Nur ein klein wenig Fantasie ist nötig, um sich in Rothenburg ob der Tauber in die Zeit Martin Luthers zurückzuversetzen. Denn die Stadt selbst ist die beste Bühne, um die revolutionären Ideen, die politischen Wirren und die wirtschaftliche Blütezeit des 16. Jahrhunderts auferstehen zu lassen. Bunte Fachwerkbauten, verwinkelte, kopfsteingepflasterte Gassen und die komplett erhaltene, über zwei Kilometer begehbare Stadtmauer verleihen der mittelfränkischen Kleinstadt heute ihr charmantes Gesicht. Auch 46 gut erhaltene historische Türme in der Altstadt zeugen von der wehrhaften Historie Rothenburgs.
Genau 500 Jahre nach dem Thesenanschlag Martin Luthers an das Tor der Wittenberger Schlosskirche im Jahr 1517 wird auch in Rothenburg dieses Jubiläum mit spannenden Veranstaltungen gewürdigt. Denn Rothenburg war eine der ersten Städte, die der Reformation zugetan waren. So sind seit Sommer und Herbst 2016 zwei große Sonderausstellungen in den hiesigen Museen zu sehen.
Bis Ende Dezember 2017 zeigt das Reichsstadtmuseum, dass ein „Shitstorm“ keine Erfindung der Sozialen Netzwerke des 21. Jahrhunderts ist. Denn: Erst die Druckerpresse und ihre Nutzung für hohe Auflagen im Flugschriftendruck machte Luthers Thesen erfolgreich. Beinahe tagesaktuell wurde in den 20er Jahren des 16. Jahrhunderts der Streit zwischen den Wittenberger Reformatoren und der römischen Kirche ausgetragen – mit für uns verblüffenden Verunglimpfungen.
Die Ausstellung „Medien der Reformation – Kampf der Konfessionen“ stellt diese Konflikte anschaulich dar.
Im mittelalterlichen Kriminalmuseum ist noch bis zum 31.12.2018 die Ausstellung „Mit dem Schwert oder festem Glauben – Luther und die Hexen“ zu sehen. Begleitend zu den Ausstellungen bietet das Themenjahr „Renaissance und Reformation in Rothenburg“ eine Fülle an Veranstaltungen und Führungen. Besonders lohnenswert ist die Gruppenführung „Zu Fuß durch Renaissance und Reformation“.
Die Stadt atmet Geschichte auf Schritt und Tritt. Das erleben Gäste z. B. zu Pfingsten. Dann wird Rothenburg vier Tage lang zur Kulisse des Dreißigjährigen Krieges. Zeltlager, Reitertruppen und ein Heereszug locken Einheimische und Touristen an. „Der Meistertrunk“ lautet der Titel des Spektakels, das der Verein Historisches Festspiel alljährlich aufführt. Ein gleichnamiges Theaterstück wird seit 1881 von den Bürgern der Stadt im Kaisersaal des Rathauses gespielt. 2015 wurde es in den Rang des „Immateriellen Kulturerbes Bayern“ erhoben.
Jeweils am ersten Septemberwochenende locken 24 Historiengruppen zu den Rothenburger Reichsstadt-Festtagen. Ritter, fahrendes Volk und königlicher Hofstaat haben allerlei bunte Kostüme und Inszenierungen mit im Gepäck. Große Feuerwerke und öffentliche Theateraufführungen runden die Festtage ab.
Autor: Raimond Ahlborn
© Fotos: Rothenburg Tourismus Service/Plönlein, Rothenburg Tourismus Service/W. Pfitzinger, KM Key Visual
Nur ein klein wenig Fantasie ist nötig, um sich in Rothenburg ob der Tauber in die Zeit Martin Luthers zurückzuversetzen. Denn die Stadt selbst ist die beste Bühne, um die revolutionären Ideen, die politischen Wirren und die wirtschaftliche Blütezeit des 16. Jahrhunderts auferstehen zu lassen. Bunte Fachwerkbauten, verwinkelte, kopfsteingepflasterte Gassen und die komplett erhaltene, über zwei Kilometer begehbare Stadtmauer verleihen der mittelfränkischen Kleinstadt heute ihr charmantes Gesicht. Auch 46 gut erhaltene historische Türme in der Altstadt zeugen von der wehrhaften Historie Rothenburgs.
Genau 500 Jahre nach dem Thesenanschlag Martin Luthers an das Tor der Wittenberger Schlosskirche im Jahr 1517 wird auch in Rothenburg dieses Jubiläum mit spannenden Veranstaltungen gewürdigt. Denn Rothenburg war eine der ersten Städte, die der Reformation zugetan waren. So sind seit Sommer und Herbst 2016 zwei große Sonderausstellungen in den hiesigen Museen zu sehen.
Bis Ende Dezember 2017 zeigt das Reichsstadtmuseum, dass ein „Shitstorm“ keine Erfindung der Sozialen Netzwerke des 21. Jahrhunderts ist. Denn: Erst die Druckerpresse und ihre Nutzung für hohe Auflagen im Flugschriftendruck machte Luthers Thesen erfolgreich. Beinahe tagesaktuell wurde in den 20er Jahren des 16. Jahrhunderts der Streit zwischen den Wittenberger Reformatoren und der römischen Kirche ausgetragen – mit für uns verblüffenden Verunglimpfungen.
Die Ausstellung „Medien der Reformation – Kampf der Konfessionen“ stellt diese Konflikte anschaulich dar.
Im mittelalterlichen Kriminalmuseum ist noch bis zum 31.12.2018 die Ausstellung „Mit dem Schwert oder festem Glauben – Luther und die Hexen“ zu sehen. Begleitend zu den Ausstellungen bietet das Themenjahr „Renaissance und Reformation in Rothenburg“ eine Fülle an Veranstaltungen und Führungen. Besonders lohnenswert ist die Gruppenführung „Zu Fuß durch Renaissance und Reformation“.
Die Stadt atmet Geschichte auf Schritt und Tritt. Das erleben Gäste z. B. zu Pfingsten. Dann wird Rothenburg vier Tage lang zur Kulisse des Dreißigjährigen Krieges. Zeltlager, Reitertruppen und ein Heereszug locken Einheimische und Touristen an. „Der Meistertrunk“ lautet der Titel des Spektakels, das der Verein Historisches Festspiel alljährlich aufführt. Ein gleichnamiges Theaterstück wird seit 1881 von den Bürgern der Stadt im Kaisersaal des Rathauses gespielt. 2015 wurde es in den Rang des „Immateriellen Kulturerbes Bayern“ erhoben.
Jeweils am ersten Septemberwochenende locken 24 Historiengruppen zu den Rothenburger Reichsstadt-Festtagen. Ritter, fahrendes Volk und königlicher Hofstaat haben allerlei bunte Kostüme und Inszenierungen mit im Gepäck. Große Feuerwerke und öffentliche Theateraufführungen runden die Festtage ab.
Autor: Raimond Ahlborn
© Fotos: Rothenburg Tourismus Service/Plönlein, Rothenburg Tourismus Service/W. Pfitzinger, KM Key Visual
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