von Philip Duckwitz
Bevor ich an Bord gehe, erkunde ich Montevideo, die charmante Hauptstadt Uruguays. Die Stadt ist eine Mischung aus kolonialer Architektur und modernem Flair. In der historischen Markthalle, dem Mercado del Puerto, genieße ich ein saftiges Steak, das auf offenem Feuer gegrillt wird. Der Duft von gegrilltem Fleisch und die lebhafte Atmosphäre sind ein Vorgeschmack auf die kulinarischen Höhepunkte, die mich an Bord erwarten.
Endlich an Bord werde ich von dem engagierten und stets aufmerksamen Personal empfangen. Meine Kabine, eine der luxuriösen Balkon-Kabinen, ist ein wahres Refugium. Der Blick auf das offene Meer von meinem privaten Balkon aus ist atemberaubend, und ich freue mich darauf, die kommenden Tage hier zu verbringen.
Die „Vasco da Gama“ ist kein überdimensioniertes Schiff, und genau das macht ihren Reiz aus. Mit nur 630 Kabinen bietet sie eine intime Atmosphäre, in der man schnell das Gefühl hat, Teil einer großen Familie zu sein. Das Leben an Bord ist eine Mischung aus Entspannung und Unterhaltung.
Die hochklassigen Restaurants an Bord servieren regionale Spezialitäten mit Landesbezug. Jedes Gericht ist ein kulinarisches Erlebnis, das die Geschmacksknospen zum Tanzen bringt. Ob uruguayisches Steak, brasilianische Feijoada oder frische Meeresfrüchte – die Küche an Bord ist ein Highlight für sich.
Für Erholung sorgt das Spa, in dem ich mich bei einer Massage verwöhnen lasse. Die Poolbereiche auf Deck 11 und 10 sind ein beliebter Treffpunkt, doch es gibt auch zahlreiche Rückzugsorte, an denen man die Stille genießen kann. Mein persönlicher Favorit ist das Lesezimmer „The Study“, ein Ort der Ruhe und Inspiration, an dem ich in Büchern schmökern und den Blick auf das Meer genießen kann.
Die Abende an Bord sind geprägt von einer lebendigen Atmosphäre. Das Musikprogramm reicht von Jazz über Piano in der Pianobar bis hin zum Gästechor, der mit Begeisterung Lieder aus aller Welt singt. Das Showprogramm im Broadwaytheater ist beeindruckend – eine Mischung aus Tanz, Gesang und theatralischer Inszenierung, die mich in eine andere Welt entführt.
Sogar einen Gästechor gibt es, der willige und gesangsstarke Reisende vereint. Die Bemühungen gipfeln in einem gemeinsamen Auftritt. In den verschiedenen Bars an Bord treffe ich auf interessante Reisende aus aller Welt. Wir tauschen Geschichten aus, genießen Cocktails und lassen den Abend bei guter Musik ausklingen. Der Spielebereich lädt zu geselligem Beisammensein ein, manche Gäste, die sich auf der Fahrt kennengelernt haben, treffen sich hier zu einem abendlichen Brettspiel.
Allabendlich wird mir ausgezeichneter Jazz geboten, wie ich es an Bord nicht in der Qualität vermutet hätte. Alan Sitar, Kanadier, der in Kroatien lebt, spielt hier mit seinen zwei Jungs, dem Drummer Mladin, auch aus Kroatien und dem in Florenz lebenden Brasilianer Markus am Bass auf hohem Niveau und findet schnell Fans und Stammgäste im Blauen Salon. Die Künstler wechseln auf den Routen, dennoch ist es spannend, mit ihnen in Kontakt zu kommen. Sie sind nahbar und erzählen in ihren Pausen gerne. Alan ist ein echter Weltenbummler, seit dem Oman ist er auf diesem Schiff, war früher im Hyatt in Singapur, hat eine niederländische Frau und lebte einst sogar in Berlin. Er hat schon viel gesehen im Leben, zu Hause warten zwei Kinder auf ihn. So gerne er an Bord spielt, er freut sich auch auf eine Rückkehr zur Familie. Oliver Jones hat ihn mit neun Jahren zum Jazz gebracht, erzählt mir der studierte Musiker und Physiker, der in dieser interessanten Kombination seinen Lebensinhalt am Pinao gefunden hat.
Auch die engelsgleiche Daria, die Pianistin und Sängerin, die jeden Abend die Gäste in einer anderen Bar verzaubert und sich während der Reise eine Fangemeinde aufgebaut hat. Ist im Oman zugestiegen und bleibt noch bis Lissabon. Eigentlich wollte sie gar nicht auf ein Schiff, aber sie ist jung, die Reise um die Welt hat sie gereizt. Weil sie dabei ihrem Beruf und ihrer Leidenschaft nachgehen kann, während sie tags an Land Reiseziele besucht, Gästen bei Ausflügen hilft und mit Rat und Tat zur Seite steht.
Spannend, sich auf dieser eignen Welt des Schiffs mit den Menschen zu unterhalten, die einem die Zeit an Bord versüßen. Das sind nicht nur die Künstler, das sind vor allem die vielen Angestellten, die in den Restaurants, im Service und in der Zimmerreinigung täglich hinter den Kulissen oder parallel zum eigenen Genuss arbeiten, damit es mir an Bord gut geht.
Unser erster Stopp ist Punta del Este, das „St. Tropez Südamerikas“. Hier besuche ich das berühmte La Mano Monument, eine Skulptur, die eine Hand aus dem Sand ragen lässt. Die Esquina de los Cuatro Mares und der Leuchtturm Punta del Este sind weitere Highlights. Die Strände sind atemberaubend, und ich genieße einen Spaziergang entlang der Küste, bevor ich zurück an Bord gehe.
In Balneario Camboriu, auch das „Dubai Brasiliens“ genannt, erlebe ich eine Stadt im Aufbruch. Die Seilbahnfahrt bietet einen spektakulären Blick auf die Strände Praia Central und Praia de Laranjeiras. Das Cristo Luz-Denkmal, eine kleinere Version des Christus in Rio, ist ein weiteres Highlight.
In Florianópolis erkunde ich die historische Altstadt und das Fort Marechal Luz. Das Museumshaus Francisco Giuseppe gibt Einblicke in die koloniale Vergangenheit. Der Strand von Enseada lädt zum Baden ein, und auf dem Markt für Kunsthandwerk und regionale Produkte finde ich einzigartige Souvenirs.
In São Francisco do Sul, der ältesten Stadt im Staat, fühle ich mich wie in einer Zeitreise. Die Zugfahrt mit der Dampflok im Regenwald, der Trem da Serra, ist ein unvergessliches Erlebnis. Die Fahrt führt durch den Regenwald nach Antonina und Morretes, wo ich die üppige Natur genieße.
In Santos besuche ich das Kaffeemuseum und erfahre mehr über die Geschichte des brasilianischen Kaffees. Das Museo do Pelè, gewidmet dem legendären Fußballer, ist ein Muss für jeden Sportfan. Der Berg Monte Serrat bietet einen atemberaubenden Blick über die Stadt.
Die Insel Ilha Grande ist ein Paradies für Naturliebhaber. Beim Schnorcheln entdecke ich Wasserschildkröten und bunte Fische. In Paraty erkunde ich die historische Altstadt mit ihren bunten Häusern und Kopfsteinpflasterstraßen. Die Igreja de Santa Rita und das Museu Forte Defensor Perpetuo de Paraty sind kulturelle Höhepunkte. Eine Schonerfahrt entlang der Küste rundet den Tag ab.
Die Ankunft in Rio de Janeiro rechtzeitig zum legendären Karneval ist der Höhepunkt der Reise. Die Strände von Copacabana und Ipanema, berühmt durch den Song „The Girl from Ipanema“, sind pulsierende Orte des Lebens. Ein Caipirinha am Strand, der Straßenkarneval, die Nächte im Sambodrom während des Karnevals, Sambatänzerinnen, Glanz und Glamour – Rio ist eine Stadt, die niemals schläft.
Der Zuckerhut und der Corcovado mit der Christusstatue bieten spektakuläre Aussichten. Die historische Straßenbahn von Santa Teresa und die Selarón-Treppe sind unverzichtbare Highlights. Ein Helikopterflug über die Stadt und eine Bootsfahrt zur Ilha Gigoia, wo ich Kaimane und Wasserschweine beobachte, sind unvergessliche Erlebnisse. Rio lebt, hat tausend Gesichter und will entdeckt werden.
Am Schluss der Reise, die für mich nur eine Etappe ausgemacht hat, steht fest: Die Kreuzfahrt mit der „Vasco da Gama“ war mehr als nur eine Reise – sie war eine Reise für die Sinne. Das Leben an Bord, die neugewonnenen Freunde, die luxuriösen Kabinen, das engagierte Personal, die lebendige Atmosphäre und die hochklassige Bordunterhaltung haben diese Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht. Die bereisten Stationen, von Montevideo bis Rio de Janeiro, haben mich mit ihrer Schönheit und Vielfalt begeistert. Als ich das Schiff in Rio de Janeiro verlasse, spüre ich eine innerlich satte Zufriedenheit dank dieser Erfahrungen der letzten Wochen. Die „Vasco da Gama“ hat nicht nur Orte, sondern auch Menschen und Geschichten miteinander verbunden. Und ich weiß, dass diese Reise noch lange in meiner Erinnerung bleiben wird.
Die vierte Weltreise mit der Vasco da Gama steht 2026/27 an. Vom 3. November 2026 bis zum 15. Mai 2027 haben die Reisenden die Gelegenheit, einmal um den Globus zu fahren, von Hamburg über Teneriffa nach Martinique in der Karibik geht es dann durch den Panamakanal entlang der Westküste Südamerikas nach Santiago de Chile und in die Südsee nach Tahiti. Von dort über Manila auf den Philippinen nach Ho-Chi-Minh-Stadt in Vietnam und weiter nach Japan, bevor es über den indischen Ozean wieder nach Europa geht und die Reise über den Oman und weiter über Athen wieder endet in Hamburg, nach 193 Tagen. Die Reise kann in Etappen gebucht werden, Flüge können entweder selbst organisiert oder direkt bei nicko cruises mitgebucht werden. Weitere Informationen zum Angebot von nicko cruises erhalten Sie in Ihrem Reisebüro oder unter +49 (0) 711 / 24 89 80 44 oder auf der Webseite nicko-cruises.de
Eine ausführliche Beschreibung der Möglichkeiten an Bord findet sich im Beitrag der Bloggerin „Vielweib on Tour“, Tanja Neumann, die bereits 2023 einen Abschnitt der Weltreise mit der Vasco da Gama unternommen hat.
Wer in Rio de Janeiro landet, sollte einen Besuch im Restaurant Marius Degustare an der Copacabana in jedem Fall einplanen. Dieses einzigartige Restaurant im nautischen Stil ist ein Event für sich. Gut wohnen kann man in Rio im Copacabana Palace Hotel, direkt an der Promenadenfront, in dem bereits die Sängerin Madonna einst nächtigte.
Wer Lust auf guten Jazz auch außerhalb der Seereise hat, kann bei Al Sitar vorbeischauen und sehen, wo er das nächste Mal spielt. Die Musikerin Daria findet man online auf Instagram und linkedIn.
Wer gerne an Land auf eigene Faust unterwegs ist, kann sich entweder am jeweiligen Hafen einen lokalen Anbieter suchen oder über Buchungsportale wie den Dienst GetyourGuide zuverlässig buchen.
Autor: Philip Duckwitz
Diese Reise wurde durchgeführt und in Teilen subventioniert von der nicko cruises Schiffsreisen GmbH
© Fotos: Philip Duckwitz
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