Planung ist alles – Reisen mit ALLERGIE

Damit Menschen mit Allergien, Asthma und Neurodermitis die schönste Jahreszeit – ihren Urlaub – in vollen Zügen genießen können, ist eine genaue und gut überlegte Urlaubsplanung wichtig.

Urlaubsziel Küste, Inseln oder Gebirge

Da jeder Patient „sein“ Asthma und „seine“ individuelle Allergie hat, stellt er auch unterschiedliche Anforderungen an Trockenheit oder Feuchte von Luft und Böden, an Höhenlage, Luftströmung, Temperatur, Staubfreiheit und Sonnenscheindauer. Bei dieser Vielzahl von Faktoren, die das Klima bestimmen, wird deutlich, dass es ein generell günstiges Klima, in dem jeder Asthmatiker oder Allergiker befreit aufatmet, nicht geben kann.

Für einen erholsamen Urlaub herrscht je nach vorliegender Allergie ein für Allergiker freundliches Klima an der See, auf Hochseeinseln oder im Gebirge mit mittleren Höhen von 1.500 bis 2.000 Meter über dem Meeresspiegel. See und Gebirge bieten geringen bis gar keinen Pollenflug, im Gebirge liegen außerdem keine bis minimale Allergenbelastungen von Schimmelpilzen und Hausstaubmilben vor. Informieren Sie sich vor der Buchung darüber, ob am Urlaubsort oder in dessen Umgebung „Ihr“ Allergen vorkommt. Einige Urlaubsregionen messen regelmäßig die Pollenbelastung vor Ort und informieren darüber im Internet. Befragen Sie das Fremdenverkehrsamt oder Touristenbüro der jeweiligen Region.

Tipps zur Auswahl der Urlaubsregion:

Für Hausstaubmilbenallergiker: trockenes und kühles Hochgebirgsklima ist besonders günstig. Ab einer Höhe von rund 1.500 m werden Hausstaubmilben nicht mehr angetroffen.
Für Pollenallergiker: Die Nordsee garantiert bei Nordwestwind Beschwerdefreiheit, da die Pollen von der Küste weggeweht werden. Günstig ist natürlich auch, vor seinen Pollen in ein „pollenfreies“ Gebiet zu flüchten, in dem die Pollen bereits nicht mehr fliegen oder vegetationsbedingt gar nicht vorkommen. Aber Achtung: Erkundigen Sie sich nach Kreuzreaktionen innerhalb der Pflanzenfamilien.

Bei Infektasthma oder chronischer Bronchitis: trockenes und mildes Schonklima, wie es auf den Kanaren oder Balearen zu finden ist, bekommt den meisten Menschen mit Atemwegsproblemen. Eine Alternative bieten Regionen mit einer klimatisch bedingten besonders salzhaltigen Luft – wie etwa die Halbinsel Losinj in Kroatien, die daher seit dem 19 Jahrhundert eine Kurtradition aufweist.  Neurodermitiker: Das Klima an Ost- oder Nordsee mit salzhaltiger Luft und Sonnenschein kann der Haut sehr gut tun. Ein Aufenthalt sollte allerdings mindestens 14 Tage betragen. Beim Aufenthalt im Hochgebirge muss aufgrund der geringeren Luftfeuchtigkeit mit einer stärkeren Austrocknung der Haut gerechnet werden. Auch Aufenthalte am – besser gesagt auch im – Toten Meer nutzen der neurodermitischen Haut.

 

Deutscher Allergie- und
Asthmabund e.V. – DAAB,
An der Eickesmühle 15-19,
41238 Mönchengladbach
Beratungshotline: 02166/64788-88,
info@daab.de, www.daab.de

 

Wie finden Allergiker die passende Unterkunft?

Allergikerfreundliche Urlaubsunterkünfte sind nicht selbstverständlich, aber finden eine zunehmende Bedeutung. Ein Hotel stellt sich in der Regel nicht pauschal auf alle Allergiker ein, da es viele verschiedene Allergien gibt und der Anbieter nicht allen Wünschen gerecht werden kann. Bei Hotels oder Ferienunterkünften, die mit Angeboten für Allergiker werben, sollte der Gast daher immer erfragen, ob seine eigenen Ansprüche an die Unterkunft berücksichtigt werden können.

Sprachführer „Mit Allergien auf Reisen“

Der DAAB-Sprachführer enthält Reisetipps für Allergiker, Asthmatiker und Neurodermitiker und Informationen zum aktuellen Stand der Lebensmittelkennzeichnung.

Das Herzstück bilden die Sprachtabellen für Lebensmittel. In ihnen werden über siebzig Lebensmittel, die häufig Allergien auslösen, aufgeführt und in zehn europäische Sprachen und Türkisch übersetzt. Damit sich Gäste mit Allergien im Restaurant besser verständigen können, wurden auch ein paar Sätze, in denen der Gast seine Allergien schildert, in jede der Sprachen übersetzt. Diese Kärtchen erleichtern die Kommunikation mit dem Koch. Bei landestypischen Gerichten geht nicht immer aus dem Namen hervor, welche Zutaten enthalten sind. Deswegen werden in dem Sprachführer auch die wichtigsten landestypischen Gerichte erklärt und die Allergene aufgezeigt. Damit können Allergiker herausfinden, welche Nationalgerichte sie meiden müssen und bei welchen sie ruhig zugreifen können.

CheckListe mit möglichen Fragen:

  • Lassen sich die Fenster zum Lüften öffnen?
  • Kann das Bad belüftet werden? (ohne Fenster steigt die Möglichkeit für Schimmelpilzbefall).
  • Welche Matratzen sind in den Zimmern? Kann man sie mit einem (eigenen) Encasing – also einer milbenallergendichten Schutzhüllen – ausstatten? Dies ist bei Boxspringbetten zum Beispiel kaum möglich.
  • Haben die Zimmer einen Bodenbelag aus glattem, wischbarem Material?
  • Gibt es Nichtraucher-Zimmer? Sind diese in einem eigenen Flur abgetrennt?
  • Sind Tiere im Haus erlaubt? Wenn ja, sind die Zimmer in einem eigenen Flur/Trakt abgetrennt?

Bei Nahrungsmittel-allergien:

Wenn Sie Nahrungsmittel-Allergiker sind, rufen Sie unbedingt vorher im Hotel an und fragen nach, ob man sich vor Ort auf Ihre spezielle Diät einstellen kann.

Vergessen Sie nicht: Sie sind mit solchen „Sonderwünschen“ nicht lästig, sondern als Kunde „König“, was in einem reinen Dienstleistungsgewerbe wie der Reisebranche meist durchaus präsent ist.

Seit Dezember 2014 gilt in allen EU-Ländern eine neue Kennzeichnungspflicht für die 14 Hautptallergieauslöser, wenn Sie in einer Speise enthalten sind. Dies gilt sowohl fürs Buffet, Restaurant, Bäckerei, Metzgerei etc.

Fragen Sie also gezielt nach einer gesonderten Speisekarte oder Hinweisen zu den Allergieauslösern.

Gibt es einen Ansprechpartner für Allergiker in der Hotelküche?

In Zusammenarbeit mit DAAB – Deutscher Allergie- und Asthmabund e. V.

Fotos: pixabay.com

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Planung ist alles – Reisen mit ALLERGIE

Damit Menschen mit Allergien, Asthma und Neurodermitis die schönste Jahreszeit – ihren Urlaub – in vollen Zügen genießen können, ist eine genaue und gut überlegte Urlaubsplanung wichtig.

Urlaubsziel Küste, Inseln oder Gebirge

Da jeder Patient „sein“ Asthma und „seine“ individuelle Allergie hat, stellt er auch unterschiedliche Anforderungen an Trockenheit oder Feuchte von Luft und Böden, an Höhenlage, Luftströmung, Temperatur, Staubfreiheit und Sonnenscheindauer. Bei dieser Vielzahl von Faktoren, die das Klima bestimmen, wird deutlich, dass es ein generell günstiges Klima, in dem jeder Asthmatiker oder Allergiker befreit aufatmet, nicht geben kann.

Für einen erholsamen Urlaub herrscht je nach vorliegender Allergie ein für Allergiker freundliches Klima an der See, auf Hochseeinseln oder im Gebirge mit mittleren Höhen von 1.500 bis 2.000 Meter über dem Meeresspiegel. See und Gebirge bieten geringen bis gar keinen Pollenflug, im Gebirge liegen außerdem keine bis minimale Allergenbelastungen von Schimmelpilzen und Hausstaubmilben vor. Informieren Sie sich vor der Buchung darüber, ob am Urlaubsort oder in dessen Umgebung „Ihr“ Allergen vorkommt. Einige Urlaubsregionen messen regelmäßig die Pollenbelastung vor Ort und informieren darüber im Internet. Befragen Sie das Fremdenverkehrsamt oder Touristenbüro der jeweiligen Region.

Tipps zur Auswahl der Urlaubsregion:

Für Hausstaubmilbenallergiker: trockenes und kühles Hochgebirgsklima ist besonders günstig. Ab einer Höhe von rund 1.500 m werden Hausstaubmilben nicht mehr angetroffen.
Für Pollenallergiker: Die Nordsee garantiert bei Nordwestwind Beschwerdefreiheit, da die Pollen von der Küste weggeweht werden. Günstig ist natürlich auch, vor seinen Pollen in ein „pollenfreies“ Gebiet zu flüchten, in dem die Pollen bereits nicht mehr fliegen oder vegetationsbedingt gar nicht vorkommen. Aber Achtung: Erkundigen Sie sich nach Kreuzreaktionen innerhalb der Pflanzenfamilien.

Bei Infektasthma oder chronischer Bronchitis: trockenes und mildes Schonklima, wie es auf den Kanaren oder Balearen zu finden ist, bekommt den meisten Menschen mit Atemwegsproblemen. Eine Alternative bieten Regionen mit einer klimatisch bedingten besonders salzhaltigen Luft – wie etwa die Halbinsel Losinj in Kroatien, die daher seit dem 19 Jahrhundert eine Kurtradition aufweist.  Neurodermitiker: Das Klima an Ost- oder Nordsee mit salzhaltiger Luft und Sonnenschein kann der Haut sehr gut tun. Ein Aufenthalt sollte allerdings mindestens 14 Tage betragen. Beim Aufenthalt im Hochgebirge muss aufgrund der geringeren Luftfeuchtigkeit mit einer stärkeren Austrocknung der Haut gerechnet werden. Auch Aufenthalte am – besser gesagt auch im – Toten Meer nutzen der neurodermitischen Haut.

 

Deutscher Allergie- und
Asthmabund e.V. – DAAB,
An der Eickesmühle 15-19,
41238 Mönchengladbach
Beratungshotline: 02166/64788-88,
info@daab.de, www.daab.de

 

Wie finden Allergiker die passende Unterkunft?

Allergikerfreundliche Urlaubsunterkünfte sind nicht selbstverständlich, aber finden eine zunehmende Bedeutung. Ein Hotel stellt sich in der Regel nicht pauschal auf alle Allergiker ein, da es viele verschiedene Allergien gibt und der Anbieter nicht allen Wünschen gerecht werden kann. Bei Hotels oder Ferienunterkünften, die mit Angeboten für Allergiker werben, sollte der Gast daher immer erfragen, ob seine eigenen Ansprüche an die Unterkunft berücksichtigt werden können.

Sprachführer „Mit Allergien auf Reisen“

Der DAAB-Sprachführer enthält Reisetipps für Allergiker, Asthmatiker und Neurodermitiker und Informationen zum aktuellen Stand der Lebensmittelkennzeichnung.

Das Herzstück bilden die Sprachtabellen für Lebensmittel. In ihnen werden über siebzig Lebensmittel, die häufig Allergien auslösen, aufgeführt und in zehn europäische Sprachen und Türkisch übersetzt. Damit sich Gäste mit Allergien im Restaurant besser verständigen können, wurden auch ein paar Sätze, in denen der Gast seine Allergien schildert, in jede der Sprachen übersetzt. Diese Kärtchen erleichtern die Kommunikation mit dem Koch. Bei landestypischen Gerichten geht nicht immer aus dem Namen hervor, welche Zutaten enthalten sind. Deswegen werden in dem Sprachführer auch die wichtigsten landestypischen Gerichte erklärt und die Allergene aufgezeigt. Damit können Allergiker herausfinden, welche Nationalgerichte sie meiden müssen und bei welchen sie ruhig zugreifen können.

CheckListe mit möglichen Fragen:

  • Lassen sich die Fenster zum Lüften öffnen?
  • Kann das Bad belüftet werden? (ohne Fenster steigt die Möglichkeit für Schimmelpilzbefall).
  • Welche Matratzen sind in den Zimmern? Kann man sie mit einem (eigenen) Encasing – also einer milbenallergendichten Schutzhüllen – ausstatten? Dies ist bei Boxspringbetten zum Beispiel kaum möglich.
  • Haben die Zimmer einen Bodenbelag aus glattem, wischbarem Material?
  • Gibt es Nichtraucher-Zimmer? Sind diese in einem eigenen Flur abgetrennt?
  • Sind Tiere im Haus erlaubt? Wenn ja, sind die Zimmer in einem eigenen Flur/Trakt abgetrennt?

Bei Nahrungsmittel-allergien:

Wenn Sie Nahrungsmittel-Allergiker sind, rufen Sie unbedingt vorher im Hotel an und fragen nach, ob man sich vor Ort auf Ihre spezielle Diät einstellen kann.

Vergessen Sie nicht: Sie sind mit solchen „Sonderwünschen“ nicht lästig, sondern als Kunde „König“, was in einem reinen Dienstleistungsgewerbe wie der Reisebranche meist durchaus präsent ist.

Seit Dezember 2014 gilt in allen EU-Ländern eine neue Kennzeichnungspflicht für die 14 Hautptallergieauslöser, wenn Sie in einer Speise enthalten sind. Dies gilt sowohl fürs Buffet, Restaurant, Bäckerei, Metzgerei etc.

Fragen Sie also gezielt nach einer gesonderten Speisekarte oder Hinweisen zu den Allergieauslösern.

Gibt es einen Ansprechpartner für Allergiker in der Hotelküche?

In Zusammenarbeit mit DAAB – Deutscher Allergie- und Asthmabund e. V.

Fotos: pixabay.com

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