Die Spannung steigt, während sich unser Auto an riesigen Felsbrocken vorbei den Berg hinauf schlängelt, und ich aufgeregt an der Frontscheibe klebe, um den ersten Blick auf unser Domizil für die nächsten Tage zu erhaschen: Mit der Übernachtung im Burghotel geht schließlich auch ein kleiner Burgfräulein- Traum in Erfüllung. Weiße Hirschfiguren am Wegesrand verkünden die baldige Ankunft im familiengeführten Domizil und mein Herz pocht noch ein wenig schneller. Auf dem Parkplatz angekommen, erkennt man zunächst nicht viel vom Burghotel. Stattdessen wird mein Blick von der Burgruine in den Bann gezogen, die etwa 20 Meter höher auf der Bergspitze thront. Die Bedrohlichkeit des einstigen Macht- und Herrschaftssymbols, der mittelalterliche Flair und die gespenstische Aura verfallener Gemäuer wehen von der höchstgelegenen Burganlage Deutschlands herüber und verleihen dem Eintritt in das Hotelfoyer eine gewisse Feierlichkeit. Diese setzt sich auch im Innern fort: Denn die Mischung aus elegantem Luxus, urigem Alpenchalet und schlossartigem Ambiente wird jeder romantischen Erwartung gerecht. Spätestens beim herzlichen Empfang und dem leckeren Begrüßungs-Snack mit Prosecco und Tiroler Schinken fühlen wir uns schon im Urlaub angekommen, und der Entspannungsmodus wird hochgefahren.
Hier oben, weit weg von Stress und Hektik, Autogeräuschen oder Schnappschuss-Touristen möchten wir uns nur noch von der gemütlichen Atmosphäre einhüllen und wie die zarten Nebelschwaden um die Bergspitzen dahintreiben lassen. Unterbrochen wird das Wohlgefühl lediglich von begeisterten Jauchzern, wenn man z. B. die grandiose Terrasse des Restaurants betritt. Der Anblick der atemberaubenden Bergkulisse und den Gipfeln der Tannheimer Berge in Verbindung mit der mächtigen Felswand des Falkensteins lässt uns minutenlang nicht mehr los. Die Wanderung zum nahegelegenen Weißensee ist fast vergessen und der Lockruf von Schloss Neuschwanstein gleich um die Ecke im Grunde nur noch ein zartes Echo. Hier will man eigentlich nie wieder weg. Erst recht nicht, wenn man einmal eines der traumhaft eingerichteten Themenzimmer bezogen hat. Jedes ist anders. Jedes ist besonders. Mal gibt es eine freistehende Badewanne im Schlafzimmer mit fantastischem Blick auf die Bergspitzen. In einem anderen genießt man denselben Blick von der Terrasse aus, die auch ins marokkanisch geflieste Badezimmer führt. Lila oder petrolfarbener Samt, knorziges Altholz, rauer Naturstein, bunte Fliesen und zarte Spitze machen jedes Zimmer einzigartig und meinen Prinzessinnen-Traum perfekt.
Auch wenn ich mein gemütliches Falkennest nur schweren Herzens wieder verlasse – das Ostallgäu und die vielen spannenden Sehenswürdigkeiten im direkten Umfeld des Burghotels sollten auf keinen Fall unbeachtet bleiben. So erkunden wir zunächst die nur wenige Schritte, bzw. Treppenstufen entfernte Burgruine und die etwas tiefer liegende Mariengrotte. Schnell wird klar, warum Ludwig II hier ein weiteres Traumschloss errichten wollte. Die Lage ist einfach zu schön, und die Ruine beschwört quasi eigenständig das Bild der mystischen Falkenburg herauf. Die Pläne dafür waren jedenfalls gemacht. Leider wurde die Realisation durch das frühe Ableben des visionären Märchenkönigs verhindert. Wir folgen den Spuren Ludwigs in das nur 20 km entfernte Hohenschwangau, wo es neben den beiden Königsschlössern auch noch den sagenhaften Alpsee zu entdecken gibt. Noch einen Katzensprung weiter bestaunen wir den Lechfall und unternehmen einen kleinen Stadtbummel durch die entzückende Altstadt von Füssen mit dem imposanten hohen Schloss und der üppig bemalten Spitalkirche. Wer länger im schönen Ostallgäu bleibt, dem stehen noch zahlreiche Seen und Wanderwege zum Erkunden zur Auswahl. Wir für unseren Teil, schaffen es noch so rechtzeitig vor dem Abendessen zurück auf den Falkenstein, dass Zeit für einen genüsslichen Saunagang bleibt.
Auch im Wellness-Bereich des Hotels mit Sauna, Sandoase und Heustadl ist der Ausblick von den Ruheliegen oder der Terrasse aus, der magische Höhepunkt. Wenn das Abendrot am Himmel leuchtet und die Sonne sich langsam hinter die riesenhaften Berge schiebt, ist das ein faszinierendes Schauspiel, dass man entspannt und in den Bademantel eingekuschelt, bei einem Glas Bergwasser doppelt und dreifach genießt. Den nächsten Hüpfer macht mein Herz beim Abendessen. Denn das Ambiente könnte nicht romantischer sein. Leicht abgeschirmt sitzen wir bei abgedimmtem Licht in einem runden Samt-Canape – natürlich mit Blick nach draußen. Wer zwischen Donnerstag und Sonntag auf den Falkenstein kommt, kann im sternegekrönten Pavo dinieren. Simon Schlachter, der jüngste Sohn des Hauses, hat als Spitzenkoch erst kürzlich einen Michelin- Stern auf den Berg geholt. Er verzaubert die Gaumen seiner Gäste mit einer internationalen und feinen Kreativküche mit regionalem Pfiff, die den Begriff Royal Fine Cuisine neu definiert. Aber auch die Hotelküche verwöhnt uns mit köstlichen Speisen, die eine harmonische Geschmackssinfonie aufführen und das Burgerlebnis gekonnt abrunden. Später fallen wir glücklich und zufrieden in unser weiches Bett über den Wolken und träumen vom Anblick der aufgehenden Sonne über dem Tal, die uns am nächsten Morgen beim reichhaltigen und regionalen Frühstücksbuffet auch prompt erwartet.
Zum Abschied schenkt uns Herta Schlachter, die gute Seele des Hauses noch ein frisch gebackenes Brot, damit wir ein Stück Falkenstein mit nach Hause nehmen können. Ich bin mir sicher, dass das Burghotel, auch wenn der letzte Krümel längst aufgegessen ist, noch einen besonderen Platz in meinem Herzen haben wird.
Autorin: Andrea Lang
Weitere Informationen unter: burghotel-falkenstein.de
Unser Tipp: Ein erlesenes Spargel-Rezept von Sternekoch Simon Schlachter zum Nachkochen finden Sie hier.
© Fotos: Burghotel Falkenstein, Paul Meyer, Andre Schönherr, Marika Unterladstätter (Mountain Hideaways), Simon Schlachter, Andrea Lang
Die Spannung steigt, während sich unser Auto an riesigen Felsbrocken vorbei den Berg hinauf schlängelt, und ich aufgeregt an der Frontscheibe klebe, um den ersten Blick auf unser Domizil für die nächsten Tage zu erhaschen: Mit der Übernachtung im Burghotel geht schließlich auch ein kleiner Burgfräulein- Traum in Erfüllung. Weiße Hirschfiguren am Wegesrand verkünden die baldige Ankunft im familiengeführten Domizil und mein Herz pocht noch ein wenig schneller. Auf dem Parkplatz angekommen, erkennt man zunächst nicht viel vom Burghotel. Stattdessen wird mein Blick von der Burgruine in den Bann gezogen, die etwa 20 Meter höher auf der Bergspitze thront. Die Bedrohlichkeit des einstigen Macht- und Herrschaftssymbols, der mittelalterliche Flair und die gespenstische Aura verfallener Gemäuer wehen von der höchstgelegenen Burganlage Deutschlands herüber und verleihen dem Eintritt in das Hotelfoyer eine gewisse Feierlichkeit. Diese setzt sich auch im Innern fort: Denn die Mischung aus elegantem Luxus, urigem Alpenchalet und schlossartigem Ambiente wird jeder romantischen Erwartung gerecht. Spätestens beim herzlichen Empfang und dem leckeren Begrüßungs-Snack mit Prosecco und Tiroler Schinken fühlen wir uns schon im Urlaub angekommen, und der Entspannungsmodus wird hochgefahren.
Hier oben, weit weg von Stress und Hektik, Autogeräuschen oder Schnappschuss-Touristen möchten wir uns nur noch von der gemütlichen Atmosphäre einhüllen und wie die zarten Nebelschwaden um die Bergspitzen dahintreiben lassen. Unterbrochen wird das Wohlgefühl lediglich von begeisterten Jauchzern, wenn man z. B. die grandiose Terrasse des Restaurants betritt. Der Anblick der atemberaubenden Bergkulisse und den Gipfeln der Tannheimer Berge in Verbindung mit der mächtigen Felswand des Falkensteins lässt uns minutenlang nicht mehr los. Die Wanderung zum nahegelegenen Weißensee ist fast vergessen und der Lockruf von Schloss Neuschwanstein gleich um die Ecke im Grunde nur noch ein zartes Echo. Hier will man eigentlich nie wieder weg. Erst recht nicht, wenn man einmal eines der traumhaft eingerichteten Themenzimmer bezogen hat. Jedes ist anders. Jedes ist besonders. Mal gibt es eine freistehende Badewanne im Schlafzimmer mit fantastischem Blick auf die Bergspitzen. In einem anderen genießt man denselben Blick von der Terrasse aus, die auch ins marokkanisch geflieste Badezimmer führt. Lila oder petrolfarbener Samt, knorziges Altholz, rauer Naturstein, bunte Fliesen und zarte Spitze machen jedes Zimmer einzigartig und meinen Prinzessinnen-Traum perfekt.
Auch wenn ich mein gemütliches Falkennest nur schweren Herzens wieder verlasse – das Ostallgäu und die vielen spannenden Sehenswürdigkeiten im direkten Umfeld des Burghotels sollten auf keinen Fall unbeachtet bleiben. So erkunden wir zunächst die nur wenige Schritte, bzw. Treppenstufen entfernte Burgruine und die etwas tiefer liegende Mariengrotte. Schnell wird klar, warum Ludwig II hier ein weiteres Traumschloss errichten wollte. Die Lage ist einfach zu schön, und die Ruine beschwört quasi eigenständig das Bild der mystischen Falkenburg herauf. Die Pläne dafür waren jedenfalls gemacht. Leider wurde die Realisation durch das frühe Ableben des visionären Märchenkönigs verhindert. Wir folgen den Spuren Ludwigs in das nur 20 km entfernte Hohenschwangau, wo es neben den beiden Königsschlössern auch noch den sagenhaften Alpsee zu entdecken gibt. Noch einen Katzensprung weiter bestaunen wir den Lechfall und unternehmen einen kleinen Stadtbummel durch die entzückende Altstadt von Füssen mit dem imposanten hohen Schloss und der üppig bemalten Spitalkirche. Wer länger im schönen Ostallgäu bleibt, dem stehen noch zahlreiche Seen und Wanderwege zum Erkunden zur Auswahl. Wir für unseren Teil, schaffen es noch so rechtzeitig vor dem Abendessen zurück auf den Falkenstein, dass Zeit für einen genüsslichen Saunagang bleibt.
Auch im Wellness-Bereich des Hotels mit Sauna, Sandoase und Heustadl ist der Ausblick von den Ruheliegen oder der Terrasse aus, der magische Höhepunkt. Wenn das Abendrot am Himmel leuchtet und die Sonne sich langsam hinter die riesenhaften Berge schiebt, ist das ein faszinierendes Schauspiel, dass man entspannt und in den Bademantel eingekuschelt, bei einem Glas Bergwasser doppelt und dreifach genießt. Den nächsten Hüpfer macht mein Herz beim Abendessen. Denn das Ambiente könnte nicht romantischer sein. Leicht abgeschirmt sitzen wir bei abgedimmtem Licht in einem runden Samt-Canape – natürlich mit Blick nach draußen. Wer zwischen Donnerstag und Sonntag auf den Falkenstein kommt, kann im sternegekrönten Pavo dinieren. Simon Schlachter, der jüngste Sohn des Hauses, hat als Spitzenkoch erst kürzlich einen Michelin- Stern auf den Berg geholt. Er verzaubert die Gaumen seiner Gäste mit einer internationalen und feinen Kreativküche mit regionalem Pfiff, die den Begriff Royal Fine Cuisine neu definiert. Aber auch die Hotelküche verwöhnt uns mit köstlichen Speisen, die eine harmonische Geschmackssinfonie aufführen und das Burgerlebnis gekonnt abrunden. Später fallen wir glücklich und zufrieden in unser weiches Bett über den Wolken und träumen vom Anblick der aufgehenden Sonne über dem Tal, die uns am nächsten Morgen beim reichhaltigen und regionalen Frühstücksbuffet auch prompt erwartet.
Zum Abschied schenkt uns Herta Schlachter, die gute Seele des Hauses noch ein frisch gebackenes Brot, damit wir ein Stück Falkenstein mit nach Hause nehmen können. Ich bin mir sicher, dass das Burghotel, auch wenn der letzte Krümel längst aufgegessen ist, noch einen besonderen Platz in meinem Herzen haben wird.
Autorin: Andrea Lang
Weitere Informationen unter: burghotel-falkenstein.de
Unser Tipp: Ein erlesenes Spargel-Rezept von Sternekoch Simon Schlachter zum Nachkochen finden Sie hier.
© Fotos: Burghotel Falkenstein, Paul Meyer, Andre Schönherr, Marika Unterladstätter (Mountain Hideaways), Simon Schlachter, Andrea Lang
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