Fifty Shades of Blue TENERIFFA

Teneriffa ist die größte der sieben kanarischen Inseln. Das 2.034 qkm große Eiland vor der Westküste Afrikas hat sich der Nachhaltigkeit verschrieben. Hier kann man nach Herzenslust wandern und das authentische Inselleben genießen...

Blickt man vom Rand der Klippe hinaus auf den Atlantik, sieht man verspielte Wellen in allen Blautönen tanzen. Von hellem Pastell bis hin zum dunklen Azur reicht die Palette. Dort hinten, wo die Sonne den Horizont küsst, schaukelt gemächlich ein Segelboot und gleitet träge durchs Wasser. Ohne Anstrengung kommt es voran und verschwindet langsam aus dem Blick. Das Boot liefert eine der schönsten Metaphern für Teneriffa: Vorankommen mit Leichtigkeit und Muße, ohne Druck. Begleitet von der Musik der Wellen, die Sonne immer im Gepäck.

Mikroklimata bestimmen die exotische Vegetation

Der höchste Gipfel Spaniens, der Vulkan El Teide, ragt mit seinen 3.715 Metern Höhe als unübersehbarer Koloss über die Insel. Seine schneebedeckte Spitze thront hoch über dem gleichnamigen Nationalpark. Der Nationalpark El Teide ist der größte der Kanarischen Inseln; etliche schöne Wanderwege führen rund um den Vulkan. Wer allerdings bis ganz hinauf auf den Gipfel möchte, braucht eine Genehmigung. Man kann auch mit der Seilbahn rauf fahren –doch dafür muss das Wetter stimmen. Rasche Wetterumschwünge sind in dieser Höhe keine Seltenheit. Zu oft noch kommt es vor, dass Touristen ahnungslos vom Strandausflug mit ihren Flip-Flops in die höher gelegenen Lagen der Insel fahren. Sie wundern sich dann über den Schnee, der hier im Winter liegt. Womit eines der Phänomene Teneriffas angesprochen ist: Die verschiedenen Mikroklimata, die sich über die Insel verteilen. Die Passatwinde sorgen für ein durchschnittliches Jahresklima von rund 23° C. In den Sommermonaten klettert das Thermometer bis rauf auf 30° C, im Winter sind es durchschnittlich 15° bis 17° C. Die Mikroklimata bringen zusätzlich Spannung hinein: Im Süden und in den Tälern ist es deutlich wärmer als im Norden und in den Höhenlagen. So kann man an ein und demselben Tag an der Südküste im Meer baden – und im Norden auf dem Teide im Schnee spazieren gehen. Im Nationalpark El Teide wachsen zudem viele endemische Pflanzenarten. Das Wetter bestimmt also sanft den Lebensrhythmus auf der Insel mit. Selbst die Ziegen sind davon abhängig: Sie lieben Sonne und geben an sonnigen Tagen deutlich mehr Milch. Getreide und Kartoffeln gedeihen zwischen 600 und 1.500 Höhenmetern besonders gut.

Auf der Suche nach dem süßen Gold

Als Besucher Teneriffas kommt man in den Genuss vieler Sinneseindrücke: Die Schönheit der Natur betört Augen und nicht selten auch Gaumen und Nase. Der Duft von exotischen Wildblumen und Kiefern vermischt sich mit dem Salz des Meeres. Außerdem findet man hier einheimische Produkte, die mit viel Liebe hergestellt werden – z. B: frischen Ziegenkäse, eingelegte Tomaten und Oliven und sogar Bananenwein. Letzterer wird aus reifen Bananen, ganz ohne Trauben, in aufwändiger Handarbeit hergestellt. Auch der inseleigene Honig ist eine Delikatesse. Besonders charmant: Als Besucher kann man Schlemmen und Wandern miteinander verbinden – zum Beispiel auf der „Honigroute“. Sie beginnt in Arico, einem niedlichen Ort an der Südküste. In dieser Gegend werden viele Ziegen gehalten, Weinreben und Kiefernhaine bestimmen das Landschaftsbild. In der Gegend von Arico befinden sich auch historische Bienenkörbe aus Kork und Baumstämmen. Wer möchte, kann im Mai 2021 an einer geführten Wanderung rund um den Honig teilnehmen – eine Verkostung des süßen Goldes ist selbstverständlich inklusive. Informationen dazu gibt es in der Tourist-Information im Rathaus von Arico.

Nachhaltigkeit wird groß geschrieben

Die Herstellung inseleigener Delikatessen hängt eng zusammen mit einem weiteren, wichtigen Anliegen: dem Ökotourismus. Regional hergestellte und angebaute Lebensmittel fördern die Kleinbauern. Hervorragend einkaufen kann man z. B. auf den Bauernmärkten. Man findet sie meist samstags über die ganze Insel verstreut – z. B. in La Orotava oder Tacoronte. Und in der Inselhauptstadt Santa Cruz de Tenerife kann man in der Markthalle frisches Obst und Gemüse sowie andere regionale Produkte, wie z. B. Korbwaren, kaufen. Auch die Unterkünfte auf der Insel bemühen sich in den letzen Jahren immer mehr, die Prinzipien der Nachhaltigkeit aufzugreifen. Viele Hotels und Pensionen sind bereits mit dem international anerkannten Ökosiegel „Travelive“ ausgezeichnet. Schöne Aussichten gibt es auf Teneriffa also in vielerlei Hinsicht!

Autor: Annette Waldow

Weitere Informationen: spain.info , webtenerife.de , teide-nationalpark.de

© Fotos: PROMOTUR Turismo de Canarias (Francis Pérez, Afur), unsplash (Francis Pérez, Michal Mrozek)

Annette Waldow
Dem eigenen Spürsinn hinterher, frischen Abenteuern entgegen - so versorgt sie ihre Leser mit Reportagen, Features und Experten-Tipps rund um einen unvergesslichen Urlaub.
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Teneriffa ist die größte der sieben kanarischen Inseln. Das 2.034 qkm große Eiland vor der Westküste Afrikas hat sich der Nachhaltigkeit verschrieben. Hier kann man nach Herzenslust wandern und das authentische Inselleben genießen...

Blickt man vom Rand der Klippe hinaus auf den Atlantik, sieht man verspielte Wellen in allen Blautönen tanzen. Von hellem Pastell bis hin zum dunklen Azur reicht die Palette. Dort hinten, wo die Sonne den Horizont küsst, schaukelt gemächlich ein Segelboot und gleitet träge durchs Wasser. Ohne Anstrengung kommt es voran und verschwindet langsam aus dem Blick. Das Boot liefert eine der schönsten Metaphern für Teneriffa: Vorankommen mit Leichtigkeit und Muße, ohne Druck. Begleitet von der Musik der Wellen, die Sonne immer im Gepäck.

Mikroklimata bestimmen die exotische Vegetation

Der höchste Gipfel Spaniens, der Vulkan El Teide, ragt mit seinen 3.715 Metern Höhe als unübersehbarer Koloss über die Insel. Seine schneebedeckte Spitze thront hoch über dem gleichnamigen Nationalpark. Der Nationalpark El Teide ist der größte der Kanarischen Inseln; etliche schöne Wanderwege führen rund um den Vulkan. Wer allerdings bis ganz hinauf auf den Gipfel möchte, braucht eine Genehmigung. Man kann auch mit der Seilbahn rauf fahren –doch dafür muss das Wetter stimmen. Rasche Wetterumschwünge sind in dieser Höhe keine Seltenheit. Zu oft noch kommt es vor, dass Touristen ahnungslos vom Strandausflug mit ihren Flip-Flops in die höher gelegenen Lagen der Insel fahren. Sie wundern sich dann über den Schnee, der hier im Winter liegt. Womit eines der Phänomene Teneriffas angesprochen ist: Die verschiedenen Mikroklimata, die sich über die Insel verteilen. Die Passatwinde sorgen für ein durchschnittliches Jahresklima von rund 23° C. In den Sommermonaten klettert das Thermometer bis rauf auf 30° C, im Winter sind es durchschnittlich 15° bis 17° C. Die Mikroklimata bringen zusätzlich Spannung hinein: Im Süden und in den Tälern ist es deutlich wärmer als im Norden und in den Höhenlagen. So kann man an ein und demselben Tag an der Südküste im Meer baden – und im Norden auf dem Teide im Schnee spazieren gehen. Im Nationalpark El Teide wachsen zudem viele endemische Pflanzenarten. Das Wetter bestimmt also sanft den Lebensrhythmus auf der Insel mit. Selbst die Ziegen sind davon abhängig: Sie lieben Sonne und geben an sonnigen Tagen deutlich mehr Milch. Getreide und Kartoffeln gedeihen zwischen 600 und 1.500 Höhenmetern besonders gut.

Auf der Suche nach dem süßen Gold

Als Besucher Teneriffas kommt man in den Genuss vieler Sinneseindrücke: Die Schönheit der Natur betört Augen und nicht selten auch Gaumen und Nase. Der Duft von exotischen Wildblumen und Kiefern vermischt sich mit dem Salz des Meeres. Außerdem findet man hier einheimische Produkte, die mit viel Liebe hergestellt werden – z. B: frischen Ziegenkäse, eingelegte Tomaten und Oliven und sogar Bananenwein. Letzterer wird aus reifen Bananen, ganz ohne Trauben, in aufwändiger Handarbeit hergestellt. Auch der inseleigene Honig ist eine Delikatesse. Besonders charmant: Als Besucher kann man Schlemmen und Wandern miteinander verbinden – zum Beispiel auf der „Honigroute“. Sie beginnt in Arico, einem niedlichen Ort an der Südküste. In dieser Gegend werden viele Ziegen gehalten, Weinreben und Kiefernhaine bestimmen das Landschaftsbild. In der Gegend von Arico befinden sich auch historische Bienenkörbe aus Kork und Baumstämmen. Wer möchte, kann im Mai 2021 an einer geführten Wanderung rund um den Honig teilnehmen – eine Verkostung des süßen Goldes ist selbstverständlich inklusive. Informationen dazu gibt es in der Tourist-Information im Rathaus von Arico.

Nachhaltigkeit wird groß geschrieben

Die Herstellung inseleigener Delikatessen hängt eng zusammen mit einem weiteren, wichtigen Anliegen: dem Ökotourismus. Regional hergestellte und angebaute Lebensmittel fördern die Kleinbauern. Hervorragend einkaufen kann man z. B. auf den Bauernmärkten. Man findet sie meist samstags über die ganze Insel verstreut – z. B. in La Orotava oder Tacoronte. Und in der Inselhauptstadt Santa Cruz de Tenerife kann man in der Markthalle frisches Obst und Gemüse sowie andere regionale Produkte, wie z. B. Korbwaren, kaufen. Auch die Unterkünfte auf der Insel bemühen sich in den letzen Jahren immer mehr, die Prinzipien der Nachhaltigkeit aufzugreifen. Viele Hotels und Pensionen sind bereits mit dem international anerkannten Ökosiegel „Travelive“ ausgezeichnet. Schöne Aussichten gibt es auf Teneriffa also in vielerlei Hinsicht!

Autor: Annette Waldow

Weitere Informationen: spain.info , webtenerife.de , teide-nationalpark.de

© Fotos: PROMOTUR Turismo de Canarias (Francis Pérez, Afur), unsplash (Francis Pérez, Michal Mrozek)

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