Während dieser Zeit sind Mandeln eine besonders beliebte Zutat für regionale Gerichte, z. B. für die ‚guisat de peix‘ (Fischeintopf mit Mandeln) oder die ‚borrida de rajada‘ (Kartoffeln und Rochen mit Mandeln). Ein Stück ‚Greixonera‘ (Mandelkuchen) darf natürlich nicht fehlen. Als Getränk wird frische Mandelmilch serviert.
Doch wie kamen die Mandeln nach Ibiza? Es wird angenommen, dass Mandeln von den Phöniziern auf die Insel Ibiza gebracht wurden, die im 8. Jahrhundert v. Chr. auf der Insel siedelten. Sie waren bekannt für ihre Handelsaktivitäten im gesamten Mittelmeerraum und brachten verschiedene Pflanzen und Nutztiere auf die Insel. Mandelbäume waren eine wichtige Quelle für Nahrung und Öl und sie gediehen auf dem fruchtbaren Boden besonders gut. Im Laufe der Zeit wurden Mandeln zu einem wichtigen landwirtschaftlichen Produkt auf der Insel.
Nahe dem Mandelblütental befindet sich die spektakuläre Felsenküste von Ses Balandres, das Land bricht hier fast 200 Meter senkrecht zum Meer ab. Es besteht die Möglichkeit, über einen schmalen Pfad hinunter zu wandern, bis zum Meer jedoch führt er nicht. Den richtigen Weg zu finden ist anspruchsvoll und sollte daher nicht ohne ortskundigen Begleiter bzw. technischer Ausstattung aufgesucht werden. Unser Guide führt uns über abenteuerliche Wege durch dschungelähnliches Gelände, immer wieder hinauf und hinab entlang der Steilküste, die wir am Ende wieder hinaufsteigen müssen. Auf dem Weg werden wir mit grandiosen Ausblicken auf die Steilküste, Felseninseln und türkisfarbenen Buchten belohnt.
Kennt man die Platja d’en Bossa mehr als Partystrand im Sommer, herrscht in den Frühlingsmonaten vor allem eins: Ruhe. Am Ende des Strandes Richtung Süden starten wir zu einer weiteren Wanderung. Leicht hinauf und hinab geht es, am Wegesrand grüßen Affodill, Lavendel und Rosmarin. Im Blick immerzu die südliche Zunge der Insel, die vorgelagerten, kleinen Inseln sowie die größere Nachbarinsel Formentera, bis wir die Platja des Cavallet mit einem wunderschönen, langen Sandstrand erreichen. Gleich dahinter liegt der Naturpark de ses Salines mit den für das Ökosystem so wichtigen und schützenswerten Seegraswiesen. Zum Welterbe ‚Ibiza, Biodiversität und Kultur‘ zählen neben Kulturstätten auch die artenreichen Seegraswiesen im Südwesten der Insel.
Benannt ist der Naturpark nach den Meersalz-Salinen. In den riesigen Salzfeldern gewinnt man seit Jahrhunderten Meersalz, das Ibiza einst Wohlstand brachte und bis heute größtenteils exportiert wird. Flamingos, Seidenreiher und Schneepfeifer finden hier zudem ein üppiges Auskommen.
Im nördlichsten Teil der Insel lockt eine ebenso schöne Wanderung ab Pontinatx, einem hübschen Ort, der auch in den Sommermonaten nicht überlaufen ist. Die zerklüfteten Steilküsten führen uns zum Far de Moscater, der mit seinen 52 Metern zu den schönsten Leuchttürmen der Balearen zählt. Es lohnt sich auf alle Fälle, dem Küstenweg weiter Richtung Osten zu folgen, bis zur Cala d’en Serra. Durchs Landesinnere vorbei an Orangenbäumen voller reifer Früchte und durch Felder mit dem leuchtend gelben Sauerklee geht es zurück zum Ausgangspunkt Pontinatx. Die Wanderungen sind zum Teil dürftig ausgeschildert. Hier empfehlen sich geführte Wanderreisen mit einem Anbieter, eine sehr gute eigene GPS-Ausstattung und/oder entsprechende Bücher.
Ibiza – gut erreichbar von Afrika und anderen feindlich gesinnten Mächten – war einmal bevorzugtes Ziel für Piraten. An vielen Orten befinden sich noch heute gut erhaltene Wehrtürme. Die heutige Metropole Ibiza-Stadt mit ca. 50.000 Einwohnern wurde 654 v. Chr. von den Karthagern gegründet und zählt damit zu den ältesten Städten am Mittelmeer. Die Altstadt, Dalt Vila, mit ihren hübschen, übereinander gereihten Häusern ist von einer hohen Stadtmauer umgeben. Sie diente damals als Festung gegen feindliche Angriffe und wurde im 16. Jahrhundert von König Philipp II. von Spanien erbaut. Die Verteidigungsanlage umfasst mehrere Türme, Mauern sowie Palais. Kanonen sicherten die Abwehr. Über all die Jahrzehnte hat sie diversen Angriffen und Belagerungen standgehalten. 1999 wurde das Areal um UNESCO-Welterbe ernannt, das man einfach durch das Stadttor Ses Taules, eine Zugbrücke aus hölzernen Balken, erreicht. Innerhalb der Festung finden wir Kunstgalerien, Museen, Geschäfte, Bars und Restaurants. Das Angebot ist riesig, so dass man sich ausreichend Zeit für den Spaziergang nehmen sollte, um sich dem Zauber der mittelalterlichen Gässchen hingeben zu können.
Autorin: Susanne Reuter
© Fotos: Susanne Reuter, Aurelie Kahn, pixabay.com (Hans, Patricia Maine Degrave, photosforyou, Tim Hill, Jose Manuel Alabarce Paez)
Während dieser Zeit sind Mandeln eine besonders beliebte Zutat für regionale Gerichte, z. B. für die ‚guisat de peix‘ (Fischeintopf mit Mandeln) oder die ‚borrida de rajada‘ (Kartoffeln und Rochen mit Mandeln). Ein Stück ‚Greixonera‘ (Mandelkuchen) darf natürlich nicht fehlen. Als Getränk wird frische Mandelmilch serviert.
Doch wie kamen die Mandeln nach Ibiza? Es wird angenommen, dass Mandeln von den Phöniziern auf die Insel Ibiza gebracht wurden, die im 8. Jahrhundert v. Chr. auf der Insel siedelten. Sie waren bekannt für ihre Handelsaktivitäten im gesamten Mittelmeerraum und brachten verschiedene Pflanzen und Nutztiere auf die Insel. Mandelbäume waren eine wichtige Quelle für Nahrung und Öl und sie gediehen auf dem fruchtbaren Boden besonders gut. Im Laufe der Zeit wurden Mandeln zu einem wichtigen landwirtschaftlichen Produkt auf der Insel.
Nahe dem Mandelblütental befindet sich die spektakuläre Felsenküste von Ses Balandres, das Land bricht hier fast 200 Meter senkrecht zum Meer ab. Es besteht die Möglichkeit, über einen schmalen Pfad hinunter zu wandern, bis zum Meer jedoch führt er nicht. Den richtigen Weg zu finden ist anspruchsvoll und sollte daher nicht ohne ortskundigen Begleiter bzw. technischer Ausstattung aufgesucht werden. Unser Guide führt uns über abenteuerliche Wege durch dschungelähnliches Gelände, immer wieder hinauf und hinab entlang der Steilküste, die wir am Ende wieder hinaufsteigen müssen. Auf dem Weg werden wir mit grandiosen Ausblicken auf die Steilküste, Felseninseln und türkisfarbenen Buchten belohnt.
Kennt man die Platja d’en Bossa mehr als Partystrand im Sommer, herrscht in den Frühlingsmonaten vor allem eins: Ruhe. Am Ende des Strandes Richtung Süden starten wir zu einer weiteren Wanderung. Leicht hinauf und hinab geht es, am Wegesrand grüßen Affodill, Lavendel und Rosmarin. Im Blick immerzu die südliche Zunge der Insel, die vorgelagerten, kleinen Inseln sowie die größere Nachbarinsel Formentera, bis wir die Platja des Cavallet mit einem wunderschönen, langen Sandstrand erreichen. Gleich dahinter liegt der Naturpark de ses Salines mit den für das Ökosystem so wichtigen und schützenswerten Seegraswiesen. Zum Welterbe ‚Ibiza, Biodiversität und Kultur‘ zählen neben Kulturstätten auch die artenreichen Seegraswiesen im Südwesten der Insel.
Benannt ist der Naturpark nach den Meersalz-Salinen. In den riesigen Salzfeldern gewinnt man seit Jahrhunderten Meersalz, das Ibiza einst Wohlstand brachte und bis heute größtenteils exportiert wird. Flamingos, Seidenreiher und Schneepfeifer finden hier zudem ein üppiges Auskommen.
Im nördlichsten Teil der Insel lockt eine ebenso schöne Wanderung ab Pontinatx, einem hübschen Ort, der auch in den Sommermonaten nicht überlaufen ist. Die zerklüfteten Steilküsten führen uns zum Far de Moscater, der mit seinen 52 Metern zu den schönsten Leuchttürmen der Balearen zählt. Es lohnt sich auf alle Fälle, dem Küstenweg weiter Richtung Osten zu folgen, bis zur Cala d’en Serra. Durchs Landesinnere vorbei an Orangenbäumen voller reifer Früchte und durch Felder mit dem leuchtend gelben Sauerklee geht es zurück zum Ausgangspunkt Pontinatx. Die Wanderungen sind zum Teil dürftig ausgeschildert. Hier empfehlen sich geführte Wanderreisen mit einem Anbieter, eine sehr gute eigene GPS-Ausstattung und/oder entsprechende Bücher.
Ibiza – gut erreichbar von Afrika und anderen feindlich gesinnten Mächten – war einmal bevorzugtes Ziel für Piraten. An vielen Orten befinden sich noch heute gut erhaltene Wehrtürme. Die heutige Metropole Ibiza-Stadt mit ca. 50.000 Einwohnern wurde 654 v. Chr. von den Karthagern gegründet und zählt damit zu den ältesten Städten am Mittelmeer. Die Altstadt, Dalt Vila, mit ihren hübschen, übereinander gereihten Häusern ist von einer hohen Stadtmauer umgeben. Sie diente damals als Festung gegen feindliche Angriffe und wurde im 16. Jahrhundert von König Philipp II. von Spanien erbaut. Die Verteidigungsanlage umfasst mehrere Türme, Mauern sowie Palais. Kanonen sicherten die Abwehr. Über all die Jahrzehnte hat sie diversen Angriffen und Belagerungen standgehalten. 1999 wurde das Areal um UNESCO-Welterbe ernannt, das man einfach durch das Stadttor Ses Taules, eine Zugbrücke aus hölzernen Balken, erreicht. Innerhalb der Festung finden wir Kunstgalerien, Museen, Geschäfte, Bars und Restaurants. Das Angebot ist riesig, so dass man sich ausreichend Zeit für den Spaziergang nehmen sollte, um sich dem Zauber der mittelalterlichen Gässchen hingeben zu können.
Autorin: Susanne Reuter
© Fotos: Susanne Reuter, Aurelie Kahn, pixabay.com (Hans, Patricia Maine Degrave, photosforyou, Tim Hill, Jose Manuel Alabarce Paez)
© Copyright 2024 Die neue Reiselust