Tropenvibes und Gänsehaut auf der Patchwork-Insel LA RÉUNION

Atemberaubende Landschaften, verschiedene Kulturen und Religionen, herzliche Menschen, Mikro-Klimazonen, köstliches Essen: Im französischen Übersee-Département setzen sich Unterschiede zu einem wunderschönen Quilt zusammen, der die ganze Insel bedeckt.

In Magie schwimmen

Heute stehen Delphine auf dem Programm. Gemeinsam mit Xavier und Jean-Luc von der Tauchschule Scubananas sind wir vor einer halben Stunde in Saint Leu an der Westküste gestartet. Mit mir sitzen acht andere Teilnehmer auf der gemütlichen Gummiwulst des Motorbootes und starren gebannt aufs Meer.

Es dauert eine ganze Weile, bis Xavier einen Delphin-Schwarm entdeckt. Während alle hektisch in ihre Schwimmflossen schlüpfen und die Schnorchel-Brillen aufsetzen, erklärt uns Xavier noch einmal, dass im Wasser alle zusammenbleiben, sich ruhig und unauffällig verhalten sollen und die Delphine nicht angefasst werden dürfen. Als dann alle anderen im Wasser sind, bleibe ich mit Jean-Luc allein im Boot zurück. Unendliche Tiefen unter mir zu haben, fand ich schon immer unheimlich ... Vor Buchung meiner „Delphinerfahrung“ habe ich deshalb gefragt, ob man auch im Boot bleiben darf. Ganz ohne schief angeguckt zu werden, wurde mir versichert, dass jeder den Ausflug auf seine Art genießen kann. Und wie ich es genieße … Jetzt, da der Bootsmotor abgeschaltet ist, breitet sich eine wunderbare Stille um uns herum aus und ich beobachte, wie die Delphine fröhlich an uns vorbeiziehen. Wie ihre Finnen aus den Wellen steigen, wie sie immer wieder hoch aus dem Wasser springen und ihre dunklen Körper in der Sonne schimmern. Ich bin gerührt und begeistert. Nach ungefähr zehn Minuten kommen auch die anderen Teilnehmer mit strahlenden Gesichtern zurück ins Boot gekrabbelt. Ein paar Meilen weiter kreuzen wir einen weiteren Schwarm Delphine. Xavier schaut mich fragend an: Ob ich diesmal auch mitschwimmen möchte? Schneller als ich darüber nachdenken kann, sind alle Ängste vergessen und ich gleite ins Wasser. Xavier hält mich an der Hand, während ich fasziniert beobachte, wie sich die Delphine unter Wasser bewegen. Sie schwimmen oft paarweise zusammen. Einer auf dem Rücken, der andere über ihm. Als würden sie sich küssen oder miteinander spielen. Gleichzeitig kann ich hören, wie sie miteinander kommunizieren – oder besser ausgedrückt: singen. Es ist magisch. Und ich bin selig. Als wir zurück im Boot unseren heißen Tee aus Jean-Lucs Thermoskanne trinken, grinsen wir uns gegenseitig an, als hätten wir einen Schatz geborgen.

Feuer, Wasser, Luft und Erde

Von solchen Schätzen gibt es auf der kleinen Insel 800 km östlich von Madagaskar und 200 km westlich von Mauritius noch viele mehr zu entdecken. Wer möchte, gelangt fast überall bequem mit dem Auto hin ­­– wobei es sich lohnt, die Insel zu Fuß zu erkunden.

Denn: Réunion ist ein wahres Wanderparadies. Die drei Calderas, Cirque de Salazie, Cirque de Cilaos und Cirque de Mafate bieten traumhaft schöne Natur mit saftig-grünen Regenwäldern, zauberhaften kleinen Bergdörfern, wilden Flüssen, eiskalten Bergpools und unzähligen Wasserfällen. Dabei ist Salazie der grünste, Cilaos der belebteste und Mafate der wildeste der Talkessel. Wobei letzterer nur zu Fuß oder mit dem Hubschrauber zu erreichen ist – Straßen gibt es dort nicht. Zusammen mit dem Vulkan Piton des Neiges – dem höchsten Punkt der Insel mit rund 3.700 Metern – bilden die Talkessel den Nationalpark Réunion. Sowohl die drei Calderas als auch der Vulkan sind sehenswert. Sie offenbaren hinter nahezu jeder Wegbiegung eine neue Welt. Oder eine andere Filmkulisse. Von Zeit zu Zeit fühle ich mich wie in „Jurassic Park“ oder wie in Bruchtal von „Herr der Ringe“ – oder wie Neil Armstrong bei seinem ersten Schritt auf dem Mond. Vor lauter Kurven, Gucken und Fotografieren kommt man auf der Insel nur langsam vorwärts – das sollte man in seine Tagesplanung einbeziehen. Wenn man dann noch, wie ich, von einem Guide durchs Märchenland geführt wird, der mit Enthusiasmus und Leidenschaft von seiner Heimat erzählt, dauert es sogar noch länger.

Aber es lohnt sich. Woher wüsste ich sonst, dass der Chouchou oder auch Chayote, eine Art Kürbisgewächs, fast überall auf der Insel gedeiht und dort sehr gerne zu einem leckeren Gratin verarbeitet wird? Oder dass die Insel viel Ähnlichkeit mit Hawaii aufweist, weil die Vulkane von ihrem Aufbau her gleich sind und quasi fast gegenüber voneinander auf unserem Planeten liegen? Oder dass die verschiedenen Lavatemperaturen auch unterschiedliche Lavalandschaften über und unter Wasser hinterlassen ... Überhaupt fasziniert es mich, wie die Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde hier aufeinandertreffen, sich miteinander vereinen und neues Leben in berauschenden Farbsinfonien komponieren. Auch Nicolas Cyprien, mein Reiseführer, ist von Vulkanen fasziniert und rät mir, zum Abschluss unseres „Vulkantages“ das 2014 renovierte Vulkanmuseum „La Cité du Volca“ in Bourg Murat zu besuchen. Hier kann man noch tiefer in die Mysterien unseres Planeten eintauchen: ein weiteres empfehlenswertes Erlebnis – vor allem bei Regenwetter.

Abwechslung für alle Sinne

Denn auch das Wetter hält sich auf Réunion an keine Norm und mischt sich aus unterschiedlichen Einflüssen zusammen – genau wie die Kulturen, Hautfarben, Religionen und das köstliche Essen. Afrikanische, französische und asiatische Ströme haben eine abwechslungsreiche kreolische Küche geschaffen, die man unbedingt ausgiebig genießen sollte. Ganz wunderbar authentisch und lebendig gelingt das bei einem Kochkurs in der Kochschule „Farfar Kréol“ von Jacky in Sainte Suzanne. Der Tag dort beginnt mit einem Besuch auf dem Markt, wo frisches Gemüse, Obst und Kräuter eingekauft werden. Danach geht es in der gemütlichen Kochschule weiter. Den ganzen Tag wird geschnippelt, geschält, gepresst, gebraten, gewürzt und nebenbei ganz viel erzählt und gelacht.

Die Teilnehmer kommen aus allen Richtungen der Insel zusammen, als wären Sie eine Familie – auch wenn sie sich noch nie zuvor begegnet sind. Man begrüßt sich mit Küsschen links und rechts und freut sich auf das leckere Essen. Vom selbstgepressten Zuckerrohrsaft über Vorspeisen wie Samoussas (frittierte Teigtaschen), Bonbon Piments (frittierte Kringel aus Bohnenmus) oder Palmistensalat bis zum Nationalgericht, dem Cari, bestehend aus Reis, Hülsenfrüchten wie Linsen oder Bohnen und einem Ragout aus Fisch oder Fleisch, wird alles selbst und teilweise über offenem Feuer zubereitet.

Zwischendurch wird viel probiert und Jacky erzählt voller Leidenschaft von den kulinarischen Schätzen seiner Heimat. Durch das angenehme Klima und die unterschiedlichen Klimazonen, wächst und gedeiht hier fast alles, was man sich vorstellen kann – von der Orchidee bis zur Kokosnuss. Besonders berühmt ist Réunion für seine Vanille: Die echte Bourbon Vanille von Réunion gehört zu den besten der Welt. Deshalb wird sie auch für viele Backwaren, Nachspeisen oder Eiscremes verwendet. Sogar den Kaffee, der am späten Nachmittag zu den gebackenen Mini-Bananen im „Farfar Kréol“ gereicht wird, verfeinert eine duftende Vanillenote. Wer sich für die besondere Herstellung der Réunion Vanille interessiert, kann eine Vanillefarm besuchen – zum Beispiel „La Vanilleraie“ in Sainte Suzanne. Der Kochkurs lehrt mich am Ende viel mehr als gedacht: Nämlich ganz viel über das Leben, die Menschen, die Offenheit und Herzlichkeit auf der kleinen Tropeninsel.

Musik für Augen und Ohren

Genauso intensiv und genussreich wie das Essen, das Wetter und die Natur ist auch die Musik von Réunion. Sie ist eng mit dem Kolonialismus und der Sklaverei verbunden. So entstand vor langer Zeit der réunionische Maloya auf den Plantagen der Insel, der heute zum immateriellen Weltkulturerbe gehört. Heute ist der rhythmische Mix längst nicht mehr nur ein Ausdrucksmittel für die schwarze Bevölkerung. Viele moderne Künstler und Bands nutzen ihn ebenfalls – und machen neue Klänge daraus. Gewürdigt werden diese dann bei unterschiedlichen Events und Festivals, wie zum Beispiel dem Festival Sakifo, das jährlich im Juni in Saint Pierre stattfindet oder dem Festival Réunion Métis Ende September in Saint Paul. Genau dort am schwarzen Sandstrand, wo tagsüber der bunte Markt stattfindet, stehe ich jetzt am Abend und betrachte gebannt das Meer: Schwimmende Lichter zieren die Wellen, auf dem Steg bewegen sich Tänzer, eine Lasershow rundet den Augen- und Ohrenschmaus ab. Während der hypnotisierende Sound unter meiner Haut vibriert, hallt etwas ganz tief in meinem Innern wider: Dies ist die Insel der Glücklichen. Und ich bin gerade eine davon.

Strände und Baden

In den letzten Jahren kam es öfter zu Hai-Unfällen auf Réunion. Deshalb ist das Baden an Stränden ohne vorgelagerte Lagune oder ohne Netze verboten. Es gibt aber riesige Lagunen an der Westküste – z. B. vor Saint Leu und Saint Gilles. Dort kann man schnorcheln und schwimmen, denn über die Korallenriffe kommen die Haie nicht. Außerdem wurden teilweise schöne Steinpools im Meer errichtet, zum Beispiel in Manapany les Bains. Dort lohnt es sich auch, hinter dem Tourismusbüro die Stufen zum Meer zu nehmen – der Ausblick auf die Felsküste ist herrlich. Der Strand von Boucan Canot ist besonders für Hochzeiten bei Sonnenuntergang sehr beliebt. Es gibt dort einen mit Netzen abgesperrten Bereich zum Schwimmen.

La Réunion feiert den 10. Geburtstag als UNESCO-Weltnaturerbe

42% der Fläche der Insel La Réunion – insgesamt rund 100.000 Hektar - sind seit 2010 über die UNESCO klassifiziert aufgrund ihres herausragenden universellen Wertes. 2020 jährte sich die Aufnahme der „Vulkanlandschaften, Talkessel und Hochebenen“ als Weltnaturerbe durch die UNESCO zum 10. Mal. Seit 10 Jahren zeichnet diese Anerkennung die spektakulären Landschaften der Insel La Réunion und ihrer einzigartigen Artenvielfalt aus. Frankreich verzeichnet heute mehr als 40 von der UNESCO als Weltkulturerbe eingestufte Stätten, von denen nur 5 Naturerbe sind, darunter die Insel La Réunion.

5 UNESCO-Orte auf La Réunion:

1. Piton de la Fournaise

Mit einer Höhe von 2.631 Metern ist dieser Vulkan die Hauptattraktion im Südosten von La Réunion. Der Piton de la Fournaise ist einer der aktivsten Vulkane der Welt. Dieses natürliche und majestätische Denkmal sorgt durchschnittlich für zwei bis drei Ausbrüche pro Jahr. Ein fabelhaftes Spektakel!

2. Die Schlucht des Trou de Fer

Der Trou de Fer ist ein 300 Meter tiefer Abgrund, in dem mehrere Bäche fließen, die herrliche Wasserfälle bilden. Ein atemberaubendes Spektakel, das man während eines Hubschrauberfluges oder nach einer 2-stündigen Wanderung bewundern kann.

3. Der Piton Maïdo

Der Piton Maïdo ist der spektakulärste Aussichtspunkt am Standort Mafate. Er ragt 2.200 Meter über den Meeresspiegel empor. Wer im Morgengrauen zu einer Wanderung aufbricht kann den Sonnenaufgang mit einem atemberaubenden Blick auf den Talkessel Mafate bewundern.

4. Der Talkessel Mafate

Mafate, der Ökotourismus im Herzen der Insel, ist ein außergewöhnlicher Ort für Wanderer. Es ist der am besten erhaltene Talkessel der Insel und nur einige wenige Einwohner leben dort das ganze Jahr über. In Mafate, gibt es keine Straßen und keine Anzeichen von Urbanisierung. Diese Isolation des Talkessels, die bis heute andauert, macht ihren Reiz aus: Sie können nur zu Fuß oder mit dem Hubschrauber dorthin gelangen.

5. Der Piton des Neiges

Der Piton des Neiges ist 3.071 Meter hoch: er ist der höchste Gipfel im Indischen Ozean. Der seit mehreren Jahrhunderten ruhende Vulkan und der Ursprung der Entstehung der Insel, ist ein außergewöhnlicher Ort für Natur- und Wanderfreunde. Nach seinem Zusammenbruch schuf dieser Vulkan Platz für die Talkessel der Insel La Réunion. Der Aufstieg zum Gipfel in der Nacht und durch den Urwald bietet eine außergewöhnliche Belohnung: einen unvergesslichen Sonnenaufgang und einen atemberaubenden Blick vom Dach der Insel.

Weitere Informationen über La Réunion

Die Île de la Réunion („Insel der Zusammenkunft“) liegt im Indischen Ozean circa 800 Kilometer östlich von Madagaskar. Bis zur französischen Besiedelung im 17. Jahrhundert war die Insel unbewohnt. Damals brachten die Kolonialherren ihre Sklaven vor allem aus Mosambik, dem Kongo und Madagaskar mit auf die Insel. Heute leben dort ca. 800.000 Menschen auf 2.503 qkm. Der Durchmesser der Insel beträgt zwischen 50 und 70 Kilometer und ist im Inland von einer Vulkankette gezeichnet. Deren höchste Erhebungen sind der 3.070 Meter hohe Piton des Neiges und der noch aktive, 2.631 Meter hohe Piton de la Fournaise. Zeitverschiebung: MEZ plus zwei Stunden.

Klima und beste Reisezeit

Das Klima auf Réunion ist tropisch-sommerfeucht, mit einer Durchschnittstemperatur von ca. 30 Grad Celsius im Sommer und 25 Grad Celsius im Winter. Da es auf der Insel mehr als 100 verschiedene Mikroklimata gibt, kann sich das Wetter mehrmals täglich ändern. Auch bleiben gegen Nachmittag meist Wolken in den Bergen hängen, weshalb man zu Ausflügen möglichst früh am Morgen ins Landesinnere aufbrechen sollte. Die Regenzeit fällt in die Monate Dezember bis März. Réunion kann jedoch bedenkenlos ganzjährig besucht werden.

Europäische Standards

Da Réunion zu Frankreich und damit zur EU gehört, genügt zur Einreise der Personalausweis. Die Amtssprache ist Französisch. Viele Einheimische sprechen auch Réunion-Kreol, einen Mix aus Kreolsprachen, die aus Mauritius und den Seychellen stammen. In den Hotels, am Flughafen und bei den meisten Ausflugsanbietern wird Englisch gesprochen. Die offizielle Währung ist der Euro. Ein Netzadapter ist nicht notwendig. Die Gesundheitsversorgung ist gut. Réunion ist ein Fernreiseziel, das Exotik und Sicherheit miteinander verbindet.

Anreise

AIR AUSTRAL und Air France fliegen von Paris aus über Nacht in 11 Stunden in die Hauptstadt Saint Denis. Viele Reisende kombinieren den Urlaub auch mit einem Besuch in Paris oder der Nachbarinsel Mauritius.

Unbedingt machen

Früh aufstehen. Die Sonne geht schon sehr bald unter und der Tag verfliegt im Zeitraffer. Außerdem ist das Wetter am Morgen im Landesinneren meist am schönsten. Empfehlenswert ist ein Markttag, zum Beispiel freitags oder samstags vormittags in Saint Paul. Es gibt frische Früchte und Gewürze, Gemüse und selbstgemachte Taschen, Schmuck und Kleider in herrlich fröhlicher Atmosphäre. Réunion ist ein Outdoor-Paradies: Es werden unterschiedlichste Sportarten und Ausflüge angeboten, z. B. Canyoning, Paragliding, Reiten, Golf, Wandern, Radfahren, Moutainbiken, Tauchen u. v. m. Spannend ist auch eine Expedition durch einen Lavatunnel – allerdings nur für Menschen ohne Platzangst. Besonders im Westen der Insel kann man Wale und Delphine beobachten – die Anbieter für entsprechende Ausflüge achten auf den Schutz der Tiere.

Lieber nicht

Zu wenig Zeit einplanen. Obwohl die Insel relativ klein ist, gibt es extrem viel zu entdecken. An ungeschützten Stellen niemals alleine oder in trübem Wasser oder in der Dämmerung schwimmen oder surfen!

Essen und Trinken

Der Mix aus französischen, afrikanischen und asiatischen Einflüssen offenbart ein Schlaraffenland aus würzigen und süßen Spezialitäten. Ein typisches Gericht ist der Cari: Reis, Bohnen oder Linsen und ein würziger Eintopf aus Fleisch oder Fisch werden auf einem Teller selbst zusammen gemixt. Frischen Fisch, frische Früchte und frisches Gemüse gibt es im Überfluss. Auch das selbstgemachte Eis, z. B. Kokosnuss mit Vanille oder Mango – z. B. bei „Marie B. Glacier“ in Saint Gilles – ist empfehlenswert. Réunion produziert eine der besten Vanillesorten der Welt. Auch Rum wird selbst hergestellt.

Hotels & Restaurants

Riesige Bettenburgen und All-inklusive-Anlagen gibt es auf Réunion kaum. Zum Glück! Es empfiehlt sich, die Insel mit dem Mietwagen zu erkunden und das Hotel oder Gästehaus öfter zu wechseln, um viel zu sehen. Die Gäste dürfen sich meist auf ein leckeres Frühstück mit Crêpe, Brioche, frischen Früchten und Säften freuen. Wer Halbpension bucht, bekommt abends meist ein mehrgängiges Menü serviert.

  • Le Saint Alexis
    4-Sterne-Wellnesshotel direkt am traumhaften Strand von Boucan Canot im Westen der Insel. Die verspielte Architektur mit Säulen, Rundbögen, Wasserstraßen, Terrassen, das ausgezeichnete Essen und der atemberaubende Blick auf den Sonnenuntergang über dem wilden Indischen Ozean lassen Zeit und Raum vergessen. Weitere Infos: hotelsaintalexis.com

  • Le Saint Pierre
    Stylisches 3-Sterne-Cityhotel, das nur wenige Meter von der Lagune von Saint Pierre im Südwesten der Insel liegt. Sehr leckeres Essen und helle Atmosphäre. Weitere Infos: hotellesaintpierre.fr

  • Diana Dea Lodge
    Kleines Vier-Sterne-Hotel inmitten eines riesigen Parks, auf 650 m Höhe mit herrlichem Blick auf die Ostküste. Die Einrichtung setzt sich aus einem stilvollen Mix aus afrikanischen Einflüssen aus Holz, Stein und Glas zusammen. Weitere Infos: diana-dea-lodge.re

  • Villa des Mascareignes
    Vier individuell eingerichtete Zimmer, ein Pool, ein Jaccuzzi, ein wunderschöner Ausblick und köstliches selbstgemachtes Essen. An der Südküste in Petite Ile haben die Gastgeber Audrey und Olivier Helio mit viel Liebe und Geschmack ein Kleinod geschaffen. Weitere Infos: villadesmascareignes.com

  • Jardins d‘Heva
    Der schöne Garten mit Blick auf den Berg liegt im Herzen von Salazie. Im Restaurant gibt es leckeres authentisches Essen und im kleinen Kiosk viele schöne selbstgemachte Souvenirs wie Seife, Öl, Tee usw. Alice, die Besitzerin, achtet sehr auf Nachhaltigkeit und hat in ihrem Garten fünf kleine kreolische und liebevoll eingerichtete Bungalows zu vermieten.

  • Vieux Bardeau
    Sehr authentisches und hübsches Lokal in Bourg-Murat nicht weit vom Vulkan-Museum. (PK24 RN3, 97418 La Plaine des Cafres)

Autor: Andrea Lang

Weitere Infos: insel-la-reunion.com

© Fotos: IRT (frog 974, best-jobbers, L’oeil d’Eos, Serge Gelabert), Dedric Dtienne, Emmanuel Virin, Andrea Lang, Michel Vespasien, leon-overweel@unsplash.com, hanson-lu@unsplash.com, sergey-zhesterev@unsplash.com

Andrea Lang
In die Welt verliebt. Dem Moment verfallen. Der Stille lauschend. Mit viel Gefühl schreibt sie über ihre Reisen, Erlebnisse und Sehnsuchtsorte.
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Tropenvibes und Gänsehaut auf der Patchwork-Insel LA RÉUNION

Atemberaubende Landschaften, verschiedene Kulturen und Religionen, herzliche Menschen, Mikro-Klimazonen, köstliches Essen: Im französischen Übersee-Département setzen sich Unterschiede zu einem wunderschönen Quilt zusammen, der die ganze Insel bedeckt.

In Magie schwimmen

Heute stehen Delphine auf dem Programm. Gemeinsam mit Xavier und Jean-Luc von der Tauchschule Scubananas sind wir vor einer halben Stunde in Saint Leu an der Westküste gestartet. Mit mir sitzen acht andere Teilnehmer auf der gemütlichen Gummiwulst des Motorbootes und starren gebannt aufs Meer.

Es dauert eine ganze Weile, bis Xavier einen Delphin-Schwarm entdeckt. Während alle hektisch in ihre Schwimmflossen schlüpfen und die Schnorchel-Brillen aufsetzen, erklärt uns Xavier noch einmal, dass im Wasser alle zusammenbleiben, sich ruhig und unauffällig verhalten sollen und die Delphine nicht angefasst werden dürfen. Als dann alle anderen im Wasser sind, bleibe ich mit Jean-Luc allein im Boot zurück. Unendliche Tiefen unter mir zu haben, fand ich schon immer unheimlich ... Vor Buchung meiner „Delphinerfahrung“ habe ich deshalb gefragt, ob man auch im Boot bleiben darf. Ganz ohne schief angeguckt zu werden, wurde mir versichert, dass jeder den Ausflug auf seine Art genießen kann. Und wie ich es genieße … Jetzt, da der Bootsmotor abgeschaltet ist, breitet sich eine wunderbare Stille um uns herum aus und ich beobachte, wie die Delphine fröhlich an uns vorbeiziehen. Wie ihre Finnen aus den Wellen steigen, wie sie immer wieder hoch aus dem Wasser springen und ihre dunklen Körper in der Sonne schimmern. Ich bin gerührt und begeistert. Nach ungefähr zehn Minuten kommen auch die anderen Teilnehmer mit strahlenden Gesichtern zurück ins Boot gekrabbelt. Ein paar Meilen weiter kreuzen wir einen weiteren Schwarm Delphine. Xavier schaut mich fragend an: Ob ich diesmal auch mitschwimmen möchte? Schneller als ich darüber nachdenken kann, sind alle Ängste vergessen und ich gleite ins Wasser. Xavier hält mich an der Hand, während ich fasziniert beobachte, wie sich die Delphine unter Wasser bewegen. Sie schwimmen oft paarweise zusammen. Einer auf dem Rücken, der andere über ihm. Als würden sie sich küssen oder miteinander spielen. Gleichzeitig kann ich hören, wie sie miteinander kommunizieren – oder besser ausgedrückt: singen. Es ist magisch. Und ich bin selig. Als wir zurück im Boot unseren heißen Tee aus Jean-Lucs Thermoskanne trinken, grinsen wir uns gegenseitig an, als hätten wir einen Schatz geborgen.

Feuer, Wasser, Luft und Erde

Von solchen Schätzen gibt es auf der kleinen Insel 800 km östlich von Madagaskar und 200 km westlich von Mauritius noch viele mehr zu entdecken. Wer möchte, gelangt fast überall bequem mit dem Auto hin ­­– wobei es sich lohnt, die Insel zu Fuß zu erkunden.

Denn: Réunion ist ein wahres Wanderparadies. Die drei Calderas, Cirque de Salazie, Cirque de Cilaos und Cirque de Mafate bieten traumhaft schöne Natur mit saftig-grünen Regenwäldern, zauberhaften kleinen Bergdörfern, wilden Flüssen, eiskalten Bergpools und unzähligen Wasserfällen. Dabei ist Salazie der grünste, Cilaos der belebteste und Mafate der wildeste der Talkessel. Wobei letzterer nur zu Fuß oder mit dem Hubschrauber zu erreichen ist – Straßen gibt es dort nicht. Zusammen mit dem Vulkan Piton des Neiges – dem höchsten Punkt der Insel mit rund 3.700 Metern – bilden die Talkessel den Nationalpark Réunion. Sowohl die drei Calderas als auch der Vulkan sind sehenswert. Sie offenbaren hinter nahezu jeder Wegbiegung eine neue Welt. Oder eine andere Filmkulisse. Von Zeit zu Zeit fühle ich mich wie in „Jurassic Park“ oder wie in Bruchtal von „Herr der Ringe“ – oder wie Neil Armstrong bei seinem ersten Schritt auf dem Mond. Vor lauter Kurven, Gucken und Fotografieren kommt man auf der Insel nur langsam vorwärts – das sollte man in seine Tagesplanung einbeziehen. Wenn man dann noch, wie ich, von einem Guide durchs Märchenland geführt wird, der mit Enthusiasmus und Leidenschaft von seiner Heimat erzählt, dauert es sogar noch länger.

Aber es lohnt sich. Woher wüsste ich sonst, dass der Chouchou oder auch Chayote, eine Art Kürbisgewächs, fast überall auf der Insel gedeiht und dort sehr gerne zu einem leckeren Gratin verarbeitet wird? Oder dass die Insel viel Ähnlichkeit mit Hawaii aufweist, weil die Vulkane von ihrem Aufbau her gleich sind und quasi fast gegenüber voneinander auf unserem Planeten liegen? Oder dass die verschiedenen Lavatemperaturen auch unterschiedliche Lavalandschaften über und unter Wasser hinterlassen ... Überhaupt fasziniert es mich, wie die Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde hier aufeinandertreffen, sich miteinander vereinen und neues Leben in berauschenden Farbsinfonien komponieren. Auch Nicolas Cyprien, mein Reiseführer, ist von Vulkanen fasziniert und rät mir, zum Abschluss unseres „Vulkantages“ das 2014 renovierte Vulkanmuseum „La Cité du Volca“ in Bourg Murat zu besuchen. Hier kann man noch tiefer in die Mysterien unseres Planeten eintauchen: ein weiteres empfehlenswertes Erlebnis – vor allem bei Regenwetter.

Abwechslung für alle Sinne

Denn auch das Wetter hält sich auf Réunion an keine Norm und mischt sich aus unterschiedlichen Einflüssen zusammen – genau wie die Kulturen, Hautfarben, Religionen und das köstliche Essen. Afrikanische, französische und asiatische Ströme haben eine abwechslungsreiche kreolische Küche geschaffen, die man unbedingt ausgiebig genießen sollte. Ganz wunderbar authentisch und lebendig gelingt das bei einem Kochkurs in der Kochschule „Farfar Kréol“ von Jacky in Sainte Suzanne. Der Tag dort beginnt mit einem Besuch auf dem Markt, wo frisches Gemüse, Obst und Kräuter eingekauft werden. Danach geht es in der gemütlichen Kochschule weiter. Den ganzen Tag wird geschnippelt, geschält, gepresst, gebraten, gewürzt und nebenbei ganz viel erzählt und gelacht.

Die Teilnehmer kommen aus allen Richtungen der Insel zusammen, als wären Sie eine Familie – auch wenn sie sich noch nie zuvor begegnet sind. Man begrüßt sich mit Küsschen links und rechts und freut sich auf das leckere Essen. Vom selbstgepressten Zuckerrohrsaft über Vorspeisen wie Samoussas (frittierte Teigtaschen), Bonbon Piments (frittierte Kringel aus Bohnenmus) oder Palmistensalat bis zum Nationalgericht, dem Cari, bestehend aus Reis, Hülsenfrüchten wie Linsen oder Bohnen und einem Ragout aus Fisch oder Fleisch, wird alles selbst und teilweise über offenem Feuer zubereitet.

Zwischendurch wird viel probiert und Jacky erzählt voller Leidenschaft von den kulinarischen Schätzen seiner Heimat. Durch das angenehme Klima und die unterschiedlichen Klimazonen, wächst und gedeiht hier fast alles, was man sich vorstellen kann – von der Orchidee bis zur Kokosnuss. Besonders berühmt ist Réunion für seine Vanille: Die echte Bourbon Vanille von Réunion gehört zu den besten der Welt. Deshalb wird sie auch für viele Backwaren, Nachspeisen oder Eiscremes verwendet. Sogar den Kaffee, der am späten Nachmittag zu den gebackenen Mini-Bananen im „Farfar Kréol“ gereicht wird, verfeinert eine duftende Vanillenote. Wer sich für die besondere Herstellung der Réunion Vanille interessiert, kann eine Vanillefarm besuchen – zum Beispiel „La Vanilleraie“ in Sainte Suzanne. Der Kochkurs lehrt mich am Ende viel mehr als gedacht: Nämlich ganz viel über das Leben, die Menschen, die Offenheit und Herzlichkeit auf der kleinen Tropeninsel.

Musik für Augen und Ohren

Genauso intensiv und genussreich wie das Essen, das Wetter und die Natur ist auch die Musik von Réunion. Sie ist eng mit dem Kolonialismus und der Sklaverei verbunden. So entstand vor langer Zeit der réunionische Maloya auf den Plantagen der Insel, der heute zum immateriellen Weltkulturerbe gehört. Heute ist der rhythmische Mix längst nicht mehr nur ein Ausdrucksmittel für die schwarze Bevölkerung. Viele moderne Künstler und Bands nutzen ihn ebenfalls – und machen neue Klänge daraus. Gewürdigt werden diese dann bei unterschiedlichen Events und Festivals, wie zum Beispiel dem Festival Sakifo, das jährlich im Juni in Saint Pierre stattfindet oder dem Festival Réunion Métis Ende September in Saint Paul. Genau dort am schwarzen Sandstrand, wo tagsüber der bunte Markt stattfindet, stehe ich jetzt am Abend und betrachte gebannt das Meer: Schwimmende Lichter zieren die Wellen, auf dem Steg bewegen sich Tänzer, eine Lasershow rundet den Augen- und Ohrenschmaus ab. Während der hypnotisierende Sound unter meiner Haut vibriert, hallt etwas ganz tief in meinem Innern wider: Dies ist die Insel der Glücklichen. Und ich bin gerade eine davon.

Strände und Baden

In den letzten Jahren kam es öfter zu Hai-Unfällen auf Réunion. Deshalb ist das Baden an Stränden ohne vorgelagerte Lagune oder ohne Netze verboten. Es gibt aber riesige Lagunen an der Westküste – z. B. vor Saint Leu und Saint Gilles. Dort kann man schnorcheln und schwimmen, denn über die Korallenriffe kommen die Haie nicht. Außerdem wurden teilweise schöne Steinpools im Meer errichtet, zum Beispiel in Manapany les Bains. Dort lohnt es sich auch, hinter dem Tourismusbüro die Stufen zum Meer zu nehmen – der Ausblick auf die Felsküste ist herrlich. Der Strand von Boucan Canot ist besonders für Hochzeiten bei Sonnenuntergang sehr beliebt. Es gibt dort einen mit Netzen abgesperrten Bereich zum Schwimmen.

La Réunion feiert den 10. Geburtstag als UNESCO-Weltnaturerbe

42% der Fläche der Insel La Réunion – insgesamt rund 100.000 Hektar - sind seit 2010 über die UNESCO klassifiziert aufgrund ihres herausragenden universellen Wertes. 2020 jährte sich die Aufnahme der „Vulkanlandschaften, Talkessel und Hochebenen“ als Weltnaturerbe durch die UNESCO zum 10. Mal. Seit 10 Jahren zeichnet diese Anerkennung die spektakulären Landschaften der Insel La Réunion und ihrer einzigartigen Artenvielfalt aus. Frankreich verzeichnet heute mehr als 40 von der UNESCO als Weltkulturerbe eingestufte Stätten, von denen nur 5 Naturerbe sind, darunter die Insel La Réunion.

5 UNESCO-Orte auf La Réunion:

1. Piton de la Fournaise

Mit einer Höhe von 2.631 Metern ist dieser Vulkan die Hauptattraktion im Südosten von La Réunion. Der Piton de la Fournaise ist einer der aktivsten Vulkane der Welt. Dieses natürliche und majestätische Denkmal sorgt durchschnittlich für zwei bis drei Ausbrüche pro Jahr. Ein fabelhaftes Spektakel!

2. Die Schlucht des Trou de Fer

Der Trou de Fer ist ein 300 Meter tiefer Abgrund, in dem mehrere Bäche fließen, die herrliche Wasserfälle bilden. Ein atemberaubendes Spektakel, das man während eines Hubschrauberfluges oder nach einer 2-stündigen Wanderung bewundern kann.

3. Der Piton Maïdo

Der Piton Maïdo ist der spektakulärste Aussichtspunkt am Standort Mafate. Er ragt 2.200 Meter über den Meeresspiegel empor. Wer im Morgengrauen zu einer Wanderung aufbricht kann den Sonnenaufgang mit einem atemberaubenden Blick auf den Talkessel Mafate bewundern.

4. Der Talkessel Mafate

Mafate, der Ökotourismus im Herzen der Insel, ist ein außergewöhnlicher Ort für Wanderer. Es ist der am besten erhaltene Talkessel der Insel und nur einige wenige Einwohner leben dort das ganze Jahr über. In Mafate, gibt es keine Straßen und keine Anzeichen von Urbanisierung. Diese Isolation des Talkessels, die bis heute andauert, macht ihren Reiz aus: Sie können nur zu Fuß oder mit dem Hubschrauber dorthin gelangen.

5. Der Piton des Neiges

Der Piton des Neiges ist 3.071 Meter hoch: er ist der höchste Gipfel im Indischen Ozean. Der seit mehreren Jahrhunderten ruhende Vulkan und der Ursprung der Entstehung der Insel, ist ein außergewöhnlicher Ort für Natur- und Wanderfreunde. Nach seinem Zusammenbruch schuf dieser Vulkan Platz für die Talkessel der Insel La Réunion. Der Aufstieg zum Gipfel in der Nacht und durch den Urwald bietet eine außergewöhnliche Belohnung: einen unvergesslichen Sonnenaufgang und einen atemberaubenden Blick vom Dach der Insel.

Weitere Informationen über La Réunion

Die Île de la Réunion („Insel der Zusammenkunft“) liegt im Indischen Ozean circa 800 Kilometer östlich von Madagaskar. Bis zur französischen Besiedelung im 17. Jahrhundert war die Insel unbewohnt. Damals brachten die Kolonialherren ihre Sklaven vor allem aus Mosambik, dem Kongo und Madagaskar mit auf die Insel. Heute leben dort ca. 800.000 Menschen auf 2.503 qkm. Der Durchmesser der Insel beträgt zwischen 50 und 70 Kilometer und ist im Inland von einer Vulkankette gezeichnet. Deren höchste Erhebungen sind der 3.070 Meter hohe Piton des Neiges und der noch aktive, 2.631 Meter hohe Piton de la Fournaise. Zeitverschiebung: MEZ plus zwei Stunden.

Klima und beste Reisezeit

Das Klima auf Réunion ist tropisch-sommerfeucht, mit einer Durchschnittstemperatur von ca. 30 Grad Celsius im Sommer und 25 Grad Celsius im Winter. Da es auf der Insel mehr als 100 verschiedene Mikroklimata gibt, kann sich das Wetter mehrmals täglich ändern. Auch bleiben gegen Nachmittag meist Wolken in den Bergen hängen, weshalb man zu Ausflügen möglichst früh am Morgen ins Landesinnere aufbrechen sollte. Die Regenzeit fällt in die Monate Dezember bis März. Réunion kann jedoch bedenkenlos ganzjährig besucht werden.

Europäische Standards

Da Réunion zu Frankreich und damit zur EU gehört, genügt zur Einreise der Personalausweis. Die Amtssprache ist Französisch. Viele Einheimische sprechen auch Réunion-Kreol, einen Mix aus Kreolsprachen, die aus Mauritius und den Seychellen stammen. In den Hotels, am Flughafen und bei den meisten Ausflugsanbietern wird Englisch gesprochen. Die offizielle Währung ist der Euro. Ein Netzadapter ist nicht notwendig. Die Gesundheitsversorgung ist gut. Réunion ist ein Fernreiseziel, das Exotik und Sicherheit miteinander verbindet.

Anreise

AIR AUSTRAL und Air France fliegen von Paris aus über Nacht in 11 Stunden in die Hauptstadt Saint Denis. Viele Reisende kombinieren den Urlaub auch mit einem Besuch in Paris oder der Nachbarinsel Mauritius.

Unbedingt machen

Früh aufstehen. Die Sonne geht schon sehr bald unter und der Tag verfliegt im Zeitraffer. Außerdem ist das Wetter am Morgen im Landesinneren meist am schönsten. Empfehlenswert ist ein Markttag, zum Beispiel freitags oder samstags vormittags in Saint Paul. Es gibt frische Früchte und Gewürze, Gemüse und selbstgemachte Taschen, Schmuck und Kleider in herrlich fröhlicher Atmosphäre. Réunion ist ein Outdoor-Paradies: Es werden unterschiedlichste Sportarten und Ausflüge angeboten, z. B. Canyoning, Paragliding, Reiten, Golf, Wandern, Radfahren, Moutainbiken, Tauchen u. v. m. Spannend ist auch eine Expedition durch einen Lavatunnel – allerdings nur für Menschen ohne Platzangst. Besonders im Westen der Insel kann man Wale und Delphine beobachten – die Anbieter für entsprechende Ausflüge achten auf den Schutz der Tiere.

Lieber nicht

Zu wenig Zeit einplanen. Obwohl die Insel relativ klein ist, gibt es extrem viel zu entdecken. An ungeschützten Stellen niemals alleine oder in trübem Wasser oder in der Dämmerung schwimmen oder surfen!

Essen und Trinken

Der Mix aus französischen, afrikanischen und asiatischen Einflüssen offenbart ein Schlaraffenland aus würzigen und süßen Spezialitäten. Ein typisches Gericht ist der Cari: Reis, Bohnen oder Linsen und ein würziger Eintopf aus Fleisch oder Fisch werden auf einem Teller selbst zusammen gemixt. Frischen Fisch, frische Früchte und frisches Gemüse gibt es im Überfluss. Auch das selbstgemachte Eis, z. B. Kokosnuss mit Vanille oder Mango – z. B. bei „Marie B. Glacier“ in Saint Gilles – ist empfehlenswert. Réunion produziert eine der besten Vanillesorten der Welt. Auch Rum wird selbst hergestellt.

Hotels & Restaurants

Riesige Bettenburgen und All-inklusive-Anlagen gibt es auf Réunion kaum. Zum Glück! Es empfiehlt sich, die Insel mit dem Mietwagen zu erkunden und das Hotel oder Gästehaus öfter zu wechseln, um viel zu sehen. Die Gäste dürfen sich meist auf ein leckeres Frühstück mit Crêpe, Brioche, frischen Früchten und Säften freuen. Wer Halbpension bucht, bekommt abends meist ein mehrgängiges Menü serviert.

  • Le Saint Alexis
    4-Sterne-Wellnesshotel direkt am traumhaften Strand von Boucan Canot im Westen der Insel. Die verspielte Architektur mit Säulen, Rundbögen, Wasserstraßen, Terrassen, das ausgezeichnete Essen und der atemberaubende Blick auf den Sonnenuntergang über dem wilden Indischen Ozean lassen Zeit und Raum vergessen. Weitere Infos: hotelsaintalexis.com

  • Le Saint Pierre
    Stylisches 3-Sterne-Cityhotel, das nur wenige Meter von der Lagune von Saint Pierre im Südwesten der Insel liegt. Sehr leckeres Essen und helle Atmosphäre. Weitere Infos: hotellesaintpierre.fr

  • Diana Dea Lodge
    Kleines Vier-Sterne-Hotel inmitten eines riesigen Parks, auf 650 m Höhe mit herrlichem Blick auf die Ostküste. Die Einrichtung setzt sich aus einem stilvollen Mix aus afrikanischen Einflüssen aus Holz, Stein und Glas zusammen. Weitere Infos: diana-dea-lodge.re

  • Villa des Mascareignes
    Vier individuell eingerichtete Zimmer, ein Pool, ein Jaccuzzi, ein wunderschöner Ausblick und köstliches selbstgemachtes Essen. An der Südküste in Petite Ile haben die Gastgeber Audrey und Olivier Helio mit viel Liebe und Geschmack ein Kleinod geschaffen. Weitere Infos: villadesmascareignes.com

  • Jardins d‘Heva
    Der schöne Garten mit Blick auf den Berg liegt im Herzen von Salazie. Im Restaurant gibt es leckeres authentisches Essen und im kleinen Kiosk viele schöne selbstgemachte Souvenirs wie Seife, Öl, Tee usw. Alice, die Besitzerin, achtet sehr auf Nachhaltigkeit und hat in ihrem Garten fünf kleine kreolische und liebevoll eingerichtete Bungalows zu vermieten.

  • Vieux Bardeau
    Sehr authentisches und hübsches Lokal in Bourg-Murat nicht weit vom Vulkan-Museum. (PK24 RN3, 97418 La Plaine des Cafres)

Autor: Andrea Lang

Weitere Infos: insel-la-reunion.com

© Fotos: IRT (frog 974, best-jobbers, L’oeil d’Eos, Serge Gelabert), Dedric Dtienne, Emmanuel Virin, Andrea Lang, Michel Vespasien, leon-overweel@unsplash.com, hanson-lu@unsplash.com, sergey-zhesterev@unsplash.com

Andrea Lang
In die Welt verliebt. Dem Moment verfallen. Der Stille lauschend. Mit viel Gefühl schreibt sie über ihre Reisen, Erlebnisse und Sehnsuchtsorte.
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