genüsse vom Wein bis zur Feinkost. Seit 25 Jahren ist Christian Schwert mit diesen Medienthemen (Print & Online) unterwegs und teilt sein Wissen und seine Freude mit seinen Lesern.

© Fotos: Weingut Castell (Hardy Müller, Rolf Nachbar), Stefan Strussione

Für weitere Informationen: castell.de

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Weinkultur: Ein Schluck FRANKEN IM GLAS

Wenn man an Franken denkt, gehört auch der Frankenwein dazu. Die Landschaft ist geprägt von malerischen Häusern im Fachwerkstil, oft umrahmt von Weinbergen. Genauso idyllisch sieht es auch in Castell beim Fürstlich Castell’sche Domänenamt aus...

Der Weinort Castell, der zu den ältesten in Deutschland zählt und die fürstliche Familie in 26. Generation sowie das zugehörige Unternehmen tragen denselben Namen: Castell. Neben der Fürstlich Castell’schen Bank sowie der Bewirtschaftung von Wald und Feldern widmet sich Castell seit bald 800 Jahren dem Wein. 1659 wurden in Castell Deutschlands erste Silvaner-Reben gepflanzt. Bis heute steht die heimische Rebsorte im Mittelpunkt des Weingutes, das nach den strengen Richtlinien des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter VDP arbeitet und zu den Pionieren der ersten Klassifizierung in Franken zählt. Sein größtes Potenzial liegt in den sieben VDP klassifizierten Einzellagen mit wertvollen Böden, davon fünf Monopollagen, die teilweise über 750 Jahre alt und mit bis zu 50 Jahre alten Reben bepflanzt sind. Um sie gesund an kommende Generationen zu übergeben, arbeitet Castell konsequent naturnah und mit größtem Respekt für die Schöpfung. Ideal sind die klimatischen Bedingungen in Castell für den Weinbau. Der Wald spielt eine wesentliche Rolle. Im Sommer bringt er Frische, im Winter hat er eine schützende Wirkung. Durch dieses Zusammenspiel entstehen mineralische Weißweine und strukturierte Rotweine, die eine klare, puristische Stilistik zeigen und deutlich von der Mineralität des Gipskeupers geprägt sind. Ob fränkisch trocken oder edelsüß, Casteller Weine gewinnen stets durch Reife und überzeugen durch Langlebigkeit. Deshalb reifen sie in Holzfässern, die in der Region nach alter Handwerkskunst aus Eichen der eigenen Wälder gefertigt werden. Für die Weinerzeugung ist Peter Geil (Weingutsleiter und Kellermeister) mit seinem Team verantwortlich. Wir haben ihn interviewt und nachgefragt, wo die Herausforderungen liegen, um Top-Weine ins Glas zu bringen. Oft wird ja gesagt es gibt nur zwei Arten von Wein für jeden persönlich – unabhängig vom Weinwissen – entweder der Wein schmeckt oder eben nicht.

Interview mit Peter Geil:

Christian Schwert: Herr Geil, war Ihnen schon als Kind klar, dass Sie Winzer werden wollen?

Peter Geil: Da ich aus einer Winzerfamilie stamme und ich auch als Kind immer mit im Weinberg dabei war, war mir immer klar, dass das auch der Beruf ist, den ich mein Leben lang machen will.

Wie würden Sie die Philosophie vom Fürstlich Castell´schen Domänenamt beschreiben?

Unsere vom Gipskeuper geprägten und somit sehr mineralischen Böden sind die Basis für unsere Weine. Gepaart mit den Casteller Lagen, beschert der Gipskeuper unseren Weine eine Eigenschaft, die wir mehr und mehr zu schätzen wissen: die große Langlebigkeit. Auf ihr baut sich unsere Weinphilosophie auf. Wir versuchen die Stilistik unserer einzelnen Lagen herauszuarbeiten. Weinberg und Keller arbeiten Hand in Hand und mit viel Fingerspitzengefühl, um die Trauben in perfektem Reifezustand zu lesen, was gerade beim Gipskeuper extrem wichtig ist. Im Keller versuchen wir dann so wenig wie möglich einzugreifen und unseren Weinen die nötige Zeit zu geben. Die kritische Selbstreflexion ist unser steter Begleiter. Wir wissen, ein Rezept gibt es nicht. Deshalb entwickeln wir uns immer weiter. Zur Gärung lassen wir bewusst mehr Trub im Most und wir vergären spontan im perfekten Klima unseres Schlosskellers. Für die ideale Reife gönnen wir unseren Weinen zudem ein ausgedehnt langes Hefelager in großen Holzfässern aus den Eichen unserer eigenen Wälder.

Was macht Ihre Weine aus?

Wir produzieren sehr herkunftsbezogene und langlebige Weine, die sich klar von der Masse abheben.

Welcher ist Ihr persönlicher Lieblingswein von Castell und warum?

Ich trinke alle unsere Weine sehr gerne. Einer meiner Favoriten ist aber unser Lagenwein VDP.ERSTE LAGE Casteller Kugelspiel Silvaner trocken. Die Lage ist tendenziell eher etwas kühler und bringt auch in wärmeren Jahren immer sehr straffe, geradlinige und puristische Weine hervor. Sowohl jünger, als auch gereift ist dieser Wein immer eine sichere Wahl.

Welche Personen haben Sie in Ihrem Leben bisher am meisten beeinflusst?

In meinem Leben haben mich vor allem mein Vater und mein Großvater beeinflusst. Beide sind bzw. waren Winzer und haben in mir die Leidenschaft für den Beruf geweckt.

Wie gehen Sie im Weingut mit der aktuellen Situation um? Denken Sie, dass Corona das Weingeschäft und/oder die Art, wo und wie Wein getrunken wird, nachhaltig verändern wird?

Die aktuelle Situation ist für alle im Markt beteiligten Personen eine Herausforderung. Es wird nach wie vor viel Wein getrunken. Nur der Weg, wie der Wein zum Kunden kommt, verschiebt sich zum Teil. Für uns sind nach wie vor der Handel und die Gastronomie sehr wichtig. Wir reagieren momentan, da ja die Gastronomie gesperrt ist, mit Aktionen, wie Onlineproben etc. auf die veränderte Situation. Wir sehen dies aber auch bewusst als Service, der uns im Gespräch hält und auch unseren Partnern im Handel zu Gute kommt.

Was ist Ihre größte Passion neben dem Wein?

Neben dem Wein ist meine größte Passion meine Familie. Ich versuche so viel Zeit wie möglich mit meinen Lieben zu verbringen.

Was wäre aus Ihnen geworden, wenn Sie nicht Winzer geworden wären?

Ich hätte wahrscheinlich irgendetwas mit Landwirtschaft im Allgemeinen oder ein Handwerk mit Holz gelernt.

Mit wem würden Sie gerne mal ein Glas Wein trinken und warum?

Ich würde sehr gerne einmal mit meinem Urgroßvater ein Glas Wein trinken. Ich habe ihn nicht mehr kennen gelernt. Er selbst war aber ein sehr visionärer Mensch. Gerne wüsste ich, was er sich von seinen Überlegungen vor 100 Jahren versprochen hat. Das wäre bestimmt sehr spannend zu wissen.

Wie lautet Ihr Lebensmotto?

Ich beobachte meine nächsten Schritte immer ganz genau, schaue mir aber trotzdem auch die Schönheit am Horizont an!

Vielen Dank für das Gespräch!

 

Festtagswein für Sie zuhause

Damit Sie sich auch ein bisschen Franken nach Hause ins Glas holen können – gerade jetzt zu den Festtagen – hat Peter Geil für unsere Leser seine Empfehlungspakete geschnürt.

Folgende Pakete hat Peter Geil zusammengestellt:

 

Redakteur: Christian Schwert

Seine Leidenschaft sind Automobile, schöne Destinationen (Hotels, Resorts) und nicht zu vergessen die kulinarischen Genüsse vom Wein bis zur Feinkost. Seit 25 Jahren ist Christian Schwert mit diesen Medienthemen (Print & Online) unterwegs und teilt sein Wissen und seine Freude mit seinen Lesern.

© Fotos: Weingut Castell (Hardy Müller, Rolf Nachbar), Stefan Strussione

Für weitere Informationen: castell.de

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