Es kribbelt angenehm auf der Haut, als ich in der RupertusTherme ins Soleschwebebecken steige. Wie der Name schon sagt, gleitet man hier vollkommen schwerelos durch das heilsame Wasser. Es ist eines von vielen Erlebnissen, die die beliebte Therme in Bad Reichenhall bietet. Verschiedene Innen- und Außenbecken mit unterschiedlichem Alpen Solegehalt stehen den Gästen zur Verfügung. Da gibt es u. a. das Klang- und Farblichtbecken, die Solegrotte oder den Whirlpool.
Eine Gradierwand, das Sole-Dampfbad und die Saunalandschaft auf knapp 1.000 Quadratmetern machen den Aufenthalt in der Therme zusätzlich zu einem Genuss. Daneben werden kostenlose Aqua-Kurse sowie ein Wellness- und Fitness-Center angeboten. Übrigens stand der heilige Rupertus für den Namen der Therme Pate. Denn der Heilige ist Schutzpatron des Salzes. Der Legende nach entdeckte der Wormser Bischof im Jahr 696 die Reichenhaller Solequellen, als er mit seinem Bischofsstab gegen einen Felsblock schlug.
Die AlpenSole ist allgegenwärtig – und macht Bad Reichenhall zu einem der beliebtesten Kurorte in Bayern. Bereits in der Bronzezeit wurde in dieser Gegend Salz gewonnen. Die „Alte Soleleitung“, die von den Quellen im Berchtesgadener Land nach Bad Reichenhall führt, stammt aus dem Jahr 1817. Die Überreste dieser historischen technischen Meisterleistung sind heute in der Alten Saline zu bewundern.
König Ludwig I. ließ im Jahr 1837 das Gebäude der Alten Saline (siehe S. 80) errichten. Heute beherbergt das prächtige Gebäude u. a. die AlpenSole-Heilquelle, das Salzmuseum und die Kunstakademie Bad Reichenhall. Letztere ist eine hochkarätige Studieneinrichtung, die neben Kursen für Anfänger auch Meisterkurse und Studiengänge in Malerei anbietet. Rund 2.000 Interessierte aus aller Welt buchen hier jedes Jahr einen Kurs aus dem internationalen Angebot.
Eine weitere Besonderheit: Die AlpenSole wird direkt von der Alten Saline per Soleleitung zur RupertusTherme, zum Gradierhaus, zu Kurmittelhäusern und Kliniken geleitet. Die Sole heilt die Atemwege, kann auch zum Gurgeln verwendet werden. Vom Freiluft-Inhalatorium des Gradierhauses, das im blühenden Königlichen Kurgarten untergebracht ist, weht ebenfalls eine Brise der AlpenSole durch die Luft. Und zu guter Letzt versprüht auch der Springbrunnen auf dem rund 40.000 Quadratmeter großen Areal Sole-Partikel. Ein Spaziergang im Königlichen Kurgarten wirkt daher ähnlich heilsam wie ein Tag am Meer.
Neben ihren vielen Kureinrichtungen bietet die hübsche Alpenstadt ein lebendiges Kulturleben. Allen voran ist hier die Bad Reichenhaller Philharmonie zu nennen. Das Orchester ist das einzige ganzjährig spielende sinfonische Orchester weltweit. Entsprechend hoch ist die Zahl der internationalen Gäste, die sich für klassische Musik interessieren. Aber auch traditionelle bayerische Musikveranstaltungen finden das ganze Jahr über statt.
Ein Bummel durch den historischen Stadtkern bietet unserer Reisegruppe nach dem Thermenbesuch einen Einblick in die Geschichte Bad Reichenhalls. Im Jahr 1159 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt; daher finden sich im Stadtbild architektonische Kleinode aus mehreren Epochen. Wir bewundern die Fußgängerzone in der Poststraße mit ihren hübsch renovierten Häusern, den Rathausplatz und die Luitpoldbrücke aus dem 19. Jahrhundert. Wer möchte, kann aus unterschiedlichen Führungen und Ausflügen wählen, die die Stadt anbietet. So z. B. „Auf den Spuren der Kelten, Römer und Bajuwaren“, „Von der Salinenstadt zum Weltkurort“ oder einen „Ausflug ins Berchtesgadener Land“. Spannend ist auch ein Besuch der privaten Alpenbrauerei „Bürgerbräu“.
Früh am nächsten Morgen macht sich unsere Reisegruppe bei strahlendem Sonnenschein auf, um mit der Predigtstuhlbahn auf den gleichnamigen Berg zu fahren – einen der Hausberge von Bad Reichenhall. Eine Fahrt mit der Bahn gewährt traumhafte Ausblicke auf blühende Almen, über die Bergketten der Alpen und die Stadt. Die Großkabinenseilbahn ist die älteste im Original erhaltene ihrer Art weltweit – mit Ganzjahresbetrieb.
Oben auf dem 1.614 Meter hohen Predigtstuhl empfiehlt sich ein Besuch des Restaurants: Es steht – ebenso wie die Predigtstuhlbahn – unter Denkmalschutz. Hier kommt typisch regionale Kost auf den Tisch, z. B. Erpelbrust im Rauchsalz, Saiblingsfilet und Serviettenknödel. Und als Dessert gibt es leckeren, hausgemachten Topfen mit Passionsfrucht-Thymian-Sorbet. Jeweils sonntags findet ein üppiger Brunch statt. Eine spektakuläre Aussicht gibt es gratis dazu.
Anschließend bieten sich verschiedene Wanderrouten in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden an. Eine mittelschwere Route ist z. B. die „Bergwald-Erlebnisrunde“. Sie führt ein Stück durch den Wald sowie über die märchenhafte, unbewirtschaftete Obere Schlegelalm und gewährt fantastische Blicke über das gesamte Berchtesgadener Land bis zum „Bayerischen Meer“, dem Chiemsee. Geübte Wanderer schaffen es locker auf den Gipfel – z. B. von Westen über den Waxriessteig. Belohnt werden sie mit dem Traum-Panorama der Tiroler Alpen.
Autor: Annette Waldow
© Fotos: Bayerisches Staatsbad Bad Reichenhall
Es kribbelt angenehm auf der Haut, als ich in der RupertusTherme ins Soleschwebebecken steige. Wie der Name schon sagt, gleitet man hier vollkommen schwerelos durch das heilsame Wasser. Es ist eines von vielen Erlebnissen, die die beliebte Therme in Bad Reichenhall bietet. Verschiedene Innen- und Außenbecken mit unterschiedlichem Alpen Solegehalt stehen den Gästen zur Verfügung. Da gibt es u. a. das Klang- und Farblichtbecken, die Solegrotte oder den Whirlpool.
Eine Gradierwand, das Sole-Dampfbad und die Saunalandschaft auf knapp 1.000 Quadratmetern machen den Aufenthalt in der Therme zusätzlich zu einem Genuss. Daneben werden kostenlose Aqua-Kurse sowie ein Wellness- und Fitness-Center angeboten. Übrigens stand der heilige Rupertus für den Namen der Therme Pate. Denn der Heilige ist Schutzpatron des Salzes. Der Legende nach entdeckte der Wormser Bischof im Jahr 696 die Reichenhaller Solequellen, als er mit seinem Bischofsstab gegen einen Felsblock schlug.
Die AlpenSole ist allgegenwärtig – und macht Bad Reichenhall zu einem der beliebtesten Kurorte in Bayern. Bereits in der Bronzezeit wurde in dieser Gegend Salz gewonnen. Die „Alte Soleleitung“, die von den Quellen im Berchtesgadener Land nach Bad Reichenhall führt, stammt aus dem Jahr 1817. Die Überreste dieser historischen technischen Meisterleistung sind heute in der Alten Saline zu bewundern.
König Ludwig I. ließ im Jahr 1837 das Gebäude der Alten Saline (siehe S. 80) errichten. Heute beherbergt das prächtige Gebäude u. a. die AlpenSole-Heilquelle, das Salzmuseum und die Kunstakademie Bad Reichenhall. Letztere ist eine hochkarätige Studieneinrichtung, die neben Kursen für Anfänger auch Meisterkurse und Studiengänge in Malerei anbietet. Rund 2.000 Interessierte aus aller Welt buchen hier jedes Jahr einen Kurs aus dem internationalen Angebot.
Eine weitere Besonderheit: Die AlpenSole wird direkt von der Alten Saline per Soleleitung zur RupertusTherme, zum Gradierhaus, zu Kurmittelhäusern und Kliniken geleitet. Die Sole heilt die Atemwege, kann auch zum Gurgeln verwendet werden. Vom Freiluft-Inhalatorium des Gradierhauses, das im blühenden Königlichen Kurgarten untergebracht ist, weht ebenfalls eine Brise der AlpenSole durch die Luft. Und zu guter Letzt versprüht auch der Springbrunnen auf dem rund 40.000 Quadratmeter großen Areal Sole-Partikel. Ein Spaziergang im Königlichen Kurgarten wirkt daher ähnlich heilsam wie ein Tag am Meer.
Neben ihren vielen Kureinrichtungen bietet die hübsche Alpenstadt ein lebendiges Kulturleben. Allen voran ist hier die Bad Reichenhaller Philharmonie zu nennen. Das Orchester ist das einzige ganzjährig spielende sinfonische Orchester weltweit. Entsprechend hoch ist die Zahl der internationalen Gäste, die sich für klassische Musik interessieren. Aber auch traditionelle bayerische Musikveranstaltungen finden das ganze Jahr über statt.
Ein Bummel durch den historischen Stadtkern bietet unserer Reisegruppe nach dem Thermenbesuch einen Einblick in die Geschichte Bad Reichenhalls. Im Jahr 1159 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt; daher finden sich im Stadtbild architektonische Kleinode aus mehreren Epochen. Wir bewundern die Fußgängerzone in der Poststraße mit ihren hübsch renovierten Häusern, den Rathausplatz und die Luitpoldbrücke aus dem 19. Jahrhundert. Wer möchte, kann aus unterschiedlichen Führungen und Ausflügen wählen, die die Stadt anbietet. So z. B. „Auf den Spuren der Kelten, Römer und Bajuwaren“, „Von der Salinenstadt zum Weltkurort“ oder einen „Ausflug ins Berchtesgadener Land“. Spannend ist auch ein Besuch der privaten Alpenbrauerei „Bürgerbräu“.
Früh am nächsten Morgen macht sich unsere Reisegruppe bei strahlendem Sonnenschein auf, um mit der Predigtstuhlbahn auf den gleichnamigen Berg zu fahren – einen der Hausberge von Bad Reichenhall. Eine Fahrt mit der Bahn gewährt traumhafte Ausblicke auf blühende Almen, über die Bergketten der Alpen und die Stadt. Die Großkabinenseilbahn ist die älteste im Original erhaltene ihrer Art weltweit – mit Ganzjahresbetrieb.
Oben auf dem 1.614 Meter hohen Predigtstuhl empfiehlt sich ein Besuch des Restaurants: Es steht – ebenso wie die Predigtstuhlbahn – unter Denkmalschutz. Hier kommt typisch regionale Kost auf den Tisch, z. B. Erpelbrust im Rauchsalz, Saiblingsfilet und Serviettenknödel. Und als Dessert gibt es leckeren, hausgemachten Topfen mit Passionsfrucht-Thymian-Sorbet. Jeweils sonntags findet ein üppiger Brunch statt. Eine spektakuläre Aussicht gibt es gratis dazu.
Anschließend bieten sich verschiedene Wanderrouten in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden an. Eine mittelschwere Route ist z. B. die „Bergwald-Erlebnisrunde“. Sie führt ein Stück durch den Wald sowie über die märchenhafte, unbewirtschaftete Obere Schlegelalm und gewährt fantastische Blicke über das gesamte Berchtesgadener Land bis zum „Bayerischen Meer“, dem Chiemsee. Geübte Wanderer schaffen es locker auf den Gipfel – z. B. von Westen über den Waxriessteig. Belohnt werden sie mit dem Traum-Panorama der Tiroler Alpen.
Autor: Annette Waldow
© Fotos: Bayerisches Staatsbad Bad Reichenhall
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