Märchenhaft trifft es wohl am besten: Ganz weit oben in unserem Hotelturm, um genau zu sein im neunten Stock, schlagen wir die Augen auf und blinzeln uns an. Wie immer am ersten Morgen an einem neuen Ort, braucht es eine kurze Weile, bis man die Orientierung wiedergewonnen hat. Und dann stellt sie sich plötzlich ein – die wonnige Erkenntnis: Wir sind im Urlaub, liegen in frisch bezogenen Betten, in einem stylischen Hotelzimmer, niemand wartet auf uns, wir müssen nirgendwohin … außer vielleicht ganz kurz in das frisch geflieste Badezimmer. Auf dem Rückweg zum Bett überkommt mich die Neugier. Schließlich war es längst stockdunkel, als wir am Vorabend in Bad Gastein angekommen sind. Außer den schon recht beeindruckenden, beleuchteten Gebäuden der Belle Époque, haben wir nicht viel von unserer Umgebung erkennen können. Also spitze ich vorsichtig durch die zugezogenen Verdunklungsvorhänge der riesigen über Eck laufenden Fensterfront und traue meinen Augen nicht ...
Der Ausblick auf die dramatische Bergkulisse, den aufsteigenden Nebel im Tal und die vielen Prachtbauten, die sich hier fast wie in Tolkiens Bruchtal an die Felsen schmiegen, ist atemberaubend. Das muss eingehend gewürdigt werden: Kurzerhand ziehe ich die Gardinen so weit auf wie nur möglich, bereite zwei frische Tassen Tee zu und mache es mir neben meiner Freundin unter der federweichen Bettdecke gemütlich. Wie Rapunzel und Aschenputtel sitzen wir da, nippen an unseren dampfenden Tassen, starren sprachlos nach draußen, grinsen uns ungläubig an und fragen uns, in welcher Sagenwelt wir hier wohl gelandet sind. Und noch wichtiger: Was sollen wir jetzt als erstes erkunden? Den Infinity-Pool auf dem Dach, den 340 Meter hohen, rauschenden Wasserfall direkt neben dem Hotel oder doch zuerst das Frühstücksbuffet? Schließlich entscheidet der Hunger. Entlang der Schwimmbadbahnen, die auf den Teppichboden gedruckt sind, finden wir unseren Weg zum Aufzug und hinunter in den barock-poppigen Speisesaal. Die Mischung aus reich verzierter Stuckdecke, üppigen Glaslüstern, hellgrünen Schwimmbadfliesen an der Wand und neonfarbigen Plüschsesseln ist schon ziemlich avantgardistisch – und ziemlich gelungen.
Das ehemalige Schlossgebäude, Baujahr 1791, das später zur öffentlichen Badeanstalt umfunktioniert wurde, umfasst nach der aufwändigen Renovierung zum Vier-Sterne-Lifestyle-Hotel 102 Zimmer und Suiten, einen dreistöckigen Spa-Bereich, ein Restaurant mit offener Showküche, eine Schlossbar, eine Kaminbar sowie mehrere separate Räumlichkeiten, wie z. B. das kuschelige Wohnzimmer. Im Zuge des Umbaus wurde das historische Gebäude um einen 14-stöckigen Hotelturm erweitert, in dem wir übernachten dürfen. So wächst das Badeschloss über seine große Vergangenheit mit kosmopolitischer Lebendigkeit hinaus. Ob ein angedeutetes Sprungbrett als lange Tafel, Schwimmbad-Armbändchen als Schrankknopf, Metall-Spint als Garderobe, Badewanne mitten im Zimmer oder eine Schwimmbadleiter als Deko-Element – die Badekultur und das Element Wasser sind allgegenwärtig und äußerst kreativ sowie designstark in den alten und neuen Räumen integriert.
Nach dem Frühstück unternehmen wir einen kleinen Rundgang durch den Bilderbuchort. Einstmals war Bad Gastein ein glamouröser Kurort, der auch von Kaiser Franz gerne besucht wurde. Der Glanz dieser Zeit weht immer noch durch die schmalen Straßen. Gleichzeitig ist ein Wind des Aufbruchs zu spüren. Die lange Tradition des Ortes im Gasteinertal, der zu den Nationalparks hohe Tauern gehört und am Fuß des Graukogels liegt, soll in eine neue Ära für den Tourismus übergehen. Viele Hotels, Restaurants, Cafés und Geschäfte strahlen schon im neuen Glanz außergewöhnlicher Konzepte.
So auch das Fünf-Sterne Grand Hotel Straubinger, das mit dem Badeschloss zusammen den ikonischen Straubingerplatz, das gesellschaftliche Zentrum des Kurorts, bildet. Getreu dem Gestaltungsprinzip „Arbeiten mit den Schichten der Vergangenheit“ hat das renommierte Wiener Architektenbüro BWM Architekten ein anspruchsvolles Hotelkonzept entwickelt, das die beiden gegenüberliegenden Häuser für die Hirmer-Gruppe in die Zukunft führen soll. Beide Hotels wurden nach langem Leerstand und aufwändigen Renovierungsarbeiten im Herbst 2023 eröffnet.
Während im Badeschloss die historischen Mauern eine zurückhaltende Bühne für junges Design bieten, verleihen raffinierte Design- Elemente der geschichtsträchtigen Opulenz des Grand Hotels Straubinger einen verjüngenden Glanz. Beide Häuser sind komplett unterschiedlich und wirken doch miteinander verwandt: beide faszinierend, beide einzigartig, beide auf puren Genuss getrimmt. Sowohl urbane Hipster wie auch erfahrene Jetsetter, die eigentlich schon alles gesehen haben, werden im Straubinger Ensemble einen Ort finden, der mit Boheme und Lifestyle inmitten einer wilden, ursprünglichen Natur begeistert.
Das Grand Hotel Straubinger stellt dafür 46 stilvoll eingerichtete Zimmer sowie den ehrwürdigen Straubinger Saal zur Verfügung. Die Gourmetküche nimmt den kulinarischen Mittelpunkt des Hauses ein. Das ganzheitliche Spa-Angebot mit Anwendungen aus sieben Themenwelten, welche die Kraft der Natur in den Fokus rücken, bietet ein ergänzendes Well-Being-Konzept. Ein weiteres Highlight, das zu ehrfürchtigem Staunen einlädt, ist der Outdoor Infinity Pool direkt über dem Wasserfall. Aber auch die raumhohen Panoramafenster mit Blick auf die Kirche lassen mich einen Moment die Luft anhalten, um das lebende Gemälde, welches sie in den Raum holen, angemessen zu würdigen.
Den Nachmittag verbringe ich mit meiner Freundin bei einem ausgiebigen Wellness-Programm im Alpine Swim Club, der sich in den drei obersten Etagen unseres Rapunzelturms befindet. Die Aussicht auf das grandiose Umfeld macht sowohl das Schwitzen in der Panoramasauna wie auch das Relaxen auf gestreiften Kissen und das Schwimmen im Rooftop-Pool zu einem unvergesslichen Erlebnis. Am Abend lassen wir uns von Auntie Heidi verwöhnen. Ihre Rezepte aus aller Welt werden im Badeschloss- Restaurant modern interpretiert und als leckeres Soulfood serviert. Viele vegane und vegetarische Optionen, sowie Sharing-Menüs, die einen bunten Querschnitt durch die Speisekarte bieten, laden zum gemeinsamen Schlemmen ein. Danach gönnen wir uns einen leckeren Cocktail an der Kaminbar, bevor wir uns für unseren Schönheitsschlaf zurückziehen und darauf hoffen, ebenso grunderneuert wie die beiden Hotelgebäude und am besten von zwei heldenhaften Bergprinzen wachgeküsst zu werden.
Autorin: Andrea Lang
Weitere Informationen: Grand Hotel Straubinger und Badeschloss
© Fotos: Arne Nagel, Andrea Lang
Märchenhaft trifft es wohl am besten: Ganz weit oben in unserem Hotelturm, um genau zu sein im neunten Stock, schlagen wir die Augen auf und blinzeln uns an. Wie immer am ersten Morgen an einem neuen Ort, braucht es eine kurze Weile, bis man die Orientierung wiedergewonnen hat. Und dann stellt sie sich plötzlich ein – die wonnige Erkenntnis: Wir sind im Urlaub, liegen in frisch bezogenen Betten, in einem stylischen Hotelzimmer, niemand wartet auf uns, wir müssen nirgendwohin … außer vielleicht ganz kurz in das frisch geflieste Badezimmer. Auf dem Rückweg zum Bett überkommt mich die Neugier. Schließlich war es längst stockdunkel, als wir am Vorabend in Bad Gastein angekommen sind. Außer den schon recht beeindruckenden, beleuchteten Gebäuden der Belle Époque, haben wir nicht viel von unserer Umgebung erkennen können. Also spitze ich vorsichtig durch die zugezogenen Verdunklungsvorhänge der riesigen über Eck laufenden Fensterfront und traue meinen Augen nicht ...
Der Ausblick auf die dramatische Bergkulisse, den aufsteigenden Nebel im Tal und die vielen Prachtbauten, die sich hier fast wie in Tolkiens Bruchtal an die Felsen schmiegen, ist atemberaubend. Das muss eingehend gewürdigt werden: Kurzerhand ziehe ich die Gardinen so weit auf wie nur möglich, bereite zwei frische Tassen Tee zu und mache es mir neben meiner Freundin unter der federweichen Bettdecke gemütlich. Wie Rapunzel und Aschenputtel sitzen wir da, nippen an unseren dampfenden Tassen, starren sprachlos nach draußen, grinsen uns ungläubig an und fragen uns, in welcher Sagenwelt wir hier wohl gelandet sind. Und noch wichtiger: Was sollen wir jetzt als erstes erkunden? Den Infinity-Pool auf dem Dach, den 340 Meter hohen, rauschenden Wasserfall direkt neben dem Hotel oder doch zuerst das Frühstücksbuffet? Schließlich entscheidet der Hunger. Entlang der Schwimmbadbahnen, die auf den Teppichboden gedruckt sind, finden wir unseren Weg zum Aufzug und hinunter in den barock-poppigen Speisesaal. Die Mischung aus reich verzierter Stuckdecke, üppigen Glaslüstern, hellgrünen Schwimmbadfliesen an der Wand und neonfarbigen Plüschsesseln ist schon ziemlich avantgardistisch – und ziemlich gelungen.
Das ehemalige Schlossgebäude, Baujahr 1791, das später zur öffentlichen Badeanstalt umfunktioniert wurde, umfasst nach der aufwändigen Renovierung zum Vier-Sterne-Lifestyle-Hotel 102 Zimmer und Suiten, einen dreistöckigen Spa-Bereich, ein Restaurant mit offener Showküche, eine Schlossbar, eine Kaminbar sowie mehrere separate Räumlichkeiten, wie z. B. das kuschelige Wohnzimmer. Im Zuge des Umbaus wurde das historische Gebäude um einen 14-stöckigen Hotelturm erweitert, in dem wir übernachten dürfen. So wächst das Badeschloss über seine große Vergangenheit mit kosmopolitischer Lebendigkeit hinaus. Ob ein angedeutetes Sprungbrett als lange Tafel, Schwimmbad-Armbändchen als Schrankknopf, Metall-Spint als Garderobe, Badewanne mitten im Zimmer oder eine Schwimmbadleiter als Deko-Element – die Badekultur und das Element Wasser sind allgegenwärtig und äußerst kreativ sowie designstark in den alten und neuen Räumen integriert.
Nach dem Frühstück unternehmen wir einen kleinen Rundgang durch den Bilderbuchort. Einstmals war Bad Gastein ein glamouröser Kurort, der auch von Kaiser Franz gerne besucht wurde. Der Glanz dieser Zeit weht immer noch durch die schmalen Straßen. Gleichzeitig ist ein Wind des Aufbruchs zu spüren. Die lange Tradition des Ortes im Gasteinertal, der zu den Nationalparks hohe Tauern gehört und am Fuß des Graukogels liegt, soll in eine neue Ära für den Tourismus übergehen. Viele Hotels, Restaurants, Cafés und Geschäfte strahlen schon im neuen Glanz außergewöhnlicher Konzepte.
So auch das Fünf-Sterne Grand Hotel Straubinger, das mit dem Badeschloss zusammen den ikonischen Straubingerplatz, das gesellschaftliche Zentrum des Kurorts, bildet. Getreu dem Gestaltungsprinzip „Arbeiten mit den Schichten der Vergangenheit“ hat das renommierte Wiener Architektenbüro BWM Architekten ein anspruchsvolles Hotelkonzept entwickelt, das die beiden gegenüberliegenden Häuser für die Hirmer-Gruppe in die Zukunft führen soll. Beide Hotels wurden nach langem Leerstand und aufwändigen Renovierungsarbeiten im Herbst 2023 eröffnet.
Während im Badeschloss die historischen Mauern eine zurückhaltende Bühne für junges Design bieten, verleihen raffinierte Design- Elemente der geschichtsträchtigen Opulenz des Grand Hotels Straubinger einen verjüngenden Glanz. Beide Häuser sind komplett unterschiedlich und wirken doch miteinander verwandt: beide faszinierend, beide einzigartig, beide auf puren Genuss getrimmt. Sowohl urbane Hipster wie auch erfahrene Jetsetter, die eigentlich schon alles gesehen haben, werden im Straubinger Ensemble einen Ort finden, der mit Boheme und Lifestyle inmitten einer wilden, ursprünglichen Natur begeistert.
Das Grand Hotel Straubinger stellt dafür 46 stilvoll eingerichtete Zimmer sowie den ehrwürdigen Straubinger Saal zur Verfügung. Die Gourmetküche nimmt den kulinarischen Mittelpunkt des Hauses ein. Das ganzheitliche Spa-Angebot mit Anwendungen aus sieben Themenwelten, welche die Kraft der Natur in den Fokus rücken, bietet ein ergänzendes Well-Being-Konzept. Ein weiteres Highlight, das zu ehrfürchtigem Staunen einlädt, ist der Outdoor Infinity Pool direkt über dem Wasserfall. Aber auch die raumhohen Panoramafenster mit Blick auf die Kirche lassen mich einen Moment die Luft anhalten, um das lebende Gemälde, welches sie in den Raum holen, angemessen zu würdigen.
Den Nachmittag verbringe ich mit meiner Freundin bei einem ausgiebigen Wellness-Programm im Alpine Swim Club, der sich in den drei obersten Etagen unseres Rapunzelturms befindet. Die Aussicht auf das grandiose Umfeld macht sowohl das Schwitzen in der Panoramasauna wie auch das Relaxen auf gestreiften Kissen und das Schwimmen im Rooftop-Pool zu einem unvergesslichen Erlebnis. Am Abend lassen wir uns von Auntie Heidi verwöhnen. Ihre Rezepte aus aller Welt werden im Badeschloss- Restaurant modern interpretiert und als leckeres Soulfood serviert. Viele vegane und vegetarische Optionen, sowie Sharing-Menüs, die einen bunten Querschnitt durch die Speisekarte bieten, laden zum gemeinsamen Schlemmen ein. Danach gönnen wir uns einen leckeren Cocktail an der Kaminbar, bevor wir uns für unseren Schönheitsschlaf zurückziehen und darauf hoffen, ebenso grunderneuert wie die beiden Hotelgebäude und am besten von zwei heldenhaften Bergprinzen wachgeküsst zu werden.
Autorin: Andrea Lang
Weitere Informationen: Grand Hotel Straubinger und Badeschloss
© Fotos: Arne Nagel, Andrea Lang
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