Ein echter Geheimtipp im Herbst für eine Wanderung auf dem Goldsteig ist die Etappe S 21 im Ilztal. Mit der Mystik der Unberührtheit bahnt sich Ostbayerns letztes großes Wildwasser, die „schwarze Perle“ Ilz, ihren Weg vom Nationalpark Bayerischer Wald zur Dreiflüssestadt Passau. Das Ilztal ist Heimat zahlreicher geschützter Pflanzen und Tiere, darunter die in heimischen Gewässern ausnehmend rare Flussperlmuschel. Kenner bezeichnen die Tour durch das Ilztal als das „Filetstück“ der Region mit einer Prise Kanada, führt sie doch gerade im Herbst durch magisch-bunte Mischwälder, in deren Pracht sich jeder Wanderer garantiert wegträumt vom Alltag.
Mit knapp sieben Kilometern ist die Rothaarsteig-Spur Kahle Pön bei Willingen-Usseln zwar verhältnismäßig kurz, dafür verspricht sie aber maximalen Herbst-Genuss. Großartige Aussichten, farbenfrohe Heidelandschaft und eine herzliche Hütteneinkehr in der Graf-Stolberg-Hütte machen den Rundwanderweg zu einem tollen Wandererlebnis. Eine ganz besondere Stimmung bietet der Weg zum Sonnenaufgang, wenn die Sonne durch den Frühnebel bricht und die Sauerländer-Berge in ein stimmungsvolles Herbstlicht taucht. Die Rothaarsteig-Spuren (diese beginnend an Etappe zwei) sind dreizehn besonders schöne Rundwanderwege, die entlang des gesamten Rothaarsteigs zu finden sind. Die zwischen 7 und 23 Kilometer langen Wege eigenen sich sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Wanderer.
Die idyllisch gelegene Haslachschlucht eignet sich besonders im Herbst für eine bunte Laubwanderung auf der Etappe drei des Schluchtensteigs. Von der Schattenmühle geht es steil den Waldhang bergauf, dann ein ganzes Stück angenehm horizontal über dem Talgrund und leicht ansteigend zum nördlichen Talrand der Wutach. Hier hat man etwas Ruhe zum Durchschnaufen, kann den Blick schweifen lassen ehe es wieder zurück zur Schlucht geht. Bald sieht man die wenigen Reste des Räuberschlössle auf einem 80 Meter hohen Felsen direkt über einem der wildesten und eindrucksvollsten Schluchtabschnitte stehen. Endpunkt der Tour ist der traditionsreichen Luftkurort Oberfischbach.
Wie im Indian Summer kann man an der lippischen Velmerstot, der höchsten Erhebung der Hermannshöhen, einen sagenhaften Ausblick genießen. Im Herbst ist das mit der Laubfärbung besonders schön. Über den Zuweg vom Bahnhof Leopoldstal kommt man gut hinauf zum Gipfel und nimmt von dort Etappe 10 der Hermannshöhen nach Bad Driburg. Dort angekommen ist zum Beispiel eine Übernachtung im Hotel Eggewirt empfehlenswert. Abends gönnt man sich in der Driburg-Therme einen entspannten Tagesausklang mit Sole, Sauna und Massage.
Auf dem Rheinsteig gehen Wanderer im Herbst die Königsetappe: Von St. Goarshausen nach Kaub. Es gibt Gipfel, denen haftet ein mächtiger Mythos an: Beispielsweise der Loreley. Der Aussichtspunkt über der engsten Stelle des Rheines ist immer wieder imposant. Die Etappe zwischen St. Goarshausen und Kaub ist eine der längsten und anspruchsvollsten am Rheinsteig - aber auch eine der schönsten. Und für Kulinariker gibt es auch Etwas: Die waldreiche Etappe glänzt mit einem Weinprobierstand bei Kaub und bietet generell viele Möglichkeiten, den leckeren Riesling der Region zu verkosten – wie etwa auf dem Weingut mit Restaurant Ketz in Dörscheid, das direkt auf der Etappe liegt.
Einmal über der Weser schweben – dies bietet der Weser-Skywalk bei Bad Karlshafen. Für die fantastische Aussicht über das Wesertal mit der umliegenden herbstlichen Hügellandschaft lohnt sich der kleine Abstecher vom Weserbergland-Weg zur der Aussichtsplattform auf jeden Fall. Hoch hinauf führt auch die 11. Etappe des Weserbergland-Weges zum Hohenstein, der mit einer Höhe von 330 m über der Weser thront. Hier fallen die Klippen 60 m steil ab und bieten so einen atemberaubenden Blick über den Fluss und das Weserbergland in seiner bunten Herbstpracht. Besonders lohnenswert sind diese Highlights in der Morgen- und Abenddämmerung, wenn Nebelschleicher über dem Wasser im Tal eine mystische Atmosphäre erzeugen oder die untergehende Sonne die Wälder in ihr rotes Licht taucht.
Direkt am WesterwaldSteig lockt ein herausfordernder Klettersteig. Die beeindruckende Felsformation aus Schiefer erklimmen Geübte mit der richtigen Ausrüstung. Zwischen normaler Streckenführung und dem Klettersteig kann man jedoch wählen. Fällt die Entscheidung auf den Klettersteig, geht es hinauf in luftige Höhen. Abenteuer pur auf der rund 300 Meter langen Strecke. Aus beeindruckender Höhe taucht man später ein in das Grenzbachtal, das man schon aus der Vogelperspektive erspähen konnte. Das einstmals dunkle und voller Fichten bestandene Tal ist heute gerodet und Weideland für die seltenen Heckrinder, die das Land frei von Busch und Hecke halten. Die Rinderrasse mit dem auffälligen dunklen Fell ähnelt dem schon lange ausgestorbenen Auerochsen. Ein paradiesisches Fleckchen Erde ist das Tal. Und die Passage, um zum Etappenziel in Horhausen zu gelangen. Die Etappe ist rund 15 Kilometer lang.
Die südliche Etappe (vier) führt über die in den Wald eingebettete Rappbode-Vorsperre und entlang der Hassel-Vorsperre auf die Hochfläche des Mittelharzes mit dem schmucken Kurort Hasselfelde. Im Kurpark des Ortes beginnt der Köhlerweg. Wie im Oberharz der Bergbau, hat in dieser Gegend die Köhlerei an vielen Stellen ihre Zeichen hinterlassen. Damit man nicht achtlos vorübergeht, gibt es Hinweistafeln, die auf die Relikte in der Landschaft aufmerksam machen. Die Tradition der Holzkohlebereitung wird bis heute liebevoll gepflegt. In der Schauköhlerei am Stemberghaus rauchen die Meiler und schon von weitem durchdringt der würzige Duft den Wald. Wer Platz hat, nimmt einen Sack echter Harzer Holzkohle mit nach Hause.
Auf dem Eifelsteig erlebt man ein Wochenende wie aus dem Bilderbuch. Wer gerne eine feste Basis hat, übernachtet im romantischen Landgasthof „Gut Marienbildchen“ in Roetgen. Von hier aus kann man die Etappe 1 zwischen Aachen-Kornelimünster und Roetgen und Etappe 2 zwischen Roetgen und Monschau wandern. Vorbei am Itertalviadukt, durchs Hochmoor und weiter über die Dreilägerbachtalsperre geht es auf der ersten Etappe bis Roetgen wo das Tagesziel erreicht ist. Auf der nächsten Tagesetappe verläuft der Eifelsteig über belgisches Gebiet und durch das Hohe Venn bis nach Monschau mit pittoreskem mittelalterlichen Stadtkern. Nach den Wanderungen erwarten den Wanderer am Abend herbstliche Menüs mit regionalen Zutaten. Das Angebot mit 3 Übernachtungen inkl. Abendmenüs ist buchbar ab 260,- Euro pro Person im DZ.
Wie ein lang gestreckter Bogen spannt sich die Misselhorner Heide durch den Wald – auf dem Heidschnuckenweg Etappe 12, von Weesen bis Dehningshof. Vom Parkplatz aus verläuft ein schmaler Pfad durch die Heide. Sandkuhlen, Wacholderbüsche, vereinzelt hübsch ausladende Kiefern. Schließlich öffnet sich vor einem das Tiefental. Obwohl nur wenige hundert Meter breit, beeindruckt das Panorama vom Waldrand. Es geht weiter durch die Heide, hinab in die Senke. Im Tiefental werden die Kiefern dichter. Die einheitlich hohen Bäume sind nach der letzten großen Feuerbrunst der Lüneburger Heide angepflanzt worden. Im August 1975 wütete hier der bislang größte Waldbrand in der Bundesrepublik Deutschland. Fast nur noch schwarze Stümpfe auf mehr als 8.000 Hektar Wald waren übrig. Dort, wo das Feuer damals ausgebrochen sein soll, steht heute am Angelbecksteich ein Gedenkstein. Der Heidschnuckenweg umrundet auf dem barrierefreien Wanderweg den idyllisch gelegenen Löschteich. Schließlich kommt der Dehningshof, der einladend mitten im Wald liegt.
Wer auf dem Westweg-Schwarzwald die Etappe 11 wandert, ist gleich mittendrin im bunten Herbst, denn hier erstreckt sich der Schwarzwald in all seiner bunten Pracht. Mit Belchen und Blauen stehen zwei der großen Schwarzwaldgipfel auf dem Programm. Der Belchen gilt als einer der schönsten, ursprünglichsten und alpinsten Gipfel im Südschwarzwald. Sein wuchtiges Bergmassiv überragt mit gewaltigen Wald- und Schrofenflanken die umliegenden Täler. Der Blauen dagegen schiebt sich schon weit in die Rheinebene vor. Beim Abstieg ins Markgräfler Land heißt es dann langsam Abschied vom Schwarzwald nehmen.
Durch die vielen Buchenmischwälder in der Region glänzt die Natur auf der Schwäbischen Alb herbstlich golden und umrahmt die schmalen Wanderpfade. Wer einfach mal abschalten möchte, bewegt sich am besten auf der Etappe 8 vom Boßler bis zur Burg Teck. Hier geht es hauptsächlich am Albtrauf und an großartigen Aussichtspunkten entlang, vorbei an mystischen Ruinen. Trittsicherheit ist auf den teils steilen Pfaden erforderlich. Nachdem man ein kleines Waldstück durchquert hat, schlendert man auf etlichen Kilometern immer am Waldrand entlang, bis zur Ruine Reußenstein. Über naturbelassene Pfade geht es weiter über Felder und Wiesen. An der Ziegelhütte wartet Kaffee und Kuchen auf die Wanderer, bevor es den anspruchsvollen Traufweg hoch zum Sattelbogen geht. Offizielles Etappenziel ist die Burg Teck, wo man im Wanderheim übernachten kann.
Eine besonders idyllische Etappe des Altmühltal-Panoramawegs ist die Etappe drei bei Pappenheim. Von Pappenheim aus überquert man zunächst die Altmühl. Für einen teils recht steilen Anstieg im Wald belohnt der herrliche Blick: auf einem schmalen Höhenweg folgen Wanderer dem Bogen der Altmühl. Über die sonnige Wacholderheide am Zimmerner Hang geht es Richtung Solnhofen. Dort kann man eine „Welt in Stein“ bewundern: In den Steinbrüchen werden die weltberühmten Solnhofener Platten gebrochen. In den Platten schlummert ein wertvolles Naturerbe: 140 Millionen Jahre alte Fossilien, darunter der Urvogel Archaeopteryx. Das Museum Solnhofen beherbergt eine beeindruckende Sammlung.
Im Herbst erlebt der Wanderer auf dem Kammweg Erzgebirge-Vogtland besondere Romantik: Wenn noch am Morgen die Nebelfelder aufsteigen, erwacht die Natur in der Mittelgebirgslandschaft der deutschböhmischen Kammregion. Während der Wanderkilometer einfach mal die Seele baumeln lassen: an Ausblicken über die Bergeshöhen mit ihren buntgemalten Mischwäldern, entlang rauschender Bachtäler, unterwegs Steinpilze und Maronen zum Trocknen oder Brombeeren zum Naschen einsammeln. Und wer noch seltenes Handwerk der Region (Drechseln, Klöppeln, Glasveredeln, Musikinstrumentenbau etc.) bestaunen möchte, findet auch das am Kammweg.
Autor: Mirjam Hackelsperger
Mehr Infos: top-trails-of-germany.de
© Fotos: Rothaarsteigverein e.V. (Klaus-Peter Kappest), Andreas Tiede, Klaus Hansen, Jens Häussler, B. Knöbel, Angela Hammer, Dominik Ketz, Markus Tiemann Lüneburg, Thomas Kujat, Schwarzwald Tourismus (Erich Spiegelhalter), Dietmar Denger, pixabay.com
Ein echter Geheimtipp im Herbst für eine Wanderung auf dem Goldsteig ist die Etappe S 21 im Ilztal. Mit der Mystik der Unberührtheit bahnt sich Ostbayerns letztes großes Wildwasser, die „schwarze Perle“ Ilz, ihren Weg vom Nationalpark Bayerischer Wald zur Dreiflüssestadt Passau. Das Ilztal ist Heimat zahlreicher geschützter Pflanzen und Tiere, darunter die in heimischen Gewässern ausnehmend rare Flussperlmuschel. Kenner bezeichnen die Tour durch das Ilztal als das „Filetstück“ der Region mit einer Prise Kanada, führt sie doch gerade im Herbst durch magisch-bunte Mischwälder, in deren Pracht sich jeder Wanderer garantiert wegträumt vom Alltag.
Mit knapp sieben Kilometern ist die Rothaarsteig-Spur Kahle Pön bei Willingen-Usseln zwar verhältnismäßig kurz, dafür verspricht sie aber maximalen Herbst-Genuss. Großartige Aussichten, farbenfrohe Heidelandschaft und eine herzliche Hütteneinkehr in der Graf-Stolberg-Hütte machen den Rundwanderweg zu einem tollen Wandererlebnis. Eine ganz besondere Stimmung bietet der Weg zum Sonnenaufgang, wenn die Sonne durch den Frühnebel bricht und die Sauerländer-Berge in ein stimmungsvolles Herbstlicht taucht. Die Rothaarsteig-Spuren (diese beginnend an Etappe zwei) sind dreizehn besonders schöne Rundwanderwege, die entlang des gesamten Rothaarsteigs zu finden sind. Die zwischen 7 und 23 Kilometer langen Wege eigenen sich sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Wanderer.
Die idyllisch gelegene Haslachschlucht eignet sich besonders im Herbst für eine bunte Laubwanderung auf der Etappe drei des Schluchtensteigs. Von der Schattenmühle geht es steil den Waldhang bergauf, dann ein ganzes Stück angenehm horizontal über dem Talgrund und leicht ansteigend zum nördlichen Talrand der Wutach. Hier hat man etwas Ruhe zum Durchschnaufen, kann den Blick schweifen lassen ehe es wieder zurück zur Schlucht geht. Bald sieht man die wenigen Reste des Räuberschlössle auf einem 80 Meter hohen Felsen direkt über einem der wildesten und eindrucksvollsten Schluchtabschnitte stehen. Endpunkt der Tour ist der traditionsreichen Luftkurort Oberfischbach.
Wie im Indian Summer kann man an der lippischen Velmerstot, der höchsten Erhebung der Hermannshöhen, einen sagenhaften Ausblick genießen. Im Herbst ist das mit der Laubfärbung besonders schön. Über den Zuweg vom Bahnhof Leopoldstal kommt man gut hinauf zum Gipfel und nimmt von dort Etappe 10 der Hermannshöhen nach Bad Driburg. Dort angekommen ist zum Beispiel eine Übernachtung im Hotel Eggewirt empfehlenswert. Abends gönnt man sich in der Driburg-Therme einen entspannten Tagesausklang mit Sole, Sauna und Massage.
Auf dem Rheinsteig gehen Wanderer im Herbst die Königsetappe: Von St. Goarshausen nach Kaub. Es gibt Gipfel, denen haftet ein mächtiger Mythos an: Beispielsweise der Loreley. Der Aussichtspunkt über der engsten Stelle des Rheines ist immer wieder imposant. Die Etappe zwischen St. Goarshausen und Kaub ist eine der längsten und anspruchsvollsten am Rheinsteig - aber auch eine der schönsten. Und für Kulinariker gibt es auch Etwas: Die waldreiche Etappe glänzt mit einem Weinprobierstand bei Kaub und bietet generell viele Möglichkeiten, den leckeren Riesling der Region zu verkosten – wie etwa auf dem Weingut mit Restaurant Ketz in Dörscheid, das direkt auf der Etappe liegt.
Einmal über der Weser schweben – dies bietet der Weser-Skywalk bei Bad Karlshafen. Für die fantastische Aussicht über das Wesertal mit der umliegenden herbstlichen Hügellandschaft lohnt sich der kleine Abstecher vom Weserbergland-Weg zur der Aussichtsplattform auf jeden Fall. Hoch hinauf führt auch die 11. Etappe des Weserbergland-Weges zum Hohenstein, der mit einer Höhe von 330 m über der Weser thront. Hier fallen die Klippen 60 m steil ab und bieten so einen atemberaubenden Blick über den Fluss und das Weserbergland in seiner bunten Herbstpracht. Besonders lohnenswert sind diese Highlights in der Morgen- und Abenddämmerung, wenn Nebelschleicher über dem Wasser im Tal eine mystische Atmosphäre erzeugen oder die untergehende Sonne die Wälder in ihr rotes Licht taucht.
Direkt am WesterwaldSteig lockt ein herausfordernder Klettersteig. Die beeindruckende Felsformation aus Schiefer erklimmen Geübte mit der richtigen Ausrüstung. Zwischen normaler Streckenführung und dem Klettersteig kann man jedoch wählen. Fällt die Entscheidung auf den Klettersteig, geht es hinauf in luftige Höhen. Abenteuer pur auf der rund 300 Meter langen Strecke. Aus beeindruckender Höhe taucht man später ein in das Grenzbachtal, das man schon aus der Vogelperspektive erspähen konnte. Das einstmals dunkle und voller Fichten bestandene Tal ist heute gerodet und Weideland für die seltenen Heckrinder, die das Land frei von Busch und Hecke halten. Die Rinderrasse mit dem auffälligen dunklen Fell ähnelt dem schon lange ausgestorbenen Auerochsen. Ein paradiesisches Fleckchen Erde ist das Tal. Und die Passage, um zum Etappenziel in Horhausen zu gelangen. Die Etappe ist rund 15 Kilometer lang.
Die südliche Etappe (vier) führt über die in den Wald eingebettete Rappbode-Vorsperre und entlang der Hassel-Vorsperre auf die Hochfläche des Mittelharzes mit dem schmucken Kurort Hasselfelde. Im Kurpark des Ortes beginnt der Köhlerweg. Wie im Oberharz der Bergbau, hat in dieser Gegend die Köhlerei an vielen Stellen ihre Zeichen hinterlassen. Damit man nicht achtlos vorübergeht, gibt es Hinweistafeln, die auf die Relikte in der Landschaft aufmerksam machen. Die Tradition der Holzkohlebereitung wird bis heute liebevoll gepflegt. In der Schauköhlerei am Stemberghaus rauchen die Meiler und schon von weitem durchdringt der würzige Duft den Wald. Wer Platz hat, nimmt einen Sack echter Harzer Holzkohle mit nach Hause.
Auf dem Eifelsteig erlebt man ein Wochenende wie aus dem Bilderbuch. Wer gerne eine feste Basis hat, übernachtet im romantischen Landgasthof „Gut Marienbildchen“ in Roetgen. Von hier aus kann man die Etappe 1 zwischen Aachen-Kornelimünster und Roetgen und Etappe 2 zwischen Roetgen und Monschau wandern. Vorbei am Itertalviadukt, durchs Hochmoor und weiter über die Dreilägerbachtalsperre geht es auf der ersten Etappe bis Roetgen wo das Tagesziel erreicht ist. Auf der nächsten Tagesetappe verläuft der Eifelsteig über belgisches Gebiet und durch das Hohe Venn bis nach Monschau mit pittoreskem mittelalterlichen Stadtkern. Nach den Wanderungen erwarten den Wanderer am Abend herbstliche Menüs mit regionalen Zutaten. Das Angebot mit 3 Übernachtungen inkl. Abendmenüs ist buchbar ab 260,- Euro pro Person im DZ.
Wie ein lang gestreckter Bogen spannt sich die Misselhorner Heide durch den Wald – auf dem Heidschnuckenweg Etappe 12, von Weesen bis Dehningshof. Vom Parkplatz aus verläuft ein schmaler Pfad durch die Heide. Sandkuhlen, Wacholderbüsche, vereinzelt hübsch ausladende Kiefern. Schließlich öffnet sich vor einem das Tiefental. Obwohl nur wenige hundert Meter breit, beeindruckt das Panorama vom Waldrand. Es geht weiter durch die Heide, hinab in die Senke. Im Tiefental werden die Kiefern dichter. Die einheitlich hohen Bäume sind nach der letzten großen Feuerbrunst der Lüneburger Heide angepflanzt worden. Im August 1975 wütete hier der bislang größte Waldbrand in der Bundesrepublik Deutschland. Fast nur noch schwarze Stümpfe auf mehr als 8.000 Hektar Wald waren übrig. Dort, wo das Feuer damals ausgebrochen sein soll, steht heute am Angelbecksteich ein Gedenkstein. Der Heidschnuckenweg umrundet auf dem barrierefreien Wanderweg den idyllisch gelegenen Löschteich. Schließlich kommt der Dehningshof, der einladend mitten im Wald liegt.
Wer auf dem Westweg-Schwarzwald die Etappe 11 wandert, ist gleich mittendrin im bunten Herbst, denn hier erstreckt sich der Schwarzwald in all seiner bunten Pracht. Mit Belchen und Blauen stehen zwei der großen Schwarzwaldgipfel auf dem Programm. Der Belchen gilt als einer der schönsten, ursprünglichsten und alpinsten Gipfel im Südschwarzwald. Sein wuchtiges Bergmassiv überragt mit gewaltigen Wald- und Schrofenflanken die umliegenden Täler. Der Blauen dagegen schiebt sich schon weit in die Rheinebene vor. Beim Abstieg ins Markgräfler Land heißt es dann langsam Abschied vom Schwarzwald nehmen.
Durch die vielen Buchenmischwälder in der Region glänzt die Natur auf der Schwäbischen Alb herbstlich golden und umrahmt die schmalen Wanderpfade. Wer einfach mal abschalten möchte, bewegt sich am besten auf der Etappe 8 vom Boßler bis zur Burg Teck. Hier geht es hauptsächlich am Albtrauf und an großartigen Aussichtspunkten entlang, vorbei an mystischen Ruinen. Trittsicherheit ist auf den teils steilen Pfaden erforderlich. Nachdem man ein kleines Waldstück durchquert hat, schlendert man auf etlichen Kilometern immer am Waldrand entlang, bis zur Ruine Reußenstein. Über naturbelassene Pfade geht es weiter über Felder und Wiesen. An der Ziegelhütte wartet Kaffee und Kuchen auf die Wanderer, bevor es den anspruchsvollen Traufweg hoch zum Sattelbogen geht. Offizielles Etappenziel ist die Burg Teck, wo man im Wanderheim übernachten kann.
Eine besonders idyllische Etappe des Altmühltal-Panoramawegs ist die Etappe drei bei Pappenheim. Von Pappenheim aus überquert man zunächst die Altmühl. Für einen teils recht steilen Anstieg im Wald belohnt der herrliche Blick: auf einem schmalen Höhenweg folgen Wanderer dem Bogen der Altmühl. Über die sonnige Wacholderheide am Zimmerner Hang geht es Richtung Solnhofen. Dort kann man eine „Welt in Stein“ bewundern: In den Steinbrüchen werden die weltberühmten Solnhofener Platten gebrochen. In den Platten schlummert ein wertvolles Naturerbe: 140 Millionen Jahre alte Fossilien, darunter der Urvogel Archaeopteryx. Das Museum Solnhofen beherbergt eine beeindruckende Sammlung.
Im Herbst erlebt der Wanderer auf dem Kammweg Erzgebirge-Vogtland besondere Romantik: Wenn noch am Morgen die Nebelfelder aufsteigen, erwacht die Natur in der Mittelgebirgslandschaft der deutschböhmischen Kammregion. Während der Wanderkilometer einfach mal die Seele baumeln lassen: an Ausblicken über die Bergeshöhen mit ihren buntgemalten Mischwäldern, entlang rauschender Bachtäler, unterwegs Steinpilze und Maronen zum Trocknen oder Brombeeren zum Naschen einsammeln. Und wer noch seltenes Handwerk der Region (Drechseln, Klöppeln, Glasveredeln, Musikinstrumentenbau etc.) bestaunen möchte, findet auch das am Kammweg.
Autor: Mirjam Hackelsperger
Mehr Infos: top-trails-of-germany.de
© Fotos: Rothaarsteigverein e.V. (Klaus-Peter Kappest), Andreas Tiede, Klaus Hansen, Jens Häussler, B. Knöbel, Angela Hammer, Dominik Ketz, Markus Tiemann Lüneburg, Thomas Kujat, Schwarzwald Tourismus (Erich Spiegelhalter), Dietmar Denger, pixabay.com
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