An der Südspitze der Biskaya am Atlantik liegt eine Region, in der es noch immer Geheimnisse und Schätze zu entdecken gibt. Uralte Traditionen, eine ganze eigene Sprache, eine unglaublich leckere Küche und unterschiedliche Naturregionen vereinen sich bei den Basken zu einem spannenden Erlebnisland. Vom kantabrischen Meer im Westen bis zum Fluss Ebro im Süden erstrecken sich die drei Provinzen Gipuzkoa, Biskaya und Álava mit teilweise unberührter Natur.
Blau und Grün in vielen Schattierungen treffen hier auf intensive Weise aufeinander und sind ständige Begleiter, denen man sich kaum entziehen kann. Ob an den rauen Küstenabschnitten mit hübschen Stränden und kleinen Dörfern, in den uralten Buchen- und Eichenwäldern oder in den schillernden Lagunen und Feuchtgebieten – die Natur ist hier unglaublich vielfältig. Wunderbar erforschen kann man sie in insgesamt neun Naturparks. Dazu gesellen sich drei, auf ganz unterschiedliche Weise aufregende, Städte: Bilbao, San Sebastian und Vitoria-Gasteiz. Und als Sahnekrönchen obendrein kann man unterwegs unendlich viele kulinarische Leckereien genießen. Um die ganze Vielfalt zu erleben, ist eine Rundreise ideal. Ob mit dem Auto oder Motorrad, mit dem Fahrrad oder zu Fuß – die Devise lautet: Entdecken, erforschen, sich hingeben – der Landschaft, den Menschen, der Kultur und dem Essen. In genau dieser Reihenfolge lässt man sich einfach von einem Genuss zum nächsten treiben und kommt dabei aus dem Staunen kaum heraus. Dabei sollte man allerdings immer eine Regenjacke oder einen Schirm im Gepäck haben, denn das saftige Grün ist den häufigen Regengüssen zu verdanken. Wenn sich die Wolken am dramatischen Himmel dann aber wieder verzogen haben, leuchtet das eben noch düstere Baskenland wieder in seinen berühmten Farben.
Das Baskenland hält viele interessante Eigenarten bereit. So sind die Kultur und die Sprache hier komplett eigenständig geblieben. Euskera, die Sprache der Basken, ist in ihren Ursprüngen noch immer weitgehend ungeklärt. Bis ins Spätmittelalter ausschließlich mündlich überliefert, ist sie vermutlich die älteste lebende Sprache Europas und mit keiner anderen Sprache der Welt verwandt. Selbst von benachbarten Sprachen ist Euskera fast vollständig unbeeinflusst geblieben, weshalb es recht schwer zu erlernen ist.
Aber auch über die Herkunft der Basken, die ihre eigenen kulturellen Traditionen, Bräuche und Spiele pflegen, rätselt die Wissenschaft bis heute. In den Theorien ist von Wurzeln im Nahen Osten bis nach Zentralasien alles dabei. So spielt man hier beispielsweise Pelota, auch Basken-Ball genannt. Das Spiel ähnelt dem Squash, nur dass man dabei den Ball mit bloßer Hand schlägt. Pelota hat Volksfestcharakter und einen hohen Stellenwert im öffentlichen Leben der Basken.
Zur baskischen Folklore gehören auch eigene Musikrichtungen und Tanzstile. Man bezeichnet die Basken deshalb gerne als ein Volk der Sänger und Tänzer. So gibt es kaum eine familiäre Zusammenkunft und kein Dorffest, das nicht von traditionellen Liedern und Tänzen untermalt wird. Der Fandango z. B. basiert auf einem Walzerrhythmus und wird von Frauen und Männern in schnellen Bewegungen und mit akrobatischen Sprüngen getanzt. Er gilt als international bekanntester Tanz, da er nicht ausschließlich im Baskenland ausgeübt wird. Auch Reihen- und Rundtänze sind beliebt und haben eine lange Tradition. Gäste können in fast jedem Dorf im Baskenland an einer Tanzveranstaltung teilnehmen. Um wirklich in das Lebensgefühl einzutauchen, sollte man einfach mal mitmachen.
Obwohl das Baskenland eines der am meisten industrialisierten Gebiete Spaniens ist, findet man hier viele weite Landstriche, die beinahe unberührt sind – z. B. in insgesamt neun Naturparks. Besonders bemerkenswert sind die Naturparks Valderejo und Urkiola, aber auch das Biosphärenreservat Urdaibai, der Geopark an der Küste und und die magischen Landschaften entlang des Flusses Guernica.
Das Naturreservat Urdaibai gehört zu den Highlights im Baskenland, die man auf keinen Fall versäumen sollte. Das Gebiet wurde 1984 von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt. Man kann dort eine reiche Natur- und Artenvielfalt bestaunen. Den Mittelpunkt bildet der Fluss Oka, der am Berg Oiz entspringt und bei Mundaka ins Meer mündet. Die herrlichen Sumpfgebiete sind dort voller Leben. Fischadler, Löffler, Rohrdommel und viele andere Vögel, die man anderswo auf der iberischen Halbinsel nur sehr selten zu sehen bekommt, kann man hier beobachten. Vogelliebhaber können auch das moderne Urdaibai Bird Center besuchen. Neben den einzigartigen Sumpfgebieten findet man in Urdaibai auch einige der schönsten und beliebtesten Strände des Baskenlandes. Einer davon ist Laida, der ständig seine Form und Größe ändert. Denn die Strömung und eine vorgelagerte Sandbank führen hier ein von den Gezeiten abhängiges Eigenleben. Der Sand ist fein und golden und bei Surfern, Kanufahrern und Familien mit Kindern gleichermaßen beliebt. Besonders eindrucksvoll ist auch der Strand von Laga, der unterhalb der imposanten Klippen Peñón de Ogoño liegt. Mit seinem feinen Sand und der malerischen Kulisse kann man ihn als kleines Paradies bezeichnen.
Hier hat jeder Naturraum eine eigene Persönlichkeit: Sie zeigen den facettenreichen Charakter von Euskadi.
Darüber hinaus locken in Urdaibai auch einige großartige Aussichtspunkte. Dazu gehören z. B. die Klippen Peñón de Ogoño oder die Kapellen von San Pedro de Atxarre in Ibarrangelu und San Miguel de Ereñozar in Ereño. Auch im Landesinneren hält Urdaibai einige Schätze bereit. So kann man in den Höhlen von Santimamiñe einen Blick in das Innere der Erdkruste werfen und die gut erhaltenen Höhlenmalereien bewundern. Ganz in der Nähe befindet sich auch der verzauberte Wald Oma. Hier hat der Bildhauer und Maler Agustín Ibarrola aus Bilbao 1984 einen magischen Raum erschaffen, der eine Verbindung zwischen Natur und Kunst darstellt. Auf Baumstämmen und Steinen hat er Spuren hinterlassen – und damit die Natur als Leinwand benutzt.
Ein weiteres Juwel unter den Naturparks des Baskenlandes ist der Geopark der Baskischen Küste. Er erstreckt sich über 90 qkm und schließt die zur Provinz Gipuzkoa gehörenden Gemeinden Deba, Zumaia und Mutriku mit ein. Als Teil des Europäischen Geopark-Netzwerkes und des Globalen Geopark-Netzwerkes der UNESCO kann man hier beobachten, wie Meer und Land in ergreifender Schönheit aufeinandertreffen. Gewaltige Wellen, die auf die beeindruckende Steilküste, den Flysch, schlagen und in tausend glitzernden Tropfen gen Himmel tanzen, lassen das Abenteurerherz höher schlagen. Im Karstgebiet des Geoparks verdient die altsteinzeitliche Höhle von Ekain besondere Erwähnung. Sie wurde 2008 durch die UNESCO zum Welterbe erklärt.
Egal welchem Naturschauspiel man sich auch zuwendet, langweilig wird es im Baskenland nicht. Denn für fast jede Freizeitaktivität ist das passende Terrain vorhanden – ob Golfen, Reiten, Wandern, Moutainbiken, Surfen oder Klettern. Der Clou dabei: Auch im Rahmen des Ökotourismus ist es vielerorts möglich, diese Freizeitaktivitäten auszuüben. Denn das Baskenland ist die erste autonome Region, die sich dem Ökotourismus-Club Spaniens angeschlossen hat. Die Initiative wurde 2010 ins Leben gerufen, das Programm wird seitdem stetig ausgebaut und erweitert.
Ein absolutes Unikat unter den Sehenswürdigkeiten des Baskenlandes und ein weiterer Grund einmal hierhin zu reisen ist das Mini-Eiland San Juan de Gaztelugatxe. Umspült vom Kantabrischen Meer, gegenüber dem Monte Burgoa, im Herzen des Urdaibai-Biosphärereservats, ragt der Felsbrocken mit seiner kleinen Kirche auf der Spitze aus dem Atlantik. Das unter Naturschutz stehende Biotop liegt idyllisch und weit entfernt von jeder Stadt zwischen den beiden Küstenorten Bakio und Bermeo. Über eine märchenhafte steinerne Brücke mit 241 Treppenstufen ist der Ort mit dem Festland verbunden.
Gaztelugatxe ist die Wiege vieler Piraten- und Hexengeschichten und wurde damit zu einer wahren Legende im Baskenland. Der echte historische Hintergrund liegt jedoch bei Johannes dem Täufer. Ihm zu Ehren wurde im 10. Jahrhundert die kleine Einsiedelei errichtet. Heute kann man den Originalbau nicht mehr betreten. Denn im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche mehrfach durch Feuer und Kriege zerstört und musste immer wieder neu aufgebaut werden. Trotz ihrer geringen Größe hat die Kirche im Innern einiges zu bieten: Unzählige Fresken und Opfergaben der Seeleute, die Schiffbrüche überlebt haben, fesseln den Blick.
Neben den Piratengeschichten kursiert eine weitere Legende: Nach alter Tradition soll man, sobald man in der Kirche angekommen ist, dreimal die Glocke läuten und einen Wunsch aussprechen. Sollte er nicht in Erfüllung gehen, kann man sich immerhin damit trösten einen original Drehort der berühmten Fantasyserie „Game of Thrones“ betreten zu haben. Denn San Juan de Gaztelugatxe stellt in der Serie die Burg „Drachenstein“ dar. Wenn man der Phantasie freien Lauf gewährt, kann man sich fast vorstellen, wie drei Feuerdrachen die Brücke überfliegen.
Politisch gesehen gehört das Baskenland sowohl zu Spanien als auch zu Frankreich. Und obwohl die berühmte Baskenmütze als französisches Wahrzeichen gilt, ist der spanische Teil des Baskenlandes fünf Mal so groß wie der französische Teil.
Mit dem Zug sind es von Frankfurt etwa zwölf, von München etwa 16 Stunden nach San Sebastián. Die Lufthansa fliegt von München, Frankfurt oder Stuttgart direkt nach Bilbao. Von Hamburg oder Berlin aus fliegen unter anderem Vueling und Iberia nach San Sebastián.
Wandern, Klettern, Surfen, Reiten, Mountainbiken, Golfen.
Viele Wege führen durch das Baskenland! Wer sich nicht selbst die Mühe machen möchte, seine Highlights zusammenzufügen, kann einfach The Basque Route mit dem Auto oder Motorrad abfahren. In acht Etappen lernt man die verschiedenen Gesichter des Baskenlandes und seine Highlights kennen.
Autor: Andrea Lang
Weitere Informationen: spain.info , tourismus.euskadi.eus
© Fotos: Unsplash.com: Max van den Oetelaar; istock: photooiasson, AcasPhotography,tacstef, CREATISTA, ARUIZHU, tra_fi_k, MarioGuti, PurpleImages, DieterMeyrl, jon chica parada, Jon Benedictus; basquetour.eus
An der Südspitze der Biskaya am Atlantik liegt eine Region, in der es noch immer Geheimnisse und Schätze zu entdecken gibt. Uralte Traditionen, eine ganze eigene Sprache, eine unglaublich leckere Küche und unterschiedliche Naturregionen vereinen sich bei den Basken zu einem spannenden Erlebnisland. Vom kantabrischen Meer im Westen bis zum Fluss Ebro im Süden erstrecken sich die drei Provinzen Gipuzkoa, Biskaya und Álava mit teilweise unberührter Natur.
Blau und Grün in vielen Schattierungen treffen hier auf intensive Weise aufeinander und sind ständige Begleiter, denen man sich kaum entziehen kann. Ob an den rauen Küstenabschnitten mit hübschen Stränden und kleinen Dörfern, in den uralten Buchen- und Eichenwäldern oder in den schillernden Lagunen und Feuchtgebieten – die Natur ist hier unglaublich vielfältig. Wunderbar erforschen kann man sie in insgesamt neun Naturparks. Dazu gesellen sich drei, auf ganz unterschiedliche Weise aufregende, Städte: Bilbao, San Sebastian und Vitoria-Gasteiz. Und als Sahnekrönchen obendrein kann man unterwegs unendlich viele kulinarische Leckereien genießen. Um die ganze Vielfalt zu erleben, ist eine Rundreise ideal. Ob mit dem Auto oder Motorrad, mit dem Fahrrad oder zu Fuß – die Devise lautet: Entdecken, erforschen, sich hingeben – der Landschaft, den Menschen, der Kultur und dem Essen. In genau dieser Reihenfolge lässt man sich einfach von einem Genuss zum nächsten treiben und kommt dabei aus dem Staunen kaum heraus. Dabei sollte man allerdings immer eine Regenjacke oder einen Schirm im Gepäck haben, denn das saftige Grün ist den häufigen Regengüssen zu verdanken. Wenn sich die Wolken am dramatischen Himmel dann aber wieder verzogen haben, leuchtet das eben noch düstere Baskenland wieder in seinen berühmten Farben.
Das Baskenland hält viele interessante Eigenarten bereit. So sind die Kultur und die Sprache hier komplett eigenständig geblieben. Euskera, die Sprache der Basken, ist in ihren Ursprüngen noch immer weitgehend ungeklärt. Bis ins Spätmittelalter ausschließlich mündlich überliefert, ist sie vermutlich die älteste lebende Sprache Europas und mit keiner anderen Sprache der Welt verwandt. Selbst von benachbarten Sprachen ist Euskera fast vollständig unbeeinflusst geblieben, weshalb es recht schwer zu erlernen ist.
Aber auch über die Herkunft der Basken, die ihre eigenen kulturellen Traditionen, Bräuche und Spiele pflegen, rätselt die Wissenschaft bis heute. In den Theorien ist von Wurzeln im Nahen Osten bis nach Zentralasien alles dabei. So spielt man hier beispielsweise Pelota, auch Basken-Ball genannt. Das Spiel ähnelt dem Squash, nur dass man dabei den Ball mit bloßer Hand schlägt. Pelota hat Volksfestcharakter und einen hohen Stellenwert im öffentlichen Leben der Basken.
Zur baskischen Folklore gehören auch eigene Musikrichtungen und Tanzstile. Man bezeichnet die Basken deshalb gerne als ein Volk der Sänger und Tänzer. So gibt es kaum eine familiäre Zusammenkunft und kein Dorffest, das nicht von traditionellen Liedern und Tänzen untermalt wird. Der Fandango z. B. basiert auf einem Walzerrhythmus und wird von Frauen und Männern in schnellen Bewegungen und mit akrobatischen Sprüngen getanzt. Er gilt als international bekanntester Tanz, da er nicht ausschließlich im Baskenland ausgeübt wird. Auch Reihen- und Rundtänze sind beliebt und haben eine lange Tradition. Gäste können in fast jedem Dorf im Baskenland an einer Tanzveranstaltung teilnehmen. Um wirklich in das Lebensgefühl einzutauchen, sollte man einfach mal mitmachen.
Obwohl das Baskenland eines der am meisten industrialisierten Gebiete Spaniens ist, findet man hier viele weite Landstriche, die beinahe unberührt sind – z. B. in insgesamt neun Naturparks. Besonders bemerkenswert sind die Naturparks Valderejo und Urkiola, aber auch das Biosphärenreservat Urdaibai, der Geopark an der Küste und und die magischen Landschaften entlang des Flusses Guernica.
Das Naturreservat Urdaibai gehört zu den Highlights im Baskenland, die man auf keinen Fall versäumen sollte. Das Gebiet wurde 1984 von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt. Man kann dort eine reiche Natur- und Artenvielfalt bestaunen. Den Mittelpunkt bildet der Fluss Oka, der am Berg Oiz entspringt und bei Mundaka ins Meer mündet. Die herrlichen Sumpfgebiete sind dort voller Leben. Fischadler, Löffler, Rohrdommel und viele andere Vögel, die man anderswo auf der iberischen Halbinsel nur sehr selten zu sehen bekommt, kann man hier beobachten. Vogelliebhaber können auch das moderne Urdaibai Bird Center besuchen. Neben den einzigartigen Sumpfgebieten findet man in Urdaibai auch einige der schönsten und beliebtesten Strände des Baskenlandes. Einer davon ist Laida, der ständig seine Form und Größe ändert. Denn die Strömung und eine vorgelagerte Sandbank führen hier ein von den Gezeiten abhängiges Eigenleben. Der Sand ist fein und golden und bei Surfern, Kanufahrern und Familien mit Kindern gleichermaßen beliebt. Besonders eindrucksvoll ist auch der Strand von Laga, der unterhalb der imposanten Klippen Peñón de Ogoño liegt. Mit seinem feinen Sand und der malerischen Kulisse kann man ihn als kleines Paradies bezeichnen.
Hier hat jeder Naturraum eine eigene Persönlichkeit: Sie zeigen den facettenreichen Charakter von Euskadi.
Darüber hinaus locken in Urdaibai auch einige großartige Aussichtspunkte. Dazu gehören z. B. die Klippen Peñón de Ogoño oder die Kapellen von San Pedro de Atxarre in Ibarrangelu und San Miguel de Ereñozar in Ereño. Auch im Landesinneren hält Urdaibai einige Schätze bereit. So kann man in den Höhlen von Santimamiñe einen Blick in das Innere der Erdkruste werfen und die gut erhaltenen Höhlenmalereien bewundern. Ganz in der Nähe befindet sich auch der verzauberte Wald Oma. Hier hat der Bildhauer und Maler Agustín Ibarrola aus Bilbao 1984 einen magischen Raum erschaffen, der eine Verbindung zwischen Natur und Kunst darstellt. Auf Baumstämmen und Steinen hat er Spuren hinterlassen – und damit die Natur als Leinwand benutzt.
Ein weiteres Juwel unter den Naturparks des Baskenlandes ist der Geopark der Baskischen Küste. Er erstreckt sich über 90 qkm und schließt die zur Provinz Gipuzkoa gehörenden Gemeinden Deba, Zumaia und Mutriku mit ein. Als Teil des Europäischen Geopark-Netzwerkes und des Globalen Geopark-Netzwerkes der UNESCO kann man hier beobachten, wie Meer und Land in ergreifender Schönheit aufeinandertreffen. Gewaltige Wellen, die auf die beeindruckende Steilküste, den Flysch, schlagen und in tausend glitzernden Tropfen gen Himmel tanzen, lassen das Abenteurerherz höher schlagen. Im Karstgebiet des Geoparks verdient die altsteinzeitliche Höhle von Ekain besondere Erwähnung. Sie wurde 2008 durch die UNESCO zum Welterbe erklärt.
Egal welchem Naturschauspiel man sich auch zuwendet, langweilig wird es im Baskenland nicht. Denn für fast jede Freizeitaktivität ist das passende Terrain vorhanden – ob Golfen, Reiten, Wandern, Moutainbiken, Surfen oder Klettern. Der Clou dabei: Auch im Rahmen des Ökotourismus ist es vielerorts möglich, diese Freizeitaktivitäten auszuüben. Denn das Baskenland ist die erste autonome Region, die sich dem Ökotourismus-Club Spaniens angeschlossen hat. Die Initiative wurde 2010 ins Leben gerufen, das Programm wird seitdem stetig ausgebaut und erweitert.
Ein absolutes Unikat unter den Sehenswürdigkeiten des Baskenlandes und ein weiterer Grund einmal hierhin zu reisen ist das Mini-Eiland San Juan de Gaztelugatxe. Umspült vom Kantabrischen Meer, gegenüber dem Monte Burgoa, im Herzen des Urdaibai-Biosphärereservats, ragt der Felsbrocken mit seiner kleinen Kirche auf der Spitze aus dem Atlantik. Das unter Naturschutz stehende Biotop liegt idyllisch und weit entfernt von jeder Stadt zwischen den beiden Küstenorten Bakio und Bermeo. Über eine märchenhafte steinerne Brücke mit 241 Treppenstufen ist der Ort mit dem Festland verbunden.
Gaztelugatxe ist die Wiege vieler Piraten- und Hexengeschichten und wurde damit zu einer wahren Legende im Baskenland. Der echte historische Hintergrund liegt jedoch bei Johannes dem Täufer. Ihm zu Ehren wurde im 10. Jahrhundert die kleine Einsiedelei errichtet. Heute kann man den Originalbau nicht mehr betreten. Denn im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche mehrfach durch Feuer und Kriege zerstört und musste immer wieder neu aufgebaut werden. Trotz ihrer geringen Größe hat die Kirche im Innern einiges zu bieten: Unzählige Fresken und Opfergaben der Seeleute, die Schiffbrüche überlebt haben, fesseln den Blick.
Neben den Piratengeschichten kursiert eine weitere Legende: Nach alter Tradition soll man, sobald man in der Kirche angekommen ist, dreimal die Glocke läuten und einen Wunsch aussprechen. Sollte er nicht in Erfüllung gehen, kann man sich immerhin damit trösten einen original Drehort der berühmten Fantasyserie „Game of Thrones“ betreten zu haben. Denn San Juan de Gaztelugatxe stellt in der Serie die Burg „Drachenstein“ dar. Wenn man der Phantasie freien Lauf gewährt, kann man sich fast vorstellen, wie drei Feuerdrachen die Brücke überfliegen.
Politisch gesehen gehört das Baskenland sowohl zu Spanien als auch zu Frankreich. Und obwohl die berühmte Baskenmütze als französisches Wahrzeichen gilt, ist der spanische Teil des Baskenlandes fünf Mal so groß wie der französische Teil.
Mit dem Zug sind es von Frankfurt etwa zwölf, von München etwa 16 Stunden nach San Sebastián. Die Lufthansa fliegt von München, Frankfurt oder Stuttgart direkt nach Bilbao. Von Hamburg oder Berlin aus fliegen unter anderem Vueling und Iberia nach San Sebastián.
Wandern, Klettern, Surfen, Reiten, Mountainbiken, Golfen.
Viele Wege führen durch das Baskenland! Wer sich nicht selbst die Mühe machen möchte, seine Highlights zusammenzufügen, kann einfach The Basque Route mit dem Auto oder Motorrad abfahren. In acht Etappen lernt man die verschiedenen Gesichter des Baskenlandes und seine Highlights kennen.
Autor: Andrea Lang
Weitere Informationen: spain.info , tourismus.euskadi.eus
© Fotos: Unsplash.com: Max van den Oetelaar; istock: photooiasson, AcasPhotography,tacstef, CREATISTA, ARUIZHU, tra_fi_k, MarioGuti, PurpleImages, DieterMeyrl, jon chica parada, Jon Benedictus; basquetour.eus
© Copyright 2024 Die neue Reiselust