New Orleans hat seine musikalischen Wurzeln im Jazz, im Delta spielte man den Blues und hoch im Norden und an den großen Seen regiert die Pop- und Rockmusik. In New York und LA ist die Heimat von HipHop und RnB. Was alle Musikstile allerdings vereint ist die gemeinsame Wurzel der Country Music. Nicht umsonst erhebt sich die Country Music Hall of Fame wie eine gewaltige Bastion der Klänge im Zentrum der Metropole. Hier finden wir einen Ort, an dem Geschichte nicht nur bewahrt, sondern lebendig gehalten wird.
Jeder Raum der großen Ausstellungsflächen atmet Geschichten, von den frühen Tagen der Appalachian Songs bis zu den Welthits einer Taylor Swift. Die Sammlungen in den Vitrinen sind reich und überwältigend: Hier eine handgeschriebene Setlist von Johnny Cash, dort die schillernden Outfits von Dolly Parton und Elvis. Die Hallen vibrieren vor Leben und Country-Music, und während man durch die langen Gänge schlendert, scheint es, als könne man die Stimmen von Patsy Cline und Willie Nelson hören. Die Wände sind Zeugen der Zeit, und jedes Exponat ist ein lebendiger Beweis dafür, dass die Musik und ihre Protagonisten nie wirklich verstimmen. Nashville und seine Highlights sind sehr gut fußläufig zu managen.
Die Country Music Hall of Fame erscheint als musikalisches Herz im Zentrum der Metropole und die Straßen im Umfeld zeigen sich als pumpende Adern. Von Nachmittag bis spät in die Nacht werden große und kleine Bühnen in den umliegenden Musikbars bespielt und gerockt. Der Broadway ist quasi die Hauptschlagader des Musikkreislaufs. Hier, wo die Bars lautmalerisch Honky-Tonks heißen, versuchen Hunderte von Musikern ihr Glück im Angesicht eines dankbaren Party-Volkes. Jede Bar ist eine Welt für sich, ein pulsierender Mikrokosmos von Klang und Geschichte. Die Luft ist gefüllt mit dem Geruch von verschüttetem Bier und Bourbon. Junge Musiker treten auf kleinen und mittelgroßen Bühnen auf, ihre Stimmen sind oft noch roh und unverfälscht, ihre Augen voller Träume. Die Menge wogt, lacht, singt mit, und für einen Moment verschwimmt immer wieder die Grenze zwischen Künstler und Publikum. Es ist oft ein Rausch, ein ekstatischer Tanz auf dem schmalen Grat zwischen Traum und Wirklichkeit.
Sucht man hier zwischen Whiskey und Musik nach mehr Geschichte hinter Bühnenlicht und Lautsprechern wird man im „National Museum of African American Music“ fündig. Hier, unweit des Broadways, wird nicht nur die Geschichte, sondern die Essenz der afroamerikanischen Musik gefeiert. Es wird in großartigen bestückten Vitrinen und auf überdimensionierten Bildschirmen die niemals stringente Geschichte von den melancholischen Klängen des Blues bis hin zu den kraftvollen Beats des Hip-Hops erzählt. Eine Vielzahl von interaktiven Exponaten ziehen die Besucher in den Bann; man befindet sich urplötzlich in einer Kirche des Südens vor einer alten Kirchenorgel und hört die Gospels, die einst Hoffnung auf den Baumwollfeldern gaben. In der Jazz-Sektion wird man Teil einer angesagten Jazzband und beeindruckt andere Besucher mit den improvisierten Rhythmen in einer digitalen Musikwelt. In einer anderen Abteilung setzt man sich mit den unterschiedlichen Wurzeln des HipHops lautstark auseinander. Die Bandbreite reicht von Soul bis RnB und in allen Sparten wird der Besucher zum Mitmachen animiert. Es ist ein lautes Fest der African American Music, ein neuer Ort, an dem man die Kraft der Musik spürt, die hier in den Staaten gerade im Süden stets Brücken gebaut und Mauern niedergerissen hat.
Vom National Museum für AfroAmerikanische Musik bis zum Ryman Auditorium ist es nur eine Straßenüberquerung. Das Auditorium ist vielmehr als nur eine Halle; es ist eine lebendige Erinnerung an die großen Momente der Musikgeschichte. Die Akustik ist so perfekt, dass jeder Ton wie ein Flügel durch die Luft gleitet. Hier haben Legenden wie Elvis Presley, B.B. King und Emmylou Harris Musik-Geschichte geschrieben. Hier traten genauso selbstverständlich die Foo Fighters und Harry Styles auf. Die Wände erzählen von glorreichen Konzerten und stillen Momenten der Besinnung. Ich empfehle jedem Besucher sich hier auf eine der Holzbänke zu setzen und still zu spüren, wie die Aura dieses Musiktempels seine magische Wirkung entfaltet.
Wenn man noch mehr an Musik-Aura atmen möchte, sollte man sich direkt in Richtung RCA Studios auf den Weg machen. Angekommen, betritt man scheinbar ähnlich beschwingt wie viele Rock’n’Roll Größen die Geburtsstätte unvergessener Top-Hits. Sofort ist der Geist der Vergangenheit zu spüren. Die Wände sind getränkt von den Stimmen derer, die hier Meisterwerke geschaffen haben. Es ist still, aber nicht leer; die Luft ist dicht mit Erinnerungen an Elvis, der hier seine legendären Aufnahmen wie „Are You Lonesome Tonight?“ produzierte. Die Tasten des Klaviers, das in der Ecke steht, haben regelmäßig den Anschlag der Finger von Chet Atkins gefühlt. Am gleichen Piano nahmen Dolly Parton und Roy Orbinson ihre Welthits auf. Man läuft durch den Kontrollraum, wo einst die Mischpulte glühten, und stellt sich vor, wie die Töne durch die Kabel flossen direkt in die Gehörgänge der Menschen auf der ganzen Welt. Die RCA Studios sind kein Museum, sie sind ein lebendiges Testament dessen, was Musik sein kann: eine Kraft, die Zeit und Raum überwindet.
Waren die RCA-Studios ein sensationeller Produktionsort für Country und RocknRoll Music ist die große alte Scheune, die Grand Ole Opry ein einziges tiefes Eintauchen in die pulsierende Ader der Country-Musik. Der Ort einer scheinbar niemals endenden Radio-Show ist viel mehr als eine Kulisse und Bühne für immer neue „Country and Western Helden“. Schon beim Betreten der Hallen spürt man die ehrfurchtsvolle Atmosphäre. Die Bühnenbretter knarren unter den Schritten der Musiker, als würden sie die Geister vergangener Legenden willkommen heißen. Es ist mehr als nur ein Ort für Konzerte; es ist eine Pilgerstätte für all jene, die die Magie der Live-Musik suchen. In den Backstage-Bereichen riecht es nach Holz und alten Geschichten, die in den Wänden gefangen sind. Die Akustik der Halle ist phantastisch und jeder Ton hallt in Klarheit wider, als ob die Musik selbst in den heiligen Hallen Schutz gefunden hätte.
Zurück auf dem Broadway, in den späten Abendstunden, wenn die Neonwerbung glitzert und die Musik niemals endet, spürt man die Seele von Nashville am lebendigsten. Die Bars füllen sich mit Menschen, die gekommen sind, um endlich zu vergessen, zu feiern oder einfach zu leben. Es ist ein unendlicher Rausch von Klängen und Gesichtern, ein Kaleidoskop von Geschichten, die nur darauf warten, endlich erzählt zu werden. Und über allem schwebt die Musik, die nie aufhört zu spielen, wie ein Herzschlag, der die Stadt am Leben hält.Nashville hinterlässt Spuren, die tiefer gehen als jede Melodie. Es ist eine Stadt, die singt, atmet und lebt durch ihre Musik. Jeder Schritt durch ihre Straßen, jede Note, die in der Luft schwebt, ist ein Zeugnis einer lebendigen Tradition, die niemals verstummen wird.
Autor: Wolfgang Siesing
© Fotos: Wolfgang Siesing
New Orleans hat seine musikalischen Wurzeln im Jazz, im Delta spielte man den Blues und hoch im Norden und an den großen Seen regiert die Pop- und Rockmusik. In New York und LA ist die Heimat von HipHop und RnB. Was alle Musikstile allerdings vereint ist die gemeinsame Wurzel der Country Music. Nicht umsonst erhebt sich die Country Music Hall of Fame wie eine gewaltige Bastion der Klänge im Zentrum der Metropole. Hier finden wir einen Ort, an dem Geschichte nicht nur bewahrt, sondern lebendig gehalten wird.
Jeder Raum der großen Ausstellungsflächen atmet Geschichten, von den frühen Tagen der Appalachian Songs bis zu den Welthits einer Taylor Swift. Die Sammlungen in den Vitrinen sind reich und überwältigend: Hier eine handgeschriebene Setlist von Johnny Cash, dort die schillernden Outfits von Dolly Parton und Elvis. Die Hallen vibrieren vor Leben und Country-Music, und während man durch die langen Gänge schlendert, scheint es, als könne man die Stimmen von Patsy Cline und Willie Nelson hören. Die Wände sind Zeugen der Zeit, und jedes Exponat ist ein lebendiger Beweis dafür, dass die Musik und ihre Protagonisten nie wirklich verstimmen. Nashville und seine Highlights sind sehr gut fußläufig zu managen.
Die Country Music Hall of Fame erscheint als musikalisches Herz im Zentrum der Metropole und die Straßen im Umfeld zeigen sich als pumpende Adern. Von Nachmittag bis spät in die Nacht werden große und kleine Bühnen in den umliegenden Musikbars bespielt und gerockt. Der Broadway ist quasi die Hauptschlagader des Musikkreislaufs. Hier, wo die Bars lautmalerisch Honky-Tonks heißen, versuchen Hunderte von Musikern ihr Glück im Angesicht eines dankbaren Party-Volkes. Jede Bar ist eine Welt für sich, ein pulsierender Mikrokosmos von Klang und Geschichte. Die Luft ist gefüllt mit dem Geruch von verschüttetem Bier und Bourbon. Junge Musiker treten auf kleinen und mittelgroßen Bühnen auf, ihre Stimmen sind oft noch roh und unverfälscht, ihre Augen voller Träume. Die Menge wogt, lacht, singt mit, und für einen Moment verschwimmt immer wieder die Grenze zwischen Künstler und Publikum. Es ist oft ein Rausch, ein ekstatischer Tanz auf dem schmalen Grat zwischen Traum und Wirklichkeit.
Sucht man hier zwischen Whiskey und Musik nach mehr Geschichte hinter Bühnenlicht und Lautsprechern wird man im „National Museum of African American Music“ fündig. Hier, unweit des Broadways, wird nicht nur die Geschichte, sondern die Essenz der afroamerikanischen Musik gefeiert. Es wird in großartigen bestückten Vitrinen und auf überdimensionierten Bildschirmen die niemals stringente Geschichte von den melancholischen Klängen des Blues bis hin zu den kraftvollen Beats des Hip-Hops erzählt. Eine Vielzahl von interaktiven Exponaten ziehen die Besucher in den Bann; man befindet sich urplötzlich in einer Kirche des Südens vor einer alten Kirchenorgel und hört die Gospels, die einst Hoffnung auf den Baumwollfeldern gaben. In der Jazz-Sektion wird man Teil einer angesagten Jazzband und beeindruckt andere Besucher mit den improvisierten Rhythmen in einer digitalen Musikwelt. In einer anderen Abteilung setzt man sich mit den unterschiedlichen Wurzeln des HipHops lautstark auseinander. Die Bandbreite reicht von Soul bis RnB und in allen Sparten wird der Besucher zum Mitmachen animiert. Es ist ein lautes Fest der African American Music, ein neuer Ort, an dem man die Kraft der Musik spürt, die hier in den Staaten gerade im Süden stets Brücken gebaut und Mauern niedergerissen hat.
Vom National Museum für AfroAmerikanische Musik bis zum Ryman Auditorium ist es nur eine Straßenüberquerung. Das Auditorium ist vielmehr als nur eine Halle; es ist eine lebendige Erinnerung an die großen Momente der Musikgeschichte. Die Akustik ist so perfekt, dass jeder Ton wie ein Flügel durch die Luft gleitet. Hier haben Legenden wie Elvis Presley, B.B. King und Emmylou Harris Musik-Geschichte geschrieben. Hier traten genauso selbstverständlich die Foo Fighters und Harry Styles auf. Die Wände erzählen von glorreichen Konzerten und stillen Momenten der Besinnung. Ich empfehle jedem Besucher sich hier auf eine der Holzbänke zu setzen und still zu spüren, wie die Aura dieses Musiktempels seine magische Wirkung entfaltet.
Wenn man noch mehr an Musik-Aura atmen möchte, sollte man sich direkt in Richtung RCA Studios auf den Weg machen. Angekommen, betritt man scheinbar ähnlich beschwingt wie viele Rock’n’Roll Größen die Geburtsstätte unvergessener Top-Hits. Sofort ist der Geist der Vergangenheit zu spüren. Die Wände sind getränkt von den Stimmen derer, die hier Meisterwerke geschaffen haben. Es ist still, aber nicht leer; die Luft ist dicht mit Erinnerungen an Elvis, der hier seine legendären Aufnahmen wie „Are You Lonesome Tonight?“ produzierte. Die Tasten des Klaviers, das in der Ecke steht, haben regelmäßig den Anschlag der Finger von Chet Atkins gefühlt. Am gleichen Piano nahmen Dolly Parton und Roy Orbinson ihre Welthits auf. Man läuft durch den Kontrollraum, wo einst die Mischpulte glühten, und stellt sich vor, wie die Töne durch die Kabel flossen direkt in die Gehörgänge der Menschen auf der ganzen Welt. Die RCA Studios sind kein Museum, sie sind ein lebendiges Testament dessen, was Musik sein kann: eine Kraft, die Zeit und Raum überwindet.
Waren die RCA-Studios ein sensationeller Produktionsort für Country und RocknRoll Music ist die große alte Scheune, die Grand Ole Opry ein einziges tiefes Eintauchen in die pulsierende Ader der Country-Musik. Der Ort einer scheinbar niemals endenden Radio-Show ist viel mehr als eine Kulisse und Bühne für immer neue „Country and Western Helden“. Schon beim Betreten der Hallen spürt man die ehrfurchtsvolle Atmosphäre. Die Bühnenbretter knarren unter den Schritten der Musiker, als würden sie die Geister vergangener Legenden willkommen heißen. Es ist mehr als nur ein Ort für Konzerte; es ist eine Pilgerstätte für all jene, die die Magie der Live-Musik suchen. In den Backstage-Bereichen riecht es nach Holz und alten Geschichten, die in den Wänden gefangen sind. Die Akustik der Halle ist phantastisch und jeder Ton hallt in Klarheit wider, als ob die Musik selbst in den heiligen Hallen Schutz gefunden hätte.
Zurück auf dem Broadway, in den späten Abendstunden, wenn die Neonwerbung glitzert und die Musik niemals endet, spürt man die Seele von Nashville am lebendigsten. Die Bars füllen sich mit Menschen, die gekommen sind, um endlich zu vergessen, zu feiern oder einfach zu leben. Es ist ein unendlicher Rausch von Klängen und Gesichtern, ein Kaleidoskop von Geschichten, die nur darauf warten, endlich erzählt zu werden. Und über allem schwebt die Musik, die nie aufhört zu spielen, wie ein Herzschlag, der die Stadt am Leben hält.Nashville hinterlässt Spuren, die tiefer gehen als jede Melodie. Es ist eine Stadt, die singt, atmet und lebt durch ihre Musik. Jeder Schritt durch ihre Straßen, jede Note, die in der Luft schwebt, ist ein Zeugnis einer lebendigen Tradition, die niemals verstummen wird.
Autor: Wolfgang Siesing
© Fotos: Wolfgang Siesing
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